Trinkwasser: Naturschützer werfen Bielefelds Oberbürgermeister Fake-News vor

Bielefeld. Mit einem persönlichen Schreiben an Oberbürgermeister Pit Clausen versucht der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) noch einmal, Einfluss auf die zentrale Frage der Bielefelder Trinkwasserversorgung zu nehmen und den Bau einer Fernwasserleitung zu verhindern. Die Naturschützer werfen dem Rathauschef falsche Darstellungen in der Sache vor und dass sich die Stadtwerke Bielefeld bis heute einer &bdquo;fachlich fundierten Diskussion“ verweigern würden. Diese fordern die Naturschützer nachhaltig ein und schlagen auch einen Bürgerdialog zum Thema vor. Es ist geplant, in naher Zukunft von der Gelsenwasser AG jährlich rund 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser ins Bielefelder Wassernetz einzuspeisen, um auch in extremen Trockenjahren die Großstadt Bielefeld versorgen zu können. Dafür soll eine neue Leitung von Varensell nach Bielefeld-Sennestadt gebaut und eine neue Gesellschaft zusammen mit der Gelsenwasser AG gegründet werden. Die von der Stadt vorgelegte Wasserprognose geht von einem Mehrbedarf bis 2050 von bis zu 6,8 Millionen Kubikmetern Wasser aus. In einem Zeitungsinterview habe Pit Clausen die Notwendigkeit des Fernwasserbezugs damit begründet, dass die Grundwasserstände zurückgingen. Der BUND bezeichnet dies als Fake-News. Zwar seien in den extremen Dürrejahren 2018 bis 2022 die Grundwasserstände gesunken. Aber mit den überdurchschnittlichen Niederschlägen in den beiden Folgejahren hätten sich die Pegel wieder normalisiert. Und nach den vom Landesumweltamt LANUV ausgewerteten Studien sei bis 2070 NRW-weit von steigender oder zumindest gleichbleibender Neuwasserbildung auszugehen. BUND: Bielefeld braucht Konzepte zum Wassersparen Zweiter Kritikpunkt: Der Oberbürgermeister habe bezweifelt, dass Konzepte zum Wassersparen in Mangelzeiten ausreichend helfen könnten. Dies sehen die Naturschützer anders und bekräftigen ihre Forderung, dass das Thema &bdquo;Wassersparen“ ein Teil des neu zu beschließenden Wasserversorgungskonzepts sein sollte. SPD, Grüne und Die Linke haben dies bereits aufgegriffen und fordern in einem gemeinsamen Antrag - allerdings &bdquo;nur“ flankierend zum Wasserversorgungskonzept 2024 –, ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten, das auf einen bewussten Umgang mit der Ressource Wasser setzt. Dazu gehört auch die Einführung einer &bdquo;Trinkwasserampel“, die bereits in einigen OWL-Kommunen eingesetzt wird und signalisiert, wann besonders sparsam mit Trinkwasser umgegangen werden sollte. .responsive23-GcA0VrvupycP2EvN-ttc-linechart-pro-kopf-verbrauch-liter-tag { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-GcA0VrvupycP2EvN-ttc-linechart-pro-kopf-verbrauch-liter-tag { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-GcA0VrvupycP2EvN-ttc-linechart-pro-kopf-verbrauch-liter-tag { padding-top: 142.86%; } } Darüber hinaus sollen konkrete Einsparpotenzial geprüft, bewertet und umgesetzt werden. Der Koalitionsantrag, der in zweiter Lesung am Mittwoch, 15. Januar, im Umweltausschuss beraten wird, nennt beispielsweise die stärkere Nutzung von Brauchwasser und den Einsatz von Regenwasserzisternen in der Landwirtschaft. Mittelfristig soll ein Pro-Kopf-Verbrauch angestrebt werden, der unter dem von 2013 lag. Damals waren es 116,2 Liter, 2023 lag er bei rund 120 Liter. Neue Leitung der Gelsenwasser AG noch nicht genehmigt Der BUND hält den von den Stadtwerken prognostizierten Mehrbedarf von 6,8 Millionen Kubikmetern für &bdquo;künstlich hochgerechnet“, in keiner Weise durch Fakten belegt - und damit auch die Notwendigkeit einer Fernwasserleitung. &bdquo;Darauf eine Millioneninvestition zu stützen, bewerten wir für sachlich falsch“, kritisieren die Naturschützer. Außerdem sei noch nicht einmal die geplante Gelsenwasser-Leitung bis Varensell genehmigt. Auch dort hätten Naturschutzverbände Widerspruch eingelegt. Somit könne keine seriöse Entscheidung getroffen werden. Lesen Sie dazu: Stadtwerke wollen Bielefeld mit Fernwasserleitung gegen Dürrejahre wappnen Vor einem eventuellen Vertrag mit Gelsenwasser müsse ein unabhängiger Gutachter die Möglichkeit haben, zusätzlich Wasserressourcen in Bielefeld und Umgebung zu prüfen. Die Stadtwerke selbst hatten vorgerechnet, im besten Fall mit verschiedensten Maßnahmen maximal 4,27 Millionen Kubikmeter jährlich fördern zu können. Zu wenig, um ab 2030 für den schlechtesten anzunehmenden Fall gerüstet zu sein, heißt es. Passend zum Thema: BUND übt scharfe Kritik an Bielefelder Wasserplänen News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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