Auto kollidiert mit Museumseisenbahn in Rahden: Verein äußert sich zum Vorfall

Rahden. Am Sonntagvormittag, 10. August, kam es gegen 11 Uhr zu einem Verkehrsunfall am Bahnübergang der Museumseisenbahn auf dem Nuttelner Damm in Fahrtrichtung Rahden-Wehe. Ein Pkw kollidierte mit der historischen Bahn, nachdem die Fahrzeugführerin diese offenbar übersehen hatte, teilte Thomas Möller, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Rahden, am Sonntag mit. Der Zusammenstoß führte am Pkw zu einem Totalschaden. Die Museumseisenbahn selbst sei weitgehend unversehrt geblieben. &bdquo;Lediglich oberflächliche Lackkratzer waren mit bloßem Auge sichtbar“, so Thomas Möller. Glücklicherweise konnte sich die Fahrerin des Autos eigenständig aus ihrem Fahrzeug befreien. Sie blieb unverletzt. Vor Ort kümmerte sich die Besatzung eines Rettungswagens um die Frau. &bdquo;Sie hatte offenbar einen guten Schutzengel“, schrieb am Montag die Polizei in ihrer Pressemitteilung. Auch der Zugführer und die 14 Fahrgäste in der Bahn, darunter drei Kinder, hätten keinen körperlichen Schaden genommen. Die 74-Jährige war den Erkenntnissen der Polizei zufolge am Sonntag aus Rahden kommend auf dem Nuttelner Damm unterwegs gewesen, als sie beim Überqueren der mit Andreaskreuzen beschilderten Gleise von der in Richtung Lavelsloh fahrenden Museumsbahn erfasst wurde. Der Zugführer (22) habe einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern können. Durch den Zusammenstoß schleuderte der Toyota der Rahdenerin um 180 Grad herum in einen Graben. &bdquo;Besondere Gefährdungslage an Bahnübergängen“ Die Feuerwehr Rahden wurde zur Unterstützung der Bergungsarbeiten hinzugezogen und half dem Abschleppdienst bei der Bergung des schwer beschädigten Toyota. Die Museumsbahn befand sich nach dem Unfall in einem fahrtüchtigen Zustand und konnte den Ort eigenständig verlassen. Der Triebwagenführer wurde abgelöst. Alarmiert worden waren zunächst die Rettungsscheren aus Rahden und Pr. Ströhen und die Löschgruppen Rahden und Tonnenheide, so Thomas Möller von der Freiwilligen Feuerwehr am Sonntag. Am Einsatzgeschehen beteiligt war nach Mitteilung der Polizei auch eine Notfallmanagerin der Bahn. Warum genau es zu dem Zusammenstoß kam, ist gegenwärtig noch Bestandteil der polizeilichen Ermittlungen. Am Montag äußerte sich auch die Museums-Eisenbahn Rahden-Uchte e.V. (MRU) zu dem Unfall: Der Rest des Fahrtages mit der Museumseisenbahn sei am Sonntag abgesagt worden, da das Fahrzeug zunächst genau begutachtet werden müsse. Die MRU bedankt sich bei allen Einsatzkräften für ihren Einsatz und bei den Fahrgästen für ihre Geduld und ihr Verständnis. Die Pkw-Fahrerin habe großes Glück gehabt. Die MRU wolle aufgrund des aktuellen Vorfalls auf die Gefahren an Bahnübergängen aufmerksam machen und alle Verkehrsteilnehmer für dieses Thema sensibilisieren. &bdquo;An jedem Tag und zu jeder Uhrzeit sind Zugfahrten auf der gesamten Strecke zwischen Rahden und Uchte möglich. Die Museumsbahn fährt nicht nur an den Fahrtagen, auch Arbeitsfahrten oder gebuchte Sonderfahrten werden durchgeführt“, so MRU-Vorsitzende Christina Schwarze. Der Schienenverkehr habe Vorfahrt, was durch das Andreaskreuz signalisiert wird. &bdquo;Das ist auch sinnvoll, da der Zug einen sehr viel weiteren Bremsweg hat als ein Pkw.“ Pkw mit überhöhter Geschwindigkeit häufig An den meisten Bahnübergängen der Strecke der MRU, so auch am Bahnübergang Nuttelner Damm, betrage die zulässige Höchstgeschwindigkeit für den Straßenverkehr 20 km/h. &bdquo;Leider werden aus dem Zug oft Fahrer beobachtet, die mit überhöhter Geschwindigkeit die Bahnübergänge passieren“, heißt es in der Pressemitteilung der MRU. &bdquo;Nach Straßenverkehrsordnung ist bei einem sich nähernden Zug vor dem Andreaskreuz zu halten. Es sollte frühzeitig die Geschwindigkeit verringert werden, damit für den Triebfahrzeugführer erkennbar ist, dass das Fahrzeug zum Halten kommt. Andernfalls kann es passieren, dass der Triebfahrzeugführer eine sogenannte Schnellbremsung einleiten muss, was auch zu Schäden am Zug führen kann.“ Diese Schnellbremsung führe nicht dazu, dass der Zug rechtzeitig zum Stehen komme, &bdquo;wie im aktuellen Beispiel am Nuttelner Damm deutlich wurde“. Lediglich der Aufprall könne durch eine verringerte Geschwindigkeit abgemildert werden. Bei Nichtbeachten der Andreaskreuze können auch Bußgelder und ein Punkt drohen. &bdquo;In letzter Zeit wurde ebenfalls häufiger beobachtet, dass die eingeschaltete Blinklichtanlage an der Weher Straße ignoriert wird. Das ist besonders gefährlich, da hier keine Sichtflächen bestehen und es daher zu einer komplett ungebremsten Kollision kommen kann.“ Besondere Vorsicht sei derzeit geboten an Stellen, an denen die vorgeschriebenen Sichtflächen nicht eingehalten und zum Beispiel mit Mais bepflanzt wurden. &bdquo;Vor den Bahnübergängen gibt der Zug an bestimmten Stellen Pfeifsignale. Diese können zum Beispiel durch zu laute Musik im Auto überhört werden.“ Aus diesen Gründen bittet Christina Schwarze von der MRU um besondere Vorsicht an Bahnübergängen, &bdquo;damit alle Verkehrsteilnehmer unversehrt ihr Ziel erreichen können.“

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