Brandermittler untersuchen zerstörtes Haus in Minden: Was ist Ursache für die Explosion?

Minden. Nach der Explosion eines Einfamilienhauses im Mindener Stadtteil Meißen laufen die Ermittlungen zur Ursache weiter. Am Dienstag untersuchte die Polizei das durch die Detonation und den darauffolgenden Brand massiv beschädigte Haus in der Straße Lieblingskämpen. In diesem war am Montag ein 63-jähriger Mann ums Leben gekommen. Das Besondere: Er hätte seine Wohnung eigentlich am 8. April verlassen müssen, weil eine Zwangsräumung anberaumt war. Ob diese Tatsache mit der Explosion in Zusammenhang steht, kommentiert die Polizei nicht. Lesen Sie auch: Haus sollte zwangsgeräumt werden: Mann (63) stirbt nach Explosion und Brand in Meißen &bdquo;Der Ermittlungen dauern weiter an“, heißt es von Polizeisprecher Thomas Bensch dazu gegenüber dem MT. Ein Brandursachensachverständiger habe den Explosionsort begutachtet. Was er dabei herausgefunden hat, bleibt zunächst offen. Nach MT-Informationen ist die Spurenlage offenbar nicht eindeutig - auch wenn auf dem Grundstück eine verkohlte Gasflasche steht. Daneben befindet sich ein intaktes Modell - inmitten von zahlreichen Trümmern. Angeblich sollen sich drei solcher Flaschen im Haus befunden haben. &bdquo;Die Explosion muss sich im Esszimmer ereignet haben“, heißt es zwei Tage nach dem Brand, bei dem mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen die Flammen kämpften, aus der Nachbarschaft. Auf dem Weg zur Eingangstür wurde ein Blumenkranz für den Verstorbenen niedergelegt. Dieser lebte seit vielen Jahren in dem Haus, zuletzt allein, nachdem seine Ehefrau im August 2021 gestorben war. Zuletzt soll er sich immer weiter zurückgezogen haben, mutmaßlich aufgrund gesundheitlicher Probleme. Seit vielen Wochen, wenn nicht Monaten, seien sämtliche Jalousien heruntergezogen gewesen. &bdquo;Er war kaum noch zu sehen und hat sich da schon fast barrikadiert“, sagen Nachbarn. Am Tag der Explosion soll dann plötzlich ein Rollo oben gewesen sein. Offenbar dort, wo es zur Detonation kam. &bdquo;Es gab einen unglaublich lauten Knall“, berichtet eine Nachbarin. Unmittelbar danach seien schon Flammen aus dem Haus geschlagen, kurz danach eilten Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst in die Sackgasse, in der das Haus steht. Am Mittwochnachmittag flattert ein rot-weißes Absperrband vor dem Grundstück, das weiterhin nicht betreten werden darf. Es ist von der Polizei noch nicht freigegeben. Die Immobilie gehört der Schwiegermutter des Toten, die nebenan wohnt. Sie sollte von ihr verkauft werden und war deshalb zuletzt auf einer Immobilien-Plattform inseriert. Der Verkauf soll nach Informationen dieser Zeitung so gut wie besiegelt gewesen sein. Bereits seit fast zwei Jahren hatte es laut MT-Informationen offenbar keine Mietzahlungen des Mannes gegeben. Deswegen standen sich der 63-Jährige und die Schwiegermutter vor Gericht gegenüber. Im Dezember 2024 entschied das Amtsgericht Minden, dass der Mann das Haus verlassen sollte. Die Eigentümerin ist zwei Tage nach dem Vorfall erschüttert. Von ihrem Grundstück aus kann sie sehen, welchen Schaden die Wucht der Detonation angerichtet hat. Sämtliche Terrassentüren wurden herausgerissen. &bdquo;Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas passieren könnte“, sagt sie. Dass ihr Schwiegersohn, zu dem sie kaum noch Kontakt hatte, sich gegen die Zwangsräumung wehren könnte, hatte sie vermutet. &bdquo;Aber nun das?“, fragt sie. Die Frau glaubt, dass die Explosion kein Zufall war - die Polizei kann dazu noch keine Aussagen treffen. Die weiteren Ermittlungen, offenbar auch eine Obduktion des Leichnams, sollen Aufschluss über die Geschehnisse geben. Wie die Immobilienbesitzerin weiter erklärt, war ein anderer Hausbewohner erst kurz vor der Explosion ausgezogen. &bdquo;Wegen des Verkaufs.“ Laut Nachbarn hatte der Mann seine Wohnung im oberen Geschoss des Hauses erst am Sonntag geräumt. Der Verstorbene lebte im Erdgeschoss. Keller vor drei Jahren komplett ausgebrannt Bereits vor drei Jahren hatte es in dem zerstörten Haus ein Feuer gegeben. Damals war der Keller komplett ausgebrannt. Wie Polizeisprecher Thomas Bensch erklärt, hätten auch im Mai 2022 Brandermittler der Polizei ermittelt. &bdquo;Hinweise auf eine vorsätzliche Straftat gab es nicht“, so der Sprecher. Der Brand am Montag war für die Einsatzkräfte herausfordernd: Zwei Drehleitern waren im Einsatz. Aus dem Dach und den Fenstern des roten Klinkerhauses drang über Stunden Rauch ins Freie. In der Nachbarschaft roch es stark nach dem Feuer. Ein Sachverständiger des Technischen Hilfswerks (THW) prüfte vor Ort, ob das Haus einsturzgefährdet sei. Der Sachschaden liegt nach Angaben der Feuerwehr vermutlich im sechsstelligen Bereich.

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