Gedenken mit Herz: Familie übergibt große Trauerspende an Lübbecker Tierheim

Lübbecke/Espelkamp. Helga Döding hatte zeitlebens ein Herz für Tiere. An keiner Spendendose konnte sie vorbei, ohne etwas Geld für den Tierschutz hineinzutun. Die Liebe zu den Tieren hat die Frotheimerin an ihre Kinder weitergegeben. Als Helga Döding im Oktober mit 87 Jahren starb, baten ihre Kinder &bdquo;anstatt lieb gemeinter Kranz- und Blumenspenden“ um eine Spende für das Tierheim Lübbecke. Zusammen kam die stolze Summe von 1.800 Euro, die jetzt von Ingrid Pralle und ihren Brüdern Wilfried und Jürgen Döding an die Einrichtung am Heuweg übergeben wurde. Tierpflegerin Neela von den Benken bedankte sich im Namen des ganzen Teams für die großzügige Spende, denn das Tierheim Lübbecke ist ein privates Tierheim und muss alle Kosten aus eigener Kraft tragen. Zwar gibt es mit den Kommunen Verträge und für die Unterbringung der Fundtiere bekommt die Einrichtung einen Pauschalbetrag, allerdings decke der bei Weitem nicht die laufenden Kosten. &bdquo;Um unsere Arbeit zum Wohle der Tiere leisten zu können, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen“, heißt es auf der Homepage des Tierheimes. Verletzte Tiere werden zu Hause gepflegt Aktuell hat die als gemeinnützig anerkannte Einrichtung am Heuweg 20 Hunde, 180 Katzen sowie 20 Kleintiere in Obhut. Spenden würden zu 100 Prozent in die Unterbringung und Versorgung der Tierheimbewohner fließen. Dazu zählen Ausgaben für Futter, Wasser, Strom, Tierpflegerinnen, Tierpfleger und nicht zuletzt die Tierarztkosten. Mehr als ein Drittel der jährlichen Tierheim-Kosten muss über Spenden abgedeckt werden. Wie Neela von den Benken bei der Spendenübergabe erzählte, werden aktuell zehn Katzen im Tierheim gepflegt, die sich bei einem Unfall komplizierte Bein- oder Kieferfrakturen zugezogen haben. Die verletzten Fundkatzen wurden von mitfühlenden Mitmenschen in der Tierklinik Preußisch Oldendorf abgegeben, wo sie operiert und erstversorgt werden. &bdquo;Für die Nachsorge kommen die Tiere dann zu uns“, erzählt die Tierpflegerin weiter. Die Einrichtung am Heuweg kümmert sich um die Nachsorge, zu der auch die Weiterbehandlung mit Medikamenten gehört und sie trägt die Kosten der Operation in der Tierklinik. Manche Tiere, darunter auch sehr geschwächte Fundtiere brauchen so viel Zuwendung, dass sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tierheims privat gepflegt werden. &bdquo;Fast jeder von uns hatte in diesem Jahr schon Pflegekatzen bei sich zu Hause“, erzählt Neela von den Benken weiter. Mit der Zahl der aufgenommenen Tiere steigt unweigerlich der &bdquo;Infektionsdruck“ und so hat die Einrichtung unlängst erst in zwei Container investiert, die auf dem Gelände zu zusätzlichen Pflege- und Quarantänestationen ausgebaut werden. Spende statt Geschenk zu verschiedenen Anlässen &bdquo;Unsere Mutter stand dem Tierheim immer aufgeschlossen gegenüber und hat auch mal den Tag der offenen Tür besucht“, erzählt Helga Dödings Tochter Ingrid Pralle bei der Scheckübergabe. Niemand hätte sich daran gestoßen, dass statt Grabschmuck um eine Spende für das Tierheim gebeten wurde. &bdquo;Unsere Mutter hätte es so gewollt. Für sie war ein Hund nicht nur ein Haustier, es war ein Familienmitglied“, sagt die Rahdenerin. Die Spende an das Tierheim solle im Sinne der Verstorbenen dazu beitragen, das Leid der Tiere etwas zu mildern. Natürlich hätten sie die Spende auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit übergeben können, &bdquo;aber wir wollten gerne andere Menschen zum Spenden motivieren“. So bieten auch Anlässe wie Geburtstage, Silberhochzeiten oder ein Firmenjubiläum die Möglichkeit anstelle eines Geschenks um eine Spende für das Tierheim zu bitten. Neben Geldspenden freut sich das Lübbecker Tierheim aber auch über gezielte Sachspenden. Auf der Homepage hat der Tierschutzverein Lübbecke und Umgebung als Träger der Einrichtung eine Amazon-Wunschliste eingestellt, so dass man auf den ersten Blick sehen kann, was das Tierheim aktuell benötigt. Dazu zählen zum Beispiel auch Katzenhäuser. Unter der Rubrik &bdquo;Helfen“ finden sich auf der Homepage aber auch noch andere Formen der Unterstützung, über die sich Mitarbeitenden im Tierheim Lübbecke freuen. Pro Jahr werden in der Einrichtung am Heuweg übrigens rund 700 Tiere betreut. Und so sehr sich das Lübbecker Tierheim auch über jeden vermittelten Hund und jede vermittelte Katze freut, werden vom 19. Dezember bis 2. Januar 2025 keine Tierheimbewohner mehr abgegeben. Denn Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.

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