Großer Werreumbau in Bad Oeynhausen und Löhne nimmt letzte Hürde

Bad Oeynhausen. Die Arbeiten für den Umbau der Werre zwischen Sielwehr und Werreknie können ausgeschrieben und dann vergeben werden. Das hat der Rat der Stadt Bad Oeynhausen in seiner letzten Sitzung vor der Osterpause einstimmig beschlossen. Damit ist nun endgültig der Weg frei für ein Projekt, das die beiden Städte Bad Oeynhausen und Löhne seit mindestens zwei Jahrzehnten beschäftigt. In die Auftragsvergabe eingebunden werden soll auch der Umbau des Werreradweges. Es sind zwei wesentliche Ziele, die der massive Eingriff in den Lauf der Werre hat: Zum einen soll der Hochwasserschutz verbessert werden. Dazu werden sogenannte Retentionsräume geschaffen, also Flächen, auf denen sich der Fluss bei Hochwasser ausbreiten kann. Zudem soll durch zusätzliche Flutrinnen Wasser abfließen – wenn davon etwa nach massivem Starkregen zu viel da ist. Dazu wird das Bett der Werre deutlich aufgeweitet, auf bis zu 100 Meter. Was aber nicht bedeutet, dass die Werre künftig ein Strom mit 100 Meter breitem Wasserspiegel wäre. Die Breite stecke vielmehr den Spielraum ab, in dem sich der Fluss künftig sein Bett suchen werde, erklärte Eckhard Nolting, Projektleiter für den Werreumbau bei der Stadt Bad Oeynhausen, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, in der die Ratsentscheidung vorbereitet wurde. Wirklich mit Wasser gefüllt dürfte das neue Flussbett nur bei Hochwasser sein, so Nolting. Hintergrund: Das große Baggern für Werreumbau soll im Sommer starten Das Wehr wird ersetzt durch eine 370 Meter lange &bdquo;raue Gleite“ Das zweite Ziel ist, die Werre naturnäher zu gestalten. Dazu soll vor allem wieder Bewegung in den Fluss kommen. Denn das Sielwehr staut den Fluss derart an, dass es bis tief hinein auf Löhner Stadtgebiet eher ein stehendes Gewässer ist. Deshalb soll das Sielwehr, das auch eine Barriere für Fische ist, mitsamt der alten Sielbrücke abgerissen werden. An ihrer statt entsteht eine &bdquo;raue Gleite“: ein 370 Meter langer Flussabschnitt, in dem das Flussbett mit Steinaufschüttungen angehoben wird. &bdquo;Damit sollen etwa drei Meter Flussgefälle abgefangen werden“, erklärte Nolting. Die raue Gleite sorgt auch dafür, dass der Werrepegel nicht zu stark absinkt, wenn das Sielwehr abgerissen ist. Das aber soll erst ganz am Ende dieses Umbauabschnitts 2026 erfolgen. Beginnen sollen die Arbeiten an diesem 1,6 Kilometer langen Bauabschnitt am westlichen Ende, am &bdquo;Werreknie“. Auch hier wird zunächst eine raue Gleite aufgebaut, dann sollen sich die Bagger gen Sielwehr vorarbeiten und das Werrebett aufweiten. Dazu müssen insgesamt 175.000 Kubikmeter Boden bewegt werden – das entspricht gut 17.000 Lastwagenladungen. .responsive23-7pW8w0CoNf5zAaYc-map-7-000-baeume-fuer-werreumbau { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-7pW8w0CoNf5zAaYc-map-7-000-baeume-fuer-werreumbau { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-7pW8w0CoNf5zAaYc-map-7-000-baeume-fuer-werreumbau { padding-top: 142.86%; } } Auf knapp 14,5 Millionen Euro schätzt die Stadt Bad Oeynhausen die Kosten für diesen Teil des Flussumbaus. Davon entfallen 10,4 Millionen Euro auf Bad Oeynhausener Gebiet, 4,1 Millionen Euro auf die Maßnahmen in Löhne. Insgesamt übernimmt das Land davon gut zehn Millionen Euro. Mehr zum Thema: 7.000 Bäume für Werreumbau gefällt Das ist für den Werre-Radweg geplant Mit dem Flussumbau soll auch der alte Werrearm wieder an das Fließgewässer angeschlossen werden. In dem Bereich zwischen Werreknie und Sielwehr soll so eine Auenlandschaft entstehen. &bdquo;Da kann man aber nicht durchradeln, da muss man drumherum fahren“, erläuterte Nolting. Deshalb wird in diesem Abschnitt der Else-Werre-Radweg, der jetzt noch unmittelbar am Fluss entlang führt, südlich in Richtung der Kanalstraße verlegt. Geplant sei ein drei Meter breiter, asphaltierter Radweg. &bdquo;Das wird komfortabler als jetzt“, versprach Nolting. Der Radweg soll parallel zum Flussumbau gebaut werden. Deshalb beschloss der Rat, auch diesen Auftrag gleich mit zu vergeben. Geschätzte Kosten: 430.000 Euro, zu 90 Prozent gefördert vom Land NRW. Insgesamt geht die Stadt Bad Oeynhausen von zwei Jahren Bauzeit für diesen Abschnitt des Flussumbaus aus. Einen detaillierteren Zeitplan könne er womöglich dem Umweltausschuss im Mai vorstellen, sagte Nolting. Es folgt ein weiterer Bauabschnitt, der sich allein auf Löhner Gebiet zwischen Werreknie und Albert-Schweitzer-Straße abspielen wird. &bdquo;Wir erwarten, dass es auf Löhner Seite relativ zügig weitergeht“, sagte Nolting. Wenn auch dieser Teil umgesetzt ist, &bdquo;dann haben wir auf fünf Kilometer einen relativ naturnahen Fluss“, so der Biologe. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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