
Bad Oeynhausen. Es geht nur noch um Feinheiten. Etwa, dass Requisiten und Kostüme noch den letzten Schliff bekommen müssen oder die Schauspieler noch auf den Zentimeter genau ihre Positionen auf der Bühne auswendig lernen. Das Ensemble des Kleinen Theater Rehme probt aktuell auf ihren 100 Quadratmetern für ihre Premiere des Kindermusicals „Der Lebkuchenmann" von David Wood.
Zumindest ist es die Premiere in ihren Räumen, die ihnen noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Denn auf dem Eidinghausener Weihnachtsmarkt gab es für die Besucher schon Auszüge des neuen Stücks zu sehen. „Das ist immer eine gute Möglichkeit für uns, Werbung zu machen und auch zu sehen, was besonders gut bei dem jungen Publikum ankommt", sagt der Intendant des Kleinen Theaters Rehme, Johannes Kindler.
Für das Kleine Theater ist so ein Ausflug außerhalb ihrer Räumlichkeiten mit einem hohen Aufwand verbunden. „Wir haben generell aufwendige Bühnenbilder, aber auch dieses Mal müssen wir sehr vieles transportieren", sagt Kindler.
Kreativität, Gemeinschaftsarbeit und Ideen sind gefragt
Das hängt vor allem mit der Handlung des Kindermusicals zusammen: Immer mitternachts erwachen auf dem Küchenschrank Herr Salz, Fräulein Pfeffer, Herr von Kuckuck und der Teebeutel zum Leben. Hinzu kommen noch der Lebkuchenmann und Flitsch, die Mafia-Maus, die nichts lieber tun würde, als sich den einen oder anderen Bissen Lebkuchen zu sichern.
Weil Herr von Kuckuck seine Stimme verliert, hat die Truppe gleich zwei verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Einerseits müssen sie mithilfe des widerspenstigen Teebeutels an den höher gelegenen Honigtopf kommen, um dem Kuckuck seine Stimme zurückzugeben. Andererseits müssen sie die Mafia-Maus gemeinsam austricksen und verjagen. „Wie die Geschichte ausgeht, das verraten wir natürlich nicht", sagt Kindler.
Requisiten kommen aus Hildesheim
Klar sei aber, dass das Stück pädagogisch einen hohen Wert habe. „Schließlich sind Kreativität, Gemeinschaftsarbeit und eine Menge an Ideen gefordert", sagt der Intendant. Bei dem Bühnenbild hat Kindler eine glückliche Fügung in die Karten gespielt. Das Stadttheater Hildesheim führte dieses Stück vor einiger Zeit auf, entwarf dafür übergroße Küchenutensilien, die für den nötigen Größenvergleich mit den kleinen Salz- und Pfefferstreuern sorgen sollen. Das Kleine Theater Rehme hat sich eben diese Requisiten geliehen und ihre Bühne schon für die Gäste am Premierenabend hergerichtet.
Die Uraufführung findet am Freitag, 6. Dezember, im Kleinen Theater Rehme, Alter Rehmer Weg 72, statt. Die Vorstellung für Besucher ab vier Jahren beginnt um 16 Uhr.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Neuen Westfälischen, Herforder Straße 47 – 51. Das Kindermusical im Kleinen Theater Rehme läuft bis Samstag, 28. Dezember.
Neue Räume ab Januar
(nh). Bei seiner Suche nach neuen Räumlichkeiten hat das Kleine Theater Rehme eine Übergangslösung gefunden. Eingesprungen ist nun das Märchenmuseum, in dem die Privatbühne ab dem nächsten Jahr im ersten Stockwerk des Gebäudes sein komplettes Repertoire spielen kann.Auch wenn das nur eine Lösung auf Zeit ist, kann man Theaterchef Johannes Kindler die Erleichterung anmerken: „Wir sind weiter auf der Suche nach einer dauerhaften Spielstätte und einige Angebote dazu befinden sich noch in der Schwebe", sagt der Intendant.
Bis das geklärt ist, fährt das Kleine Theater dreigleisig: „Am Dienstag schauen wir uns die Räume im Rehmer Bürgerhaus an, in denen wir zukünftig proben werden. In einer ehemaligen Möbelfabrik an der Ecke von der Steinstraße zur Weserstraße haben wir einen Raum gefunden, in dem wir unsere Bühnenbilder einlagern können. Und Spielort wird das Märchenmuseum", zeichnet Intendant Johannes Kindler das Puzzle auf.