Mini-Schweine im Lübbecker Tierheim: Die ersten Ferkel-Frischlinge sind da

Lübbecke. Neugierig schnüffelnd kommt das Trio näher, beäugt die Besucher aus gewitzten braunen Augen und stupst sie mit seinen Schweinerüsseln an. Dabei wedeln sie aufgeregt mit ihren Schwänzchen. Mehrere Monate lebten die drei Mini-Schweinchen Warny, Randy und Elfi im Waldgebiet in Rahden und Stemwede, vermutlich wurden sie dort ausgesetzt. Nach einer Fangaktion, die mehrere Monate dauerte, haben sie nun erst mal im Tierheim Lübbecke ein neues Zuhause. Schon bald werden sich aber mehr als drei Mini-Schweinchen dort tummeln, denn zwei von den drei Schwestern erwarten Nachwuchs. &bdquo;Anfangs waren sie sehr scheu, lagen zitternd in der Ecke. Inzwischen haben sie sich aber sehr gut eingelebt. Es ist immer ein Highlight zu sehen, was für Fortschritte sie machen. Sie fordern auch schon richtig Streicheleinheiten ein“, sagt Tierpflegerin Neela von den Benken. Vor allem am Bauch werden die beiden trächtigen Mini-Schwein-Damen gerne ausgiebig gekrault und lassen sich dafür gerne auf die Seite kippen, auch wenn das Aufstehen mit dem großen Bauch nicht mehr so leicht ist. Nur Schwester Elfi, vormals &bdquo;das Fettschwein“ genannt ob ihres gesegneten Appetits, ist noch skeptisch. Möglicherweise will sie ihre Schwestern beschützen - und dafür beißt sie auch schon mal zu. Davor gebe sie aber auch Warnsignale, reißt das Maul auf und schreit, erklärt Neela von den Benken. &bdquo;Randy war die Erste, die sich hat anfassen lassen und die Erste, die sich aus der Hand hat füttern lassen“, erinnert sich Tierheimleiterin Sara Meinsen. Als Randy sich das erste Mal für Krauleinheiten auf die Seite fallen ließ, habe Elfi wohl gedacht, die Menschen hätten &bdquo;das Schwein kaputtgemacht“. &bdquo;Wir hoffen, dass sie sich noch daran gewöhnt, und erkennt, dass Streicheln doch was ganz Schönes ist“, so die Tierheimleiterin. Schmatzen, Grunzen, Schwänzchen wedeln - so kommunizieren Schweine Warny, Randy und Elfi haben ihre eigenen Persönlichkeiten. Schon als sie noch im Wald hausten, wurden sie danach unterschieden. Randy war das &bdquo;Randaleschwein“, das immer mutig vorausging, Warny das &bdquo;Warnschwein“, das seine Geschwister schnell bei Gefahr alarmierte, und Elfi war das &bdquo;Fettschwein“, das gerne viel fraß. Auch vom Aussehen her können sie unterschieden werden. Während Warnys Rücken fast komplett schwarz überzogen ist, hat Randy die größten weißen Stellen und Elfie hat ein schwarzes Hinterteil und einen schwarzen Fleck an der Seite. &bdquo;Die sind wirklich lustig“, freut sich Tierpflegerin Neela von den Benken, während die Mini-Schweine begeistert Gemüse aus ihrer Hand fressen. Ähnlich wie bei Hunden drücken die Schweine ihre Emotionen auch mit Schwanzwackeln aus. Damit können sie Freude, aber auch Angst oder Wut ausdrücken. Auch mit Grunzen, Schmatzen oder Schreien kommunizieren die Tiere. Die Schweineborsten am Kopf stellen sie auf, wenn ihnen ganz behaglich vom Kraulen ist. Die misstrauische Elfi zeigt ihre Skepsis, indem sie den Kopf senkt und leicht hochguckt. &bdquo;Auch Schweine können unerzogen sein und frech werden. Wenn sie Futter wollen, können sie biestig werden“, erklärt Sara Meinsen. Ihr neues Zuhause im Tierheim bietet den Schweinchen windgeschützte und mit Stroh ausgepolsterte Schlafboxen, Pflanzenringe zum Schwarte schubbern, Klo-Kistchen, Äste zum Anknabbern und mehr. Tagsüber dürfen sie auch auf eine eingezäunte Wiese, wo sie nach Lust und Laune in der Erde wühlen können. Aus drei Schweinen könnten um die 20 werden Warny hatte bereits ihre eigene, separate Schlafbox bekommen, denn bei ihr konnte es jederzeit so weit sein. Drei Monate, drei Wochen und drei Tage dauert eine Schweine-Schwangerschaft. Nachdem ein Wildschwein-Eber Anfang Dezember bei dem Trio gesichtet wurde, könne das also zeitlich hinkommen, dass die Ferkel jetzt, Ende März, zur Welt kommen, so die Vermutung der Tierschützer. Zwischen acht bis zehn Ferkel können es pro Geburt werden. Jetzt gilt es also nicht mehr nur für drei Schweine ein Zuhause zu finden, sondern potenziell für mehr als 20. Das erschwert natürlich die Vermittlung. Bei Warny war es Mittwochabend, 26. März, dann tatsächlich so weit: Ihre Ferkel-Frischlinge sind da. Da der Nachwuchs halb Mini-Schwein, halb Wildschwein wird, war nicht sicher, wie dieser aussehen würde. Warnys Nachkommen, acht an der Zahl, kommen jedenfalls stark nach dem Wildschwein-Vater und haben die typischen Frischlingsstreifen. Nur an Schnauze und Füßen komme mitunter noch etwas Rosafarbenes durch, sagt Neela von den Benken. Ob sie von der Persönlichkeit dann auch etwas wilder werden, die Ferkel-Frischlinge? &bdquo;Wir investieren viel Zeit, um Vertrauen zu den Schweinen aufzubauen. Damit es auch für alle stressfrei wird, wenn wir mal an die Mütter oder die Ferkel ranmüssen“, sagt Sara Meinsen. Darum könnte auch der Nachwuchs sich schnell an Menschen gewöhnen. Aktuell sind Warny und ihre acht Ferkel auch tagsüber erst mal separiert von den anderen Mini-Schweinen, damit sie ihre Ruhe haben. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Tierheim Lübbecke (@tierheim.luebbecke)

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