Kreis-Umweltausschuss macht sich ein Bild vom Werreumbau in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Alt und neu Seit an Seit: Der Anblick der Doppelbrücke über die Werre am Sielwehr ist den Bad Oeynhausenern wohl vertraut. Für die auswärtigen Gäste aus dem Kreis-Umweltausschuss, die sich in dieser Woche ein Bild vom geplanten Umbau der Werre in Bad Oeynhausen machen wollten, bedurfte der doppelte Brückenschlag schon einer kleinen Erklärung. Die lieferte Eckhard Nolting, der bei der Stadt das Großprojekt Flussumbau leitet. &bdquo;Die alte Brücke und das Sielwehr sind nicht voneinander zu trennen“, erläuterte Nolting. Beide können nur zusammen abgerissen werden. &bdquo;Bevor das geschehen kann, sind aber noch einige Maßnahmen durchzuführen“, sagte Nolting und blieb die Erklärung, welche Maßnahmen das sind, auch nicht schuldig. Cornelia Schmelzer (Grüne), Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Klima und Energie - was das schöne Kürzel &bdquo;UNKE“ ergibt - hatte das Kreisgremium zum Ortstermin in Bad Oeynhausen eingeladen. Schließlich ist der Kreis Minden-Lübbecke Genehmigungsbehörde für das interkommunale Projekt, an dem die beiden Städte Bad Oeynhausen und Löhne und damit auch der Nachbarkreis Herford beteiligt sind. &bdquo;Wo wir jetzt stehen, wird der Boden um 1,30 Meter abgesenkt“ Eckhard Nolting skizzierte die Eckdaten des Großprojekts, das voraussichtlich etwa 15 Millionen Euro kosten soll. Wie teuer es genau wird, ist erst gewiss, wenn die Aufträge vergeben werden. &bdquo;Derzeit läuft die Ausschreibung“, berichtete Jan-Martin Müller vom Infrastrukturmanagement der Stadt. Im September sollen die Erdarbeiten beginnen. Die drei Meter hohen Stauklappen des Sielwehrs sollen aber erst im nächsten Jahr durch eine &bdquo;raue Gleite“, eine 350 Meter lange Strecke, auf der das Flussbett mit Steinen aufgefüllt wird, ersetzt werden. Zuvor wird die Werre oberhalb des Wehrs umgebaut. Das Flussbett wird wesentlich breiter als bisher. Für Hochwasserlagen werden Flutrinnen angelegt, auch der alte Werrearm, der bislang nur ein stehender Tümpel ist, soll wieder ans Fließgewässer angeschlossen werden. Lesen Sie auch: Großer Werreumbau in Bad Oeynhausen und Löhne nimmt letzte Hürde Dafür muss jede Menge Erde bewegt werden, insgesamt rund 175.000 Kubikmeter. &bdquo;Hier, wo wir jetzt stehen, wird der Boden um etwa 1,30 Meter abgesenkt“, erklärte Nolting, als die Gruppe westlich des Kokturkanals und der Mittelbach-Einmündung Station machte. &bdquo;Wir haben das Glück, dass wir hier weitgehend unbelasteten Boden haben“, sagte Nolting. Das senke die Kosten. Von zwei Jahren Bauzeit geht Nolting für diesen etwa 1,6 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Sielwehr und Werreknie aus. Dann soll ein weiterer, 3,5 Kilometer langer Abschnitt auf Löhner Gebiet folgen. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass es in Löhne schnell weitergeht - also in den nächsten zwei oder drei Jahren“, sagte Nolting. Ob es viel Kritik aus der Bevölkerung an dem Projekt gebe, wollte Ausschussmitglied Thorsten Kuhlmann (SPD) wissen. Anfangs habe es schon einige Skepsis gegeben, sagte Nolting und erinnerte an die Probeabsenkung der Werre in 2006, als in dem trockenen Sommer kaum noch Wasser im Flussbett zu finden war - dafür aber jede Menge Schlamm und Müll. Man habe aber inzwischen vermitteln können, dass die Absenkung des Flusspegels mit dem Umbau bei weitem nicht so radikal ausfallen werde. Der schon umgebaute Flussteil macht Eindruck Insofern hoffen die Planer auch, dass es keine Schäden durch Grundwasserabsenkung an den Gebäuden in der Umgebung geben werde. &bdquo;Wir haben aber den Eigentümern von 350 Gebäuden ein Beweissicherungsverfahren angeboten“, berichtete Noting. Dabei wird vor Beginn der Baumaßnahme der Zustand der Gebäude dokumentiert, sodass nachweisbar wäre, wenn später Risse im Mauerwerk auftauchen würden. Um zu zeigen, wie sich der Flusslauf nach dem Umbau verändert, führten Müller und Nolting die Ausschussmitglieder über die neue Sielwehrbrücke und ein paar Hundert Meter flussabwärts. Hier wurde bereits im Herbst 2022 ein etwa 400 Meter langer Abschnitt der Werre in etwa so umgestaltet, wie es auch am Oberlauf geschehen soll. In dem hier bereits deutlich verbreiterten Flussbett haben sich Inseln gebildet, die Werre sucht sich hier ihren Weg zwischen Steinen, Sandbänken und Weiden-Inseln. Zwei Angler hatten es auf Forellen abgesehen, die gut sichtbar in dem klaren Flusswasser standen. Gerade dieser umgebaute Teil der Werre machte Eindruck. &bdquo;Das ist ja schön hier. Ich glaube, hier muss ich noch mal mit dem Fahrrad hinkommen“, überlegte Thorsten Kuhlmann. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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