Investor plant XXL-Windräder in Stemwede

Stemwede/Rahden. Im Norden der Gemeinde Stemwede möchte ein Investor neue Windräder bauen. Mit dem Vorhaben befassen sich nun der Kreis Minden-Lübbecke als Genehmigungsbehörde und die Gremien der Gemeinde Stemwede. Der Investor aus Norddeutschland hat beim Kreis einen Antrag auf Erteilung eines Vorbescheides für 16 Windräder beantragt. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, dürften diese XXL-Windräder zu den höchsten zumindest in der Region gehören. Vor drei Jahren hatte sich auch der Stemweder Rat mit dem Vorhaben einer Gesellschaft aus Kirchdorf im Landkreis Diepholz befasst, die im Norden des Stemweder Berges Windräder bauen wollte. Insgesamt sahen die im Jahr 2021 vorliegenden Planungen 29 Anlagen in Brockum und Oppendorf vor. Auf Oppendorfer Gebiet waren acht Anlagen geplant. Die Rede war von Windrädern mit einer Nabenhöhe von bis zu 166,6 Metern und einem Rotordurchmesser von bis zu 175 Metern. Zum Vergleich: Die Türme des Kölner Doms sind 157 Meter hoch. Die nun im Bereich Oppendorfer Fledder und in einem Teil Oppenwehes angedachten 16 Windräder eines norddeutschen Investors sollen eine Höhe von bis zu 275 Metern haben. Die Gemeinde Stemwede sei vom Kreis Minden-Lübbecke aufgefordert worden, bis zum 23. Dezember zu prüfen und über ein eventuelles gemeindliches Einvernehmen zu entscheiden, sagte am Dienstag Stemwedes Bürgermeister Kai Abruszat im Gespräch mit der NW-Redaktion. Abruszat machte deutlich, dass es sich nicht um ein förmliches Genehmigungsverfahren handele, sondern um einen Antrag auf Erteilung eines Vorbescheides. Abruszat: &bdquo;Das gemeindliche Einvernehmen bezieht sich ausschließlich auf das Planungsrecht, das bei privilegierten Anlagen wie diesen ein stumpfes Schwert ist.“ Kreis entscheidet über Anträge Während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hatte Abruszat gegenüber den Politikern bereits darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Stemwede mit solchen Anträgen rechne. Daran erinnerte Abruszat auch am Dienstag. Er rechne deshalb mit solchen Anträgen, &bdquo;weil bis zur Rechtskraft des Regionalplanes Wind ein kleines Zeitfenster besteht, welches von potenziellen Investoren genutzt wird, um sich bestimmte Rechte zu sichern.“ Der Bürgermeister kündigte an, für die Sitzung des Bauausschusses am 20. November und für die Sitzung des Rates der Gemeinde am 5. Dezember eine entsprechende Sitzungsvorlage zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen. Ihm sei auch die Klarstellung wichtig, dass nicht die Gemeinde Stemwede über den Bauantrag entscheide, sondern der Landrat des Kreises Minden-Lübbecke, merkte der Stemweder Ratsvorsitzende an. Das Umweltamt und die Immissionsschutzbehörde des Kreises müssten die fachlichen Details der vom Antragsteller gewünschten Anlagen prüfen. Stemweder wollen an Erlös beteiligt werden &bdquo;Selbst dann, wenn der Kreis einen Vorbescheid erteilen sollte, was keineswegs sicher ist, ist damit noch nicht rechtlich verbindlich eine Errichtung von Anlagen verbunden“, sagte Abruszat. Denn ob die Privilegierung von Windrädern den Status als privilegierte Vorhaben behalten werde, wenn der Regionalplan Wind der Bezirksregierung Detmold Rechtskraft erlange und das Ausbauziel des Bundes und des Landes festlege und lokalisiert habe, das könne heute noch niemand absehen. &bdquo;Hier betritt man aus meiner Sicht rechtlich Neuland.“ Zudem forderte Abruszat, dass die Gemeinde Stemwede von den finanziellen Erlösen profitieren müsse, wenn es &bdquo;zu welcher Zeit auch immer“ zum Bau neuer Windräder in Stemwede komme. &bdquo;Wir tragen im ländlichen Raum die Last der Energiewende und deshalb müssen wir auch vor Ort einen Teil der Wertschöpfung erhalten.“ In Stemwede war erst vor wenigen Monaten ein neuer Windpark in der Tiefenriede im Süden von Drohne und Haldem fertiggestellt worden. Der Investor ist ein Unternehmen aus Hannover, das derzeit mit Anzeigen in Anzeigenblättern für Investitionen in Windkraft wirbt und Renditen verspricht. RWP Rahden will weitere Mitstreiter finden In Rahden will die Rahdener Windenergie Projektentwicklungsgesellschaft (RWP) neuer Anlagen im Nuttelner Bruch bauen. Ob diese Anlagen, die teils nur 450 Meter von der Siedlung in Stelle-Stellerloh entfernt sind, im Nuttelner Bruch gebaut werden sollen, um möglichst kurze Stromleitungen zu möglichen Abnehmern im Gewerbegebiet Rahden-Ost bauen zu müssen, war eine der Fragen der Redaktion an die RWP, die diese nicht beantwortet. Gegen das RWP-Projekt in Rahden wehren sich zwei Bürgerinitiativen, die unter anderem den geringen Abstand zwischen Siedlung und geplanten Windrädern kritisieren sowie den Wertverlust von Immobilien befürchten. Anlieger hatten außerdem scharf kritisiert, dass die RWP anders als von ihr selbst angekündigt nicht mit den Anliegern gesprochen habe. Warum die RWP das entgegen ihrer Zusage bislang nicht machte – auch diese Frage der Redaktion beantwortete die RWP nicht. Dafür wirbt die &bdquo;RWP Rahdener Windenergie“ in einem Anzeigenblatt für einen Info-Abend am 5. November, bei dem offenbar weitere Interessenten für eine Beteiligung geworben werden sollen. Lesen Sie auch: 1.011 Unterschriften gegen Windräder in Rahden

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