Tödlicher Brand in Bad Oeynhausen: Warum blieb das Opfer trotz Notruf im Hohenzollernhof?

Bad Oeynhausen. Bei dem Feuer im Hohenzollernhof am vergangenen Sonntag, 2. März, ist ein 37-jähriger Bewohner gestorben. Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr wurde der Mann tot aus seiner Wohnung geborgen. Als Todesursache wurde eine Rauchgasvergiftung angegeben. Anders als berichtet, erstickte der Mieter aber nicht im Schlaf. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bielefeld wusste der Mann offenbar von dem Feuer nebenan - und blieb trotzdem in seiner verqualmten Wohnung. Offenbar hat der 37-Jährige sogar selbst noch die Feuerwehr alarmiert. Nach Angaben von Feuerwehr-Einsatzleiter André Hartsieker hat der Verstorbene kurz zuvor den Notruf 112 gewählt und das Feuer gemeldet. Warum ist er danach nicht aus dem Haus gelaufen? Erste Meldung: 37-Jähriger stirbt bei Brand in Bad Oeynhausen Die Polizei steht damit vor einem Rätsel. Die Ermittlungen richten sich nach Angaben von Polizeipressesprecher Thomas Bensch bislang gegen den 32-jährigen Nachbarn des Verstorbenen, in dessen Wohnung das Feuer am Sonntagmorgen ausbrach. Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung Was den Brand verursacht haben könnte, ist noch nicht bekannt. War es eine Zigarette? Ein fehlerhafter Akku? Eine Zusatzheizung? Die Polizei macht derzeit &bdquo;aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben dazu und auch nicht zu weiteren Erkenntnissen eines Brandsachverständigen, der in der vergangenen Woche die ausgebrannte Wohnung in Augenschein genommen hat. Die Ermittlungen richten sich wegen fahrlässiger Brandstiftung gegen den 32-jährigen Wohnungsmieter. Er konnte rechtzeitig aus dem Haus laufen. Mehr dazu: Polizei bestellt Brandgutachter zum Hohenzollernhof Wegen des Feuers im Hohenzollernhof (Hozo) standen 17 Menschen vorübergehend ohne Unterkunft da. Neun Bewohner des Nachbarhauses konnten noch am Sonntag wieder in ihre Wohnungen zurück. Für die acht Bewohner des betroffenen Hozo-Gebäudeteils organisierte das Ordnungsamt der Stadt Unterkünfte. Inzwischen werden sie vom Vermieter betreut. Während des Brandes war von außen kaum etwas davon zu sehen. Das machte es auch für die Einsatzkräfte zur Herausforderung. Das Feuer wütete in einer Wohnung im dritten Obergeschoss mit Blick auf den nördlichen Innenhof, die mit herkömmlichen Drehleitern nicht zu erreichen war. Teile des Gebäudes waren nach Feuerwehrangaben voller Qualm, sodass zahlreiche Rauchmelder - sie sind in Mietwohnungen Pflicht - eigentlich hätten auslösen müssen. Lesen Sie auch: Polizei ermittelt gegen Hohenzollernhof-Mieter Rauchmelder sind für Ermittlungen nicht relevant Feuerwehr-Einsatzleiter André Hartsieker sagt dazu: &bdquo;Wir haben keine Rauchmelder wahrgenommen.“ Dem widerspricht Hohenzollernhof-Geschäftsführer Wolfgang Bastert: &bdquo;Selbstverständlich sind im Gebäude Rauchmelder installiert.“ Eine betroffene Mieterin aus dem dritten Obergeschoss sei erst durch diesen Alarm aufgewacht und habe rechtzeitig das Haus verlassen können. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hält die Rauchmelder-Frage derzeit nicht für ermittlungsrelevant. Nach bisherigen Ermittlungen sei davon auszugehen, &bdquo;dass der Verstorbene von dem Brandgeschehen Kenntnis erlangt“ habe &bdquo;und nicht etwa im Schlaf erstickt ist“, heißt es in einer Antwort auf Anfrage der NW. Warum der direkte Nachbar der brennenden Wohnung trotzdem nicht das Haus verlassen hat, sei &bdquo;noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen“. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Feuerwehr und Rettungsdienst Bad Oeynhausen (@feuerwehr_badoeynhausen)

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