Hüllhorst/Stemwede

Besuch bei Landwirten in Hüllhorst und Stemwede

Beim Familienbetrieb Schmedt und auf dem Biohof „Wiehenglück“ suchen die Lokalpolitiker das Gespräch über Hoffnungen, Wünsche und Zukunft der Landwirtschaft.

CDU-Kommunalpolitiker aus Stemwede und Hüllhorst haben gemeinsam die Betriebe Schmedt in Stemwede (Foto) und Wiehenglück in Hüllhorst besucht. | © Florian Hemann/CDU

25.09.2020 | 25.09.2020, 10:00

Hüllhorst/Stemwede. Zwischen dem Familienbetrieb Schmedt in Stemwede-Dielingen und dem Hof „Wiehenglück" in Hüllhorst-Büttendorf liegt nicht nur das Wiehengebirge. Auch sonst gibt es den ein oder anderen Unterschied – und doch sind sich ihre Wünsche an die Politik in vielen Punkten ganz ähnlich.

Einige CDU-Kommunalpolitiker aus Stemwede und Hüllhorst haben nun gemeinsam mit der Landratskandidatin Anna Katharina Bölling und der heimischen Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann die beiden Betriebe besucht, um einen Einblick in ihre Arbeit zu bekommen.

„Ab und an mehr Fingerspitzengefühl und Augenmaß" – das ist es, was sich Joachim Schmedt manchmal von den Behörden wünschen würde. „Gesetze müssen zweifelsohne eingehalten werden", unterstrich er, äußerte aber ein gewisses Unverständnis, wenn Umwelt- oder Veterinäramt etwa zu Haupterntezeiten vorbeikämen. Sein Wunsch an Land und Bund sind Entbürokratisierung und mehr Überprüfungen anhand von Praktikabilität.

Viele Betriebe schauen schon mit Sorgen nach vorne

„Es geht nur miteinander und nicht gegeneinander", ist Anna Katharina Bölling überzeugt. Als Landrätin wolle sie ihren Beitrag dazu leisten, die Landwirtschaft im Mühlenkreis verlässlich zu unterstützen. „Ich weiß, dass viele Betriebe, die oft schon seit Generationen ihren Hof betreiben, mit Sorgen nach vorne schauen. Ich möchte hier meinen Beitrag leisten, der Landwirtschaft eine sichere Zukunft zu geben, und wenn es nötig wird, auch über den Kreis hinaus mein Möglichstes unternehmen, um Richtung Düsseldorf, Berlin oder mit Kollegen aus Niedersachsen einen Weg zu finden." Denn die Nähe zur Grenze nach Niedersachsen, so unterstrich es Joachim Schmedt, führe aktuell nicht selten zu Problemen, wenn es etwa um Fördermöglichkeiten gehe.

Wie in Stemwede war auch auf dem Biohof „Wiehenglück" in Hüllhorst das Bauen ein Thema. Nicht immer sei das so einfach, wie erhofft. Die Brüder Eyke und Hendrick Holzmeier konnten hier insbesondere von der jüngsten Umstellung von der konventionellen auf biologische Bewirtschaftung berichten. „Eine Verwaltung muss aufzeigen, was geht und nicht, wie es nicht geht", so Anna Katharina Bölling.

Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann ist als Agrarpolitikerin fest davon überzeugt, dass Landwirten, die im Sinne des Tierschutzes ihre Ställe umbauen wollen, aktuell leider noch zu oft an den Rahmenbedingungen scheitern würden. „Die Landwirte sind bereit zu Veränderungen, brauchen dann aber auch Planungssicherheit und nachhaltige politische Vorgaben. Mit der Nutztierhaltungsstrategie geht die NRW-Koalition genau diesen Weg", so Winkelmann.

Hofschlachtungen ohne den stressigen Transport für die Tiere

Ein Thema, das den Holzmeiers sehr am Herzen liegt, ist der Wunsch, Hofschlachtungen zu ermöglichen. „Allein schon durch den wegfallenden Transport ist das für die Tiere wesentlich stressfreier", unterstrich Eyke Holzmeier. Auch die Winkelmann sieht darin große Vorteile. Gerade ein Bewusstsein zu schaffen, dass das Tier wieder „nose to tail" (also von der Nase bis zum Schwanz) verwertet werde, ist den Holzmeiers wichtig.

Michael Kasche, Bürgermeisterkandidat der CDU in Hüllhorst, will ein verlässlicher Partner der Landwirtschaft sein und könnte sich beispielsweise auch vorstellen, dass in den Schulen noch viel stärker die Landwirtschaft eingebunden werde.