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Hüllhorst

Benjamin Rauer will erster grüner Bürgermeister in Hüllhorst werden

Erstmals stellen die Grünen in Hüllhorst einen eigenen Kandidaten für das Amt auf. Rauer wird von seinen Parteifreunden als „Macher“ charakterisiert.

Der neue Vorstand: Sebastian Rohlfing (l.), Kerstin Howering und Wolfgang Noreick (r.) unterstützen ihren Bürgermeister-Kandidaten Benjamin Rauer. | © Klaus Frensing

03.09.2019 | 03.09.2019, 18:00

Hüllhorst. Die Grünen sind im ganzen Land im Aufwind. „Wir bekommen viel Unterstützung und wollen dies auch in Hüllhorst nutzen und uns positionieren", sagt Benjamin Rauer. Jetzt hat sich der Ortsverband einstimmig dafür ausgesprochen, erstmalig einen grünen Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 aufzustellen und wählte mit großer Mehrheit Benjamin Rauer.

Der 36-jährige Sozialarbeiter ist in seiner Heimatgemeinde beileibe kein Unbekannter. Seit vielen Jahren ist er in der Kommunalpolitik für die Grünen aktiv und vertritt in dieser Legislaturperiode seine Partei als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Familie, Sport und Kultur, ist zudem Sprecher der Grünen auf Kreisebene, war bis vergangenen Woche sechs Jahre lang Ortsverbandssprecher und ist bei der Landtagswahl 2017 im Wahlkreis 88 (Minden-Lübbecke I) für die Grünen angetreten.

Für ein detailliertes Wahlprogramm sei es ein Jahr vor der Wahl im Herbst 2020 zwar noch etwas früh, doch er würde einige Punkte anders machen als der jetzige Bürgermeister, sagt er.

Er würde einige Punkte anders machen als der jetzige Bürgermeister

Beispielsweise bei der Flächenversiegelung. Früher habe es die Grundflächenzahl 0,3 gegeben, die besagt, dass 30 Prozent einer Grundstücksfläche überbaut werden darf. Die sei leider längst aufgebrochen und auf 0,4 erhöht worden.

Er spricht sich auch dafür aus, neue Bau- oder Gewerbegebiete erst dann zu planen, wenn die vorhandenen Gebiete vollständig bebaut sind. „Zur Zeit gibt es noch freie Flächen in unseren Gewerbegebieten", sagt er. In Flächenfraß und Versiegelung sieht er auch die hauptsächlichen Ursachen für die Probleme mit dem Hochwasser am Tengerner Bach. Mit dem naturnahen Ausbau des Tengerner Bachs sei man nun auf dem richtigen Weg.

Seit der letzten Kommunalwahl 2015 seien die Hüllhorster Grünen mit in der Verantwortung, hätten vermehrt grüne Themen nach vorn gerückt und einiges auf den Weg gebracht. „Wir haben eine gute Kommunalpolitik gemacht", ist er überzeugt. Vieles auch in Zusammenarbeit mit der SPD. Das gute Verhältnis sieht er durch seine Kandidatur nicht getrübt. Er habe sowohl mit Bürgermeister Bernd Rührup wie auch mit dem SPD-Gemeindeverbandsvorsitzenden Niklas Krusberski gesprochen und ist sich „sicher, dass wir auch weiterhin gut miteinander umgehen werden".

"Bürgermeisterwahl ist auch immer eine Personenwahl"

Angesichts des Europawahl-Ergebnisses von 19,4 Prozent in Hüllhorst, sieht er sich durchaus nicht chancenlos. „Zumal eine Bürgermeister- auch immer eine Personenwahl ist", sagt er.

Rauer wird von seinen Parteifreunden als „Macher" charakterisiert, der gern mitten im Geschehen ist und zielgerichtet handelt. Langes Drumherumreden sei nicht seine Art. Er sei sachlich und offen. Sicherlich müsse man in der politischen Auseinandersetzung auch einstecken, aber auch austeilen können, meint er. Sein Credo: hart in der Sache aber fair im Umgang. „Man muss sich anschließend in die Augen schauen und noch ein Bier miteinander trinken können", unterstreicht er.

Er sieht sich als Bürgermeister als Verwaltungschef, der mit dem Rathaus-Team nicht nur reagiert, sondern auch agiert, auf politischer Ebene als Ratsvorsitzender, der Ideen hat und diese umsetzen will und als Gemeindeoberhaupt, der stets ein offenes Ohr für die Bürger hat. „Man muss mit jedem sprechen können."

Information

Der Kandidat



  • Benjamin Rauer ist der Sohn des Hüllhorster Ortspfarrers Manfred Rauer. Der gebürtige Paderborner lebt seit 30 Jahren in Hüllhorst und ist seit 2009 Mitglied im Ortsverband der Grünen.

  • Der Christ ist Vorsitzender des CVJM Hüllhorst: Seine Hobbys sind seine Terrarien und Aquarien sowie das Handballspiel bei der HSG Hüllhorst, wo er lange Jahre auch Jugend- und Damenmannschaften trainiert hat und heute noch in der Hobbyklasse als Kreisläufer aktiv ist.
  • Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann und mehreren beruflichen Zwischenstationen hat er ein Studium als Sozialarbeiter abgeschlossen. Jetzt ist er in einer Lipper Kommune Integrationsförderer.