Ein halbes Jahr nach Schließung: Hinweisschilder zum Krankenhaus Rahden endlich entfernt

Rahden. Seit Beginn dieses Jahres hat das Krankenhaus Rahden keinen Versorgungsauftrag mehr vom Land. Der bislang kleinste Standort der kreiseigenen Mühlenkreiskliniken behandelt niemanden mehr. Über Monate haben trotzdem Hinweisschilder auf das Krankenhaus Rahden hingewiesen. Nun verschwinden sie. Die MKK äußern sich dazu. Die Mühlenkreiskliniken wollen bekanntlich die Krankenhaus-Standorte Rahden und Lübbecke in einem Neubau in der Espelkamper Gabelhorst zusammenführen. Zudem soll das Krankenhaus Bad Oeynhausen an der Auguste-Viktoria-Klinik in Form eines Anbaus neu gebaut werden. Um 20 Millionen Euro sind bislang die Kostenschätzungen für die Neubau-Projekte der MKK in Espelkamp und Bad Oeynhausen gestiegen. Dieses Vorhaben war zuletzt auf 356 Millionen Euro zuzüglich des Parkhauses mitten im Gabelhorst-Wald in Espelkamp geschätzt worden. Kreis und MKK hoffen auf einen möglichen Zuschuss von Bund und Land von bis zu 178 Millionen Euro. Ali Dogan (SPD), Landrat und Vorsitzender des MKK-Verwaltungsrates, setzt auf die volle Fördersumme. Die MKK und der Kreis stünden im ständigen Kontakt mit den Bezirksregierungen Münster und Detmold sowie mit dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, hatte Dogan Mitte Juni 2025 in einer Stellungnahme deutlich gemacht. &bdquo;Wir erfüllen alle technischen und inhaltlichen Anforderungen, um die volle Fördersumme zu erreichen. Das ist auch im Interesse des Landes NRW. Wir haben keine Anhaltspunkte, dass die Fördermittel oder Teile von Fördermitteln nicht zur Verfügung stehen könnten.“ Einen Förderbescheid erwarten Kreis und MKK im Frühjahr 2026. Was kostet der Sicherheitsdienst? Schon Ende des vorigen Jahres wurden im Rahdener Krankenhaus keine Patienten mehr behandelt. Zuletzt waren werktags nach 16 Uhr keine Patienten mehr aufgenommen worden. Menschen wurden auf die Notaufnahmen des Krankenhauses in Lübbecke und des Klinikums Minden verwiesen. Im Dezember wurden noch einige Betten vorgehalten, allerdings nicht mehr in der Intensivmedizin. Belegt waren diese Betten nicht. Es gibt keine Patienten mehr in Rahden, es gibt keine MKK-Beschäftigten mehr und niemand wird mehr im Krankenhaus-Gebäude in Rahden behandelt. Von der Bezeichnung &bdquo;Geisterkrankenhaus“ wollten die MKK allerdings trotzdem nichts wissen. Sie wollen auch die Bezeichnung &bdquo;ehemaliges Krankenhaus“ oder &bdquo;früheres Krankenhaus“ nicht gelten lassen. MKK-Sprecher Christian Busse angesichts der Verwendung dieser Bezeichnungen in einer Anfrage der NW-Redaktion dazu: &bdquo;Das ist so nicht ganz richtig. Das Gebäude ist formal weiterhin ein Krankenhaus, das derzeit aber mit null Betten geführt wird“. Im Krankenhaus Rahden sitzt derzeit nur ein Beschäftigter eines Sicherheitsdienstes. Die Redaktion fragte die MKK, welche Kosten monatlich für den Einsatz des Sicherheitsdienstes im früheren Krankenhaus Rahden entstehen. Dazu äußerte sich MKK-Sprecher Christian Busse wie folgt: &bdquo;Der Sicherheitsdienst stellt sicher, dass das Gebäude des Krankenhauses Rahden nicht beschädigt wird und die Wertgegenstände in dem Gebäude nicht durch Vandalismus zerstört werden. Da es sich um Gesamtbeauftragung für alle Krankenhausstandorte handelt, können wir keine einzelnen Kostenpositionen nennen“. Verkauf oder Vermietung derzeit nicht möglich Gibt es mittlerweile konkrete Überlegungen hinsichtlich einer möglichen Nachnutzung des Gebäudes oder gibt es Interessenten für das Gebäude? &bdquo;Wir haben mehrfach bestätigt, dass es Interessenten und erste Gespräche gibt“, antwortete Christian Busse dazu. Das Gebäude sei aber derzeit formal weiterhin ein Krankenhausgebäude. Ein Verkauf oder eine Vermietung sei daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. &bdquo;Sobald eine Nachnutzung spruchreif ist, werden wir dies der Öffentlichkeit mitteilen.“ Eine weitere Frage der Redaktion galt der Beschilderung für das bisherige Krankenhaus Rahden. Auch nach dem Jahreswechsel wiesen Hinweisschilder an innerörtlichen und überregionalen Straßen auf das frühere Krankenhaus Rahden hin, obwohl dort seit Ende vorigen Jahres niemand mehr behandelt wurde. Die Redaktion fragte die MKK, auf wessen Veranlassung nun die Beschilderung entfernt wurde und warum dies nicht schon zum Jahreswechsel erfolgte. Dazu äußerte sich MKK-Sprecher Busse wie folgt: &bdquo;Die Entfernung der Straßenschilder erfolgte auf Weisung des Straßenverkehrsamtes. Da das Gebäude formal weiterhin ein Krankenhausstandort – wenngleich ohne Betrieb – ist, erfolgte der Rückbau zeitverzögert“. BI hatte Beschilderung kritisiert Die bislang noch vorhandene Krankenhaus-Beschilderung auf ein Krankenhaus ohne Leistungsangebot hatten unter anderem Klaus Peitzmeier und Arno Kuge von der Bürgerinitiative zum Erhalt der Krankenhäuser Lübbecke und Rahden kritisiert. Wegen dieser Schilder würden Menschen, die sich vielleicht nicht so gut auskennen würden, dort hinfahren – in der Hoffnung, dass ihnen bei gesundheitlichen Problemen geholfen werde, hatten Kuge und Peitzmeier im Februar 2025 mitgeteilt. Diese Menschen, so hatte Peitzmeier sich ausgedrückt, würden in eine &bdquo;gesundheitsbedrohliche Falle“ fahren, weil sie entscheidende Zeit verlieren würden. Die Redaktion hatte auch Kreis und MKK im Februar auf die damals noch vorhandene Beschilderung angesprochen und gefragt, ob geplant sei, die Beschilderung kurzfristig zu entfernen, da sie auf ein Krankenhaus verweise, in dem niemand mehr behandelt werde. Kreissprecherin Sabine Ohnesorge verwies bei der Anfrage im Februar 2025 darauf, dass dafür die MKK zuständig seien. Klinik-Sprecher Christian Busse äußerte sich damals wie folgt: &bdquo;Die Mühlenkreiskliniken sind aktuell in dieser Sache im Austausch mit den zuständigen Stellen. Bis dahin bitten wir um etwas Geduld“. Busse hatte dann auf die Patientenversorgung über den KV-Notdienst und die KV-Bereitschaftspraxis am Krankenhaus Lübbecke sowie über die Notaufnahmen in Minden, Lübbecke und Bad Oeynhausen sowie für Notfälle den Rettungsdienst verwiesen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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