Der Heimatpreis geht an die Bad Oeynhausener Kinderuni

Bad Oeynhausen. Die Stadt Bad Oeynhausen ist früh dran. Denn sie zeichnet Menschen, die für andere und ihre Stadt ehrenamtlich tätig sind, bereits vorher aus. So geschehen am Montagabend im großen Ausstellungsraum des Märchenmuseums. Bundesweit und international wird ehrenamtliches Engagement alljährlich am 5. Dezember in den Mittelpunkt gerückt - zum Tag des Ehrenamts. Bei einem kleinen Sektempfang konnte Bürgermeister Lars Bökenkröger gleich zwei Preise vergeben. Einmal den Ehrenamtspreis des Stadtrates und den Heimatpreis, der auf einem landesweiten Projekt basiert. &bdquo;Dieser Abend gehört Ihnen, den Menschen, die mit viel Herz und Hingabe unsere Stadt zu einem besseren Ort machen“, sagte Bökenkröger in seiner Laudatio. Das Ehrenamt sei eine stille Kraft, sie trete nicht immer laut in Erscheinung, sie wirke aber überall, so der Bürgermeister weiter. &bdquo;Das Ehrenamt zeigt sich in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, im Engagement für Senioren, bei der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz oder in der Pflege unserer Umwelt“, nannte Bökenkröger die vielen unterschiedlichen Bereiche, in den Menschen in dieser Stadt ehrenamtlich tätig sind. &bdquo;Es sind Ihre Hände, Ihre Ideen und Ihre Leidenschaft, die unzählige Projekte möglich machen und das Leben in unserer Stadt bereichern. Doch Ehrenamt ist mehr als nur die Hilfe für andere, es ist auch ein Gewinn für diejenigen, die sich engagieren“, machte Lars Bökenkröger deutlich. Ehrenamtliches Engagement schaffe Gemeinschaft, Sinn und sorge für Zufriedenheit, sagte Bökenkröger und verwies auf Studien, die zeigen, dass Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, häufiger glücklich sind und sich selbst als gesünder empfinden. Den Ehrenamtspreis hat die Jury, die sich aus Mitgliedern des Stadtrates zusammensetzt, in diesem Jahr an das Café &bdquo;Einfach so“ und das Ehepaar Gitta und Volker Auf dem Kampe verliehen. Das Ehepaar kümmert sich aufopferungsvoll um den Bauerngarten am Museumshof. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen vergeben. Der Ehrenamtspreis wird seit 2003 vergeben, anfangs jährlich, seit 2012 im zweijährigen Rhythmus. &bdquo;In diesem Jahr werden zwei &bdquo;Extrempole“ des Ehrenamts ausgezeichnet“, so Bürgermeister Bökenkröger. Mit dem Café &bdquo;Einfach so“ werde junges, neues Ehrenamt mit einer aktuellen Idee gewürdigt und langjähriges Engagement für einen bestimmten Zweck. Der Heimpreis, der mit insgesamt 5.000 Euro dotiert ist und dessen Kriterien für die Vergabe vom Land NRW festgelegt sind, wird gestaffelt vergeben. Für den ersten Platz gibt es 2.500 Euro und der ging an das Projekt &bdquo;Kinderuni“, das der Verein &bdquo;Agora“ in Kooperation mit dem Herz- und Diabeteszentrum NRW, im Sommer 2023 an den Start gebracht hat. Spannende Vorlesungen aus verschiedenen Fachrichtungen im HDZ-Hörsaal haben allein im ersten Halbjahr mehr als 800 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren begeistert. Eine Resonanz, die bewirkt hat, dass das Projekt &bdquo;Kinderuni“ fortgesetzt wird. Der mit 1.500 Euro dotierte zweite Preis geht an das Repair-Café im Druckerei-Begegnungszentrum. Diese lokale und direkte Hilfe bei technischen Problemen von Bürgern für Bürger ist ein seit Jahren laufendes erfolgreiches Projekt, das bereits mehrfach für den Heimatpreis vorgeschlagen wurde. Der dritte und mit 1.000 Euro dotierte Preis geht an die Aktion &bdquo;Saubere Landschaft“. An dieser Aktion beteiligen sich Jahr für Jahr Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus allen Ortsteilen. Organisiert wird die Aktion im Frühjahr von den Vereinsringen, CVJMs und Dorfgemeinschaften, unterstützt werden die engagierten Müllsammler von den Stadtwerken. Das machen die Preisträger im Detail: Café &bdquo;Einfach so“ Das Café &bdquo;Einfach so“ ist seit Sommer 2022 in den Königshof-Kolonaden zu finden. Das Prinzip: Jeder kann einfach so kommen, um mal eine Auszeit zu genießen, Freunde zu treffen oder zu entspannen. Und: &bdquo;Jeder gibt so viel, er kann“, beschreiben die beiden Gründerinnen Judith Klamer und Lea Lücking das Prinzip. Um das Café auf Spendenbasis betreiben zu können, haben die beiden den Verein &bdquo;Einfach so“ gegründet. &bdquo;Wir wollen auf diese Weise Begegnungen von Menschen aus allen Schichten möglich machen“, so Judith Klamer. Begegnungen auch mit regionalen Künstlern. &bdquo;Wir hatten hier schon kleine Ausstellungen, Konzerte und Lesungen“, sagt sie. Der Verein hat etwa 20 Mitglieder. Das Besondere: Das Café &bdquo;Einfach so“ hat auch wieder an Heiligabend geöffnet. Wer den Weihnachtsabend dort verbringen möchte, muss sich allerdings vorher anmelden. Der Museumsgarten und das Ehepaar Auf dem Kampe Seit 2012 kümmert sich der Freundeskreis Museumshof auch um den Bauerngarten und unterstützt die Stadt bei der Pflege der gesamten Hofanlage, auch bei Veranstaltungen. Vorsitzender des Vereins ist Volker Auf dem Kamp, vor allem gemeinsam mit seiner Frau Gitta sorgt er dafür, dass die Hofanlage nicht in Vergessenheit gerät, sondern ein großer Anziehungspunkt für Einheimische wie Gäste bleibt. Die Kinderuni Im Hörsaal des HDZ erleben Kinder Ausflüge in die Welt der Medizin, Technik, Natur, der Psychologie und auch der Mathematik. So erklärten Mediziner des HDZ, wie die menschliche Lunge funktioniert und wie Fische unter Wasser atmen oder welch besonderer Saft unser Blut ist. Die Kinder spüren der Frage nach &bdquo;Wie viel Mathe steckt in einem Croissant?“ oder sie tauchen in die Welt der Psychologie ein und erfahren, warum wir Menschen Angst haben und warum das auch gut ist. Für die Dozenten der Kinderuni stellen die Vorlesungen oft eine besondere Herausforderung dar, denn sie müssen sehr komplizierte Sachverhalte kindgerecht darstellen. Das Repair-Café Die Idee kommt aus den Niederlanden. Jan Seemann und Carsten Fette haben sie 2017 aufgenommen und im Dezember in der Druckerei das Repair-Café an den Start gebracht. Und seitdem findet es jeden zweiten Sonntag in der Druckerei statt. So auch am kommenden Sonntag, 8. Dezember, von 11 bis 14 Uhr. Ziel der Repair-Cafés ist es, ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen und Müll zu vermeiden. Das Repair-Café hilft, Ressourcen zu schonen, Menschen zusammen zubringen und Wissen über Reparaturen zu erhalten. Aktion &bdquo;Saubere Landschaft“ Bereits seit Jahrzehnten sind in den Stadtteilen Bad Oeynhausens alljährlich im Frühjahr Menschen mit Müllsäcken und Kneifzangen unterwegs, um den achtlos in die Landschaft geworfenen Müll aufzusammeln. So wurde die Aktion in Eidinghausen vom CVJM vor 40 Jahren ins Leben gerufen, aber auch in Wulferdingsen, Volmerdingsen, Bergkirchen auf der Lohe, Dehme, Werste, Rehme und der Innenstadt sammeln Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mittlerweile beteiligen sich auch Unternehmen und Schulen an der Aktion.

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