
Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. In der vergangenen Woche war einiges los im Norden von OWL. Hier sind die wichtigsten Themen und Schlagzeilen zum Nachlesen.
Neues Gesundheitszentrum „Medical City Plaza“ vor dem Aus
Das Großbauprojekt „Medical City Plaza“ in Bad Oeynhausen steht vor dem Aus, da die Investorenfirma MCP-Investment GmbH insolvent ist. Das Amtsgericht Bielefeld hat das Insolvenzverfahren eröffnet, ausgelöst durch Liquiditätsschwierigkeiten, die durch verzögerte Entscheidungen eines italienischen Investors entstanden sind. Das Bauprojekt, das ein Gesundheitszentrum mit 20 Arztpraxen und medizinischen Dienstleistern auf einer Grundfläche von etwa 20.500 Quadratmetern vorsah, hat bisher kaum Fortschritte gemacht.
Millionen-Krimi um verstorbenen Herforder Unternehmer-Erben
Ein Millionen-Krimi um den Nachlass eines Herforder Unternehmers beschäftigt das Amtsgericht Herford. Eine 60-jährige Hausfrau, die als Vermögensverwalterin eingesetzt war, steht im Verdacht, über 600.000 Euro veruntreut zu haben. Die Frau, Ehefrau eines Rechtsanwalts und Notars, wurde durch persönliche Kontakte zur Generalbevollmächtigten einer Vermögensverwaltung ernannt, um das Erbe einer wohlhabenden Unternehmerfamilie zu betreuen. Vor Gericht behauptet sie, lediglich den Anweisungen ihres verstorbenen Mannes gefolgt zu sein.
Start-Up aus Bad Oeynhausen: Chefarzt gibt Posten für Medizin-App auf
Christian Flottmann, ehemaliger Chefarzt, hat sich vollständig seinem Start-up „Novadocs“ verschrieben, das er mit Stephan Garl gründete. Das Unternehmen, bekannt für die Smartcor-App, die Herzüberprüfungen via Smart-Watch ermöglicht, entwickelt nun eine Nachsorge-App für Lungenembolie-Patienten in Kooperation mit dem Herzzentrum und „fbeta Berlin“. Das Projekt wird von NRW und der EU gefördert. Die neue App „lebenDIG“ zielt darauf ab, Lungenembolie-Patienten mit pulmonaler Hypertonie engmaschig zu überwachen und könnte perspektivisch auch für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden.
Insolvenz in Eigenverwaltung: Dresselhaus aus Herford startet Sanierung
Das Herforder Unternehmen Dresselhaus hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, um eine Sanierung voranzutreiben. Das Unternehmen, das 586 Mitarbeiter beschäftigt, sieht sich mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Trotz erster positiver Effekte durch bereits eingeleitete Maßnahmen fehlten die finanziellen Mittel für eine schnelle Umsetzung der Sanierungsschritte. Geschäftsführer Markus Schörg bleibt im Verfahren handlungs- und entscheidungsbefugt, und der Geschäftsbetrieb soll uneingeschränkt fortgeführt werden.
Wohnmobil brennt auf Kanzlers Weide in Minden nieder
Das bekannte Wohnmobil eines Mindener Dauercampers auf Kanzlers Weide ist in der Nacht zu Dienstag fast vollständig abgebrannt. Der 54-jährige Bewohner, der von der Stadt auf der öffentlichen Fläche geduldet wurde, darf die Stelle nicht mehr als Wohnfläche nutzen. Die Feuerwehr Minden berichtet, dass das Wohnmobil bei ihrem Eintreffen bereits in Vollbrand stand. Der Bewohner blieb unverletzt, ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen.
Rechtsanwalt angeklagt: Er verwehrte Richter den Zugang zu Pflegeheim
Ein Herforder Rechtsanwalt wurde vom Landgericht Bielefeld wegen Nötigung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 35 Tagessätzen à 80 Euro verurteilt. Der Anwalt hatte einem Richter den Zugang zu einem pflegebedürftigen Vollmachtgeber im Pflegeheim verwehrt und sich dabei auf das Hausrecht berufen. Der Vorfall ereignete sich am 29. September 2021, als der Anwalt, bevollmächtigter Betreuer des 92-jährigen Xaver F., zusammen mit dessen Tochter und Schwiegersohn dem Richter den Weg versperrte. Der Richter wollte Xaver F. anhören und eine Kontrollbetreuung prüfen, da es unter den Kindern Unstimmigkeiten bezüglich eines siebenstelligen Erbes gab.
Herforder Unternehmensstandort steht für Millionen zum Verkauf
Nach der Insolvenz des Herforder Unternehmens Heinze und dem Verkauf der Maschinen und Inneneinrichtung wird nun der zentrale Standort in Herford zum Verkauf angeboten. Der Preis für das Gewerbeobjekt mit einer Nutzfläche von 12.441 Quadratmetern, inklusive Bürogebäude, Produktionsfläche und Hochregallager, liegt bei rund 9,5 Millionen Euro. Das Grundstück umfasst 24.008 Quadratmeter. Zusätzlich wird der Bad Salzufler Standort der Heinze-Gruppe für rund 3,7 Millionen Euro vermarktet, mit einer Produktions- und Bürofläche von 6.800 Quadratmetern auf einem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück. Der Gesamterlös für beide Standorte beläuft sich auf 13,2 Millionen Euro.
Teure Knöllchen auf Fitnessstudio-Parkplatz: Kunden fühlen sich abgezockt
Mitglieder eines Fitnessstudios in Herford sind verärgert über teure Vertragsstrafen für Parkverstöße, seitdem eine externe Firma die Parkraum-Kontrolle übernommen hat. Kunden, die ihr Kennzeichen online falsch eingeben, erhalten Knöllchen von der Parkdepot GmbH. Ein Mitglied berichtete, dass trotz Nachweises seiner Anwesenheit im Studio während der Parkzeit, die Strafen nicht vollständig erlassen wurden. Die Parkfirma argumentiert, dass die manuelle Eingabe des Kennzeichens bei jedem Besuch in Absprache mit dem Fitnessstudio als beste Methode gewählt wurde, obwohl das System auch eine dauerhafte Speicherung von Kennzeichen ermöglicht.