Eine Rahdener Attraktion ist nach Jahren der Pause wieder zurück

Rahden. Vor einem Jahr hatten sie sich schon einmal kurz vor dem Neustart gewähnt. Ein Gleisschaden direkt an der Landesgrenze machte diese Hoffnungen aber zunichte. Dieser Schaden musste erst einmal behoben werden. Und viele Menschen halfen mit ihren Spenden den Ehrenamtlichen der Museumseisenbahn Rahden-Uchte (MRU). Mit Paul Gauselmann hilft nun ein bekannter Unternehmer finanziell den Eisenbahnern bei einer wichtigen Reparatur von Gleisen im Bahnhof Lavelsloh und an der Drehscheibe des früheren Bahnbetriebswerkes Rahden. Die Zuversicht ist zurück bei der Museumsbahn. Eine Rahdener Besucher-Attraktion ist wieder da. Ihre letzte reguläre Saison auf der Bahnstrecke von Rahden nach Uchte hatten die Museumsbahner im Jahr 2019. Anfang 2020 brach die Corona-Krise aus. Im Herbst jenes Jahres gab es noch zwei Fahrten, aber mit Maskenpflicht und Ausfüllen von Anwesenheitslisten hielt sich das Fahrvergnügen extrem in Grenzen. Nach der Corona-Krise sperrte die Aufsichtsbehörde die Bahnstrecke wegen Mängeln. Die Natur holte sich den Gleiskörper zurück. Vor allem Brombeersträucher machten sich breit. Würde der rote Schienenbus der Baureihe VT 798, von Eisenbahn-Liebhabern ob seiner Herkunft aus der Waggonfabrik Uerdingen &bdquo;Uerdinger“ genannt, jemals wieder zwischen Rahden und Uchte fahren? Zum Thema: Nach mehreren Rückschlägen schöpfen Museumsbahner in Rahden wieder Hoffnung Neustart ermöglicht Familienausflug Eine Herkules-Aufgabe lag vor den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins um die Vorsitzende Christina Schwarze. Immer wieder gab es Rückschläge. Letztlich aber haben die Mitglieder nie den Mut verloren. Sie rückten aus, um die Strecke wieder freizuschneiden – sobald dies möglich war. Mit ihren Spenden halfen Menschen aus Rahden dem Verein. Viel ist noch zu tun, zwischen Lavelsloh und Uchte muss die Strecke noch weiter aufgearbeitet werden. Aber der Anfang ist gemacht, die Museumsbahn Rahden-Uchte fährt wieder. Auch wenn das vorerst nur zwischen Rahden und Lavelsloh der Fall ist: Zum Neustart am Himmelfahrtstag erlebten die Eisenbahner um Christina Schwarze einen Besucherandrang, den sie wohl nicht erwartet hatten. Der Steuerwagen des &bdquo;Uerdingers“ stand nicht bereit, da hier ein Defekt aufgearbeitet werden muss. Folglich konnten auch keine Fahrräder transportiert werden. Die Herrichtung der Strecke habe Priorität, merkte Christina Schwarze mit Blick auf den Steuerwagen an. Trotzdem: Der Bahnsteig in Rahden an Himmelfahrt war voll. Statt der drei geplanten Fahrten gab es vier – eine wurde spontan angesichts der großen Nachfrage eingeschoben. Klaus-Dieter Döpke aus Rahden nutzte den Neustart der Museumsbahn für einen Ausflug mit Familie und Enkeln. Er freue sich, dass die Museumsbahn wieder fahre, sagte er. So eine Nostalgie sei gut. Für seine Enkel sei es die erste Bahnfahrt. Er sei schon immer Zug-Fan gewesen, erinnerte sich Döpke. In jungen Jahren sei es mit dem Zug von Rahden nach Bremen gegangen. Als die Kinder klein gewesen seien, sei die Familie mit dem Zug verreist, etwa nach Klagenfurt oder Cannes. Döpke: &bdquo;Das war der erholsamste Urlaub, den es gibt. Man hat keinen Stress.“ Lesen Sie auch: Warum Rahdener Museumsbahner auf Spenden hoffen Motivation des Teams ist stark gestiegen Freude bei den Passagieren, Freude bei den Ehrenamtlichen über den Neustart und die große Resonanz. Rund 230 Fahrgäste sowie zahlreiche Kinder waren dabei. &bdquo;Diesen Andrang habe ich nicht erwartet“, sagte Schwarze. Im Vorfeld habe die Museumsbahn viel informiert, aber die Resonanz sei unklar gewesen. &bdquo;Wir sind überwältigt von dem Andrang“, so Schwarze. &bdquo;Wir freuen uns, dass unsere Arbeit so einen tollen Erfolg hat. Das ist auch eine Anerkennung für die viele Arbeit.“ Wie war das Gefühl bei der ersten Fahrt nach rund fünf Jahren? &bdquo;Es gibt viel Erleichterung, dass es alles so geklappt hat“, sagte Christina Schwarze. Der Verein habe ja voriges Jahr kurz vor dem Saisonstart eine Breitseite bekommen. Schwarze: &bdquo;Nun sind wir alle so happy.“ Das merke man auch bei den Arbeitseinsätzen an der Strecke. Die Motivation sei sehr hoch. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Was als Nächstes dran ist Stück für Stück sollen nun die nächsten Abschnitte der Strecke hergerichtet werden, als nächstes der von Lavelsloh nach Bohnhorst. Der Verein hofft, dass Gleisbauer im Sommer die Sanierung des betroffenen Gleises vornehmen können. Die ersten Schritte für die Sanierung der Drehscheibe sind nach Angaben von Museumsbahner Berndt von Mitzlaff angelaufen. Ob Uchte noch dieses Jahr wieder vom &bdquo;Uerdinger“ erreicht werden kann, da sind die Museumsbahner zurückhaltend. &bdquo;Es sei denn, dass ein Kleinbus mit Freiwilligen kommt“, merkte Christina Schwarze an. In Richtung Uchte müsse fast jedes Andreaskreuz an Bahnübergängen saniert werden. Hinzu käme die Beseitigung von Brombeersträuchern im Bahngleis und die Vermessung der Strecke. Aber das gehen die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins nun mit Zuversicht an. Denn der Schienenbus fährt wieder, eine Besucherattraktion im Lübbecker Land ist zurück.

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