Möglicher Klinik-Neubau: Espelkamper kommen zu Wort

Espelkamp. Vor gut zwei Jahren hat der Kreistag beschlossen, das Grundstück ,,Gabelhorst“ in Espelkamp für einen möglichen Klinik-Neubau im Lübbecker Land vorzusehen. Das mögliche neue Klinikum in Espelkamp soll dann die bisherigen Krankenhausstandorte Lübbecke und Rahden ersetzen. Sowohl die Neubaupläne der kreiseigenen Mühlenkreiskliniken (MKK) als auch die Wahl des Baugrundstückes mit dem Gabelhorst-Wald waren im Vorfeld öffentlich umstritten und sind es nach wie vor. Zum Bebauungsplan &bdquo;Klinikum Lübbecker Land“ stellte Daniela Niederdeppe, Landschaftsplanerin bei der Espelkamper Verwaltung, im Ausschuss für Stadtentwicklung den aktuellen Arbeitsstand vor. Die Mühlenkreiskliniken haben bereits alle für einen Neubau erforderlichen Flächen erwerben können. Nach weiteren Konkretisierungen des medizinischen Konzeptes und des Flächenbedarfs startete im Juni 2024 die Bauleitplanung für den Bebauungsplan Nr. 72 Klinikum Lübbecker Land. Ziel ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Krankenhauses im Westen Espelkamps. Alle bisherigen Planungen erfolgten dabei in enger Abstimmung zwischen Stadt, Kreis sowie Mühlenkreiskliniken als Bauherrin. Dabei ging es unter anderem um eine optimale Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche. Während der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung wurde anhand einer Skizze das &bdquo;Baufenster“ für einen noch aufzustellenden Bebauungsplan gezeigt. Klinik-Neubau auf Westseite der Gabelhorst Mit diesem Plan will die Stadt Espelkamp auch in eine frühzeitige Bürgerbeteiligung gehen. Ausdrücklich wurde in den Sitzungsunterlagen darauf hingewiesen, dass es sich noch nicht um die Entwurfsfassung des Bebauungsplanes im Verfahren handelt. Der gesamte Geltungsbereich für einen möglichen Klinik-Neubau in der Gabelhorst beträgt laut Daniela Niederdeppe 13 Hektar, davon sind drei Hektar Wald und 8 Hektar Sondergebiet. Entgegen den allerersten Klinikplanungen, denen der Gabelhorst-Wald zum Opfer gefallen wäre, zeigen die aktuellen Planungen, dass rund die Hälfte des Waldes nicht in das Sondergebiet der potenziellen Baufläche fallen würde. Lesen Sie auch: Klinik-Neubau in Espelkamp: So könnte der Wald komplett erhalten bleiben Im August 2023 hatten sich Kreistag und MKK-Verwaltungsrat für den Entwurf des Architekturbüros Ludes aus Düsseldorf entschieden, welches das neue Klinikum als dreigeschossige Komplex auf der westlichen Seite der Straße Gabelhorst vorsieht. Das Parkhaus wird dem Entwurf nach dann auf der Ostseite mitten im Wald entstehen. Die Eichen an der Fabbenstedter Straße sind laut Landschaftsplanerin bereits unter Schutz gestellt. Die Eichen an der Straße Gabelhorst sollen noch unter Schutz gestellt werden. Auch wenn der Ludes-Entwurf einen dreigeschossigen Klinikkomplex vorsieht, würde die Stadt Espelkamp im Bebauungsplan eine Fünfgeschossigkeit festsetzen wollen. &bdquo;Das würde später noch Entwicklungsmöglichkeiten zulassen“, so Niederdeppe. Im Bebauungsplan solle dann aber ebenso festgesetzt werden, dass mit einer Fünfgeschossigkeit 50 Meter nach Norden und Westen von der Wohnbebauung abzurücken sei. Die Stadt ist Träger des Bauleitverfahrens und geht mit dem Termin am 4. Dezember in eine frühzeitige Bürgerbeteiligung. Parkhaus-Bau im Wald als &bdquo;absurd“ bewertet Florian Craig (Grüne) machte keinen Hehl daraus, dass sich &bdquo;seine Begeisterung in Grenzen halte, dass jetzt ein Parkhaus in den Wald gebaut werden soll“. Als positiv bewertete er, &bdquo;dass jetzt doch mehr Wald übrig bleibt, als ursprünglich einmal geplant.“ Auch Horst Radtke (FDP) bezeichnete es als &bdquo;völlig absurd“, Wald für ein Parkhaus zu opfern. Und dass der dann als Ausgleichsfläche an anderer Stelle wieder neu geschaffen werde, bringe den Menschen, die dort wohnen, gar nichts. Wie Daniela Niederdeppe auf Nachfrage sagte, werde mit 500 benötigten Parkplätzen geplant, hinzu kämen Kurzzeitplätze direkt am Klinikgebäude. Betrachten könne man jetzt erst einmal nur das, was zur Verfügung stehe.

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