Neugestaltung der Bad Oeynhausener Fußgängerzone: Neues Pflaster kommt 2025

Bad Oeynhausen. Klein beigeben wollte er nicht. &bdquo;Ich habe die Hoffnung, dass der Rat heute anders entscheidet als der Ausschuss“, sagte Olaf Winkelmann, Fraktionsvorsitzender der SPD. Er legte dem Stadtrat am Donnerstagabend einen gemeinsamen Antrag von SPD, BBO und der Fraktion Kompass vor. Darin wird gefordert, den dritten Bauabschnitt der Innenstadtsanierung nicht im nächsten Jahr umzusetzen, sondern auf 2026 zu verschieben. Doch obwohl Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) im Vorfeld massiv für eine solche Verschiebung geworben hatte, fand sich auch im Rat keine Mehrheit. Denn die Fraktionen von CDU und Grünen - die Anfang 2021 ein Bündnis zur Unterstützung des Bürgermeisters gebildet hatten - blieben bei ihrer Haltung, die untere Klosterstraße und die westliche Paul-Baehr-Straße 2025 mit neuem Pflaster zu versehen. Anfang des Jahres soll’s losgehen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE) in der vergangenen Woche und auch in der Argumentation des Bürgermeisters standen die Bedenken der Einzelhändler in der Innenstadt im Mittelpunkt. In der ASE-Sitzung hatten einige Kaufleute eindringlich ihre Sorgen geschildert, dass eine weitere Baustelle in der Innenstadt - zusätzlich zur bis Sommer 2025 bestehenden Baustelle an der Bahnbrücke Herforder Straße - ihre Geschäfte in Existenznot bringen könne. Am Donnerstag im Rat standen nun andere Argumente im Fokus. So wollte Andreas Korff (Kompass) wissen, ob denn bei einer Verschiebung der Baumaßnahme die vom Land bewilligten Fördergelder noch gesichert seien. Von den geschätzten Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro will das Land NRW 1,8 Millionen Euro übernehmen. &bdquo;Die Maßnahme muss bis zum 31. Dezember 2027 umgesetzt und abgerechnet sein“, erklärte Lars Bökenkröger. &bdquo;Wenn sich abzeichnen sollte, dass diese Frist nicht einzuhalten ist, dann könnte es ein Jahr Verlängerung geben“, sagte der Bürgermeister. &bdquo;Einen Antrag auf eine solche Fristverlängerung aber können wir erst stellen, wenn das auch akut wird.“ &bdquo;Ein ökologisches und ökonomisches Desaster“ &bdquo;Schriftlich haben wir dazu also keine Zusage“, hielt der CDU-Fraktionsvorsitzende Kurt Nagel fest. Er erinnerte auch daran, dass man diesen dritten Bauabschnitt der Innenstadtsanierung schon einmal verschoben habe. Hendrik Kemena (BBO) betonte, dass seine Fraktion die Sanierung der Fußgängerzone grundsätzlich ablehne. &bdquo;Es ist ein ökologisches und ökonomisches Desaster, hier ein intaktes Pflaster aufzunehmen und wegzuwerfen“, erklärte er. Kemena fragte aber auch: &bdquo;Ist es sinnvoll, das Pflaster zu erneuern, bevor der Hohenzollernhof saniert wird?“ Hintergrund: Marco Krüger und Wolfgang Bastert sind neue Mitgesellschafter der &bdquo;Hohenzollern GmbH“ und wollen zusammen mit der Alteigentümerfamilie um Karl Ludwig Meyer die stadtbildprägende Immobilie mit annähernd 100 Wohnungen und 50 Gewerbeeinheiten sanieren. &bdquo;70 Millionen werden nicht mit der Schubkarre reingefahren“ Kemenas Fraktionskollege Axel Nicke schlug in dieselbe Kerbe: &bdquo;Wenn der Hohenzollernhof wirklich angepackt wird, dann wird dort auch schweres Gerät anrücken“, sagte Nicke. &bdquo;Es ist von 70 Millionen Euro für die Sanierung des Hohenzollernhofes die Rede. Meinen Sie, die werden da mit der Schubkarre reingefahren?“, fragte er. Kurt Nagel erklärte, er habe darüber mit den neuen Gesellschaftern des Hohenzollernhofes gesprochen. &bdquo;Aus ihrer Sicht spricht nichts dagegen, die Klosterstraße jetzt neu zu pflastern“, sagte Nagel. Im Gegenteil: Die Hozo-Gesellschafter hätten großes Interesse daran, beizeiten einen Anschluss ans Glasfasernetz zu bekommen. Denn mit der Sanierung sollen in Klosterstraße und Paul-Baehr-Straße auch Glasfaserkabel verlegt werden. &bdquo;Außerdem liegt in der unteren Klosterstraße auch noch eine 60 Jahre alte Trinkwasserleitung, die dringend erneuert werden muss“, so Nagel. Am Ende der Debatte lehnte der Rat den Antrag auf Verschiebung ab und beschloss mit 28 zu 21 Stimmen, den dritten - und letzten - Abschnitt zur Sanierung der Fußgängerzone 2025 umzusetzen. Der Zeitplan sieht vor, mit den Arbeiten möglichst zeitig im neuen Jahr zu beginnen, dann sollen sie im Herbst 2025 abgeschlossen sein.

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