Das ist das neue Geschäftsquartier an der Heinrichstraße in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Die beiden Lokalradios sind bereits "on air". Das Jobcenter des Kreises Minden-Lübbecke steht kurz vor dem Einzug. Und auch weitere Mieter für das neue Kögel Quartier an der Heinrichstraße stehen fest. Einer davon wird in wenigen Monaten die Neue Westfälische sein - Redaktion und Anzeigenabteilung ziehen aus dem Lenné-Karree in den Neubau an der Heinrichstraße. Wie mehrfach berichtet entsteht fußläufig zur Innenstadt ein 15 Millionen Euro teurer dreiteiliger Gebäudekomplex, gebaut vom Eidinghausener Familienunternehmen, mit Ladenflächen, Büro- und Geschäftsräumen, Praxen, Kanzleien und zwei Penthouse-Wohnungen. Zwei von drei Gebäuden sind fertig, der Rest soll spätestens im April/Mai bezugsfertig sein. Noch ist der Trockenbauer in der ersten Etage im Einsatz. Türen sind eingebaut, Wände gezogen, der Rest der Büroräume für die NW fehlt noch. "Wir planen alle Etagen individuell nach Mieterwünschen", erklärt Kögel-Bauleiter Patrick Bekemeier. Er ist zuversichtlich, dass in wenigen Wochen Möbel gerückt werden können. Derzeit hat die NW noch ihr Domizil im Lenné-Karree. Während die Geschäftsstelle dort Ende des Jahres geschlossen wurde, sitzen Redaktion und Anzeigenabteilung weiterhin vor Ort. Die Lokalausgabe der Neuen Westfälischen Bad Oeynhausen wird weiterhin in gewohnter Qualität erscheinen - nur bald eben mit einer anderen Postadresse. Neue Adresse für Medienunternehmen "Das ist hier ein gefragter Standort", ist Kögel-Pressesprecherin Laura Bünger von der Heinrichstraße überzeugt. Auch wenn das Umfeld sich wünschenswerterweise noch verändern könnte. "Das ist ein neues, gutes zentrales Geschäftsquartier für die Stadt", sagt Bünger. Nahezu alle Etagen sind vermietet, einige kurz vor dem Abschluss. "Es gibt ein breit gefächertes Angebot", ist Patrick Bekemeier überzeugt. Neben den Medienunternehmen und der Kreisverwaltung wird es zum Beispiel ein Kundencenter von Gelsenwasser geben. Außerdem gebe es Interessenten aus den Bereich Fitness, Physio und Büros. Noch frei ist das zweite Obergeschoss im letzten Gebäude und die beiden Penthouse-Wohnungen im Staffelgeschoss. Eine Tiefgarage mit 52 Stellflächen - ausschließlich für die Mieter - vervollständig das Gebäude-Ensemble. Es ist ein schmucker Bau im eher tristen Umland. Vor allem das Funkhaus der beiden Lokalradios - Radio Herford und Radio Westfalica - begeistert mit modernster Architektur und Innenausstattung. Dagegen ist der Gebäudeteil des Jobcenters pragmatisch gehalten mit Einzelbüros und kompletter Barrierefreiheit. Einen ganzen Gebäuderiegel mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss mit insgesamt 1.700 Quadratmetern bekommt allein das Jobcenter des Kreises. Am neuen Standort sollen gleich mehrere Bereiche der Kreisverwaltung zusammengeschlossen werden. "Das Amt Pro Arbeit Jobcenter Bad Oeynhausen ist zurzeit in zwei Objekten untergebracht", erklärt Kreissprecherin Sabine Ohnesorge auf Nachfrage der NW. Zum einen in der Steinstraße, zum anderen im Lenné-Karree in der Innenstadt. "In der Heinrichstraße 23 werden diese zwei Gruppen ab Februar zusammengeführt, es sind 48 Arbeitsplätze im neuen Gebäude eingerichtet worden." Und auch der sozial-psychologische Dienst des Kreises ist unter dem gleichen Dach. Das Gebäude ist nahezu bezugsfertig: "Die ersten Möbel sind drin, nächste Woche kommen die Küchen und danach beginnt der Einzug", nennt der Kögel-Bauleiter den Zeitplan. Der Umzug werde in zwei Etappen stattfinden, erklärt Ohnesorge. "Mitarbeitende des Bereiches Arbeitsvermittlung ziehen am 23. und 24. Januar um - das sind 17 Personen. Weitere 19 aus dem Bereich Leistungsgewährung folgen am 26. und 27. Januar." Die Bürgerinnen und Bürger würden aber rechtzeitig über die neue Adresse informiert. Auf dem Weg zum schmucken Viertel Früher, da gehörte die Heinrichstraße zum sogenannten Bermuda-Dreieck der Kurstadt. Kino, Kneipen und Diskotheken lagen dicht an dicht auf wenigen Metern. Zeiten, die lange vorbei sind. Inzwischen ist das Areal rund um die Heinrichstraße kein Aushängeschild mehr. Das soll sich ändern und der Bereich das neue schmucke Szeneviertel der Kurstadt werden. Frank Kögel, Eigentümer des neuen Gebäudekomplexes, hatte stark auf den Edeka-Neubau nebenan gesetzt. Weshalb auch auf ein kleines Café oder eine Bäckerei im neuen Quartier verzichtet wurde. Der Supermarkt-Neubau allerdings lässt auf sich warten. Veränderung wird es aber trotzdem geben. Nicht nur, dass die Heinrichstraße neu asphaltiert wird, auch Nachbar Westfalica plant für die Gasversorgung einen Neubau sowie eine Renovierung. "Und unser derzeitiges Baubüro im alten Haus nebenan wird ebenfalls abgerissen und vermutlich soll Platz für ein weiteres Bürogebäude machen", gibt Bekemeier einen Ausblick. Wann das sein wird, ist allerdings noch unklar. "Derzeit ist alles viel zu teuer", winkt er ab.

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