Kultur in Paderborn

Theater Paderborn bringt polnische Migrationsgeschichte auf die Bühne

„Juices“ von Ewe Benbenek zeigt auf der Studiobühne des Paderborner Theaters vielschichtig Migration in zweiter Generation. Was Zuschauer erwartet.

Mit "Juices" von Ewe Benbenek bringt das Paderborner Theater polnische Migrationsgeschichte auf die Bühne. | © Tobias Kreft

Henrike Buschmann
10.11.2025 | 10.11.2025, 12:16

Paderborn. Drei Personen, die nur mit A, B und C benannt sind, ein Bühnenbild mit Videoinstallation, Ansprachen an das Publikum: Mit „Juices“ bringt das Paderborner Theater die Fortsetzung von Ewe Benbeneks „Tragödienbastard“ auf die Studio-Bühne. Benbenek selbst ist in Polen geboren, immer wieder spielen daher auch autobiografische Elemente von polnischer Migrationsgeschichte in zweiter Generation eine Rolle.

Das Stück, beziehungsweise „der Text“, wie Dramaturg Marcel Kieslich sagt, thematisiert die Bemühungen genau dieser zweiten Migrations-Generation, den durch die erste gewonnenen Wohlstand aufrechtzuerhalten. „Benbeneks Text ist vielschichtig und zeigt nicht eine Migrationsgeschichte, sondern ist divers“, sagt Kieslich.

Das zeigt sich auch an Sprache und Bühnenbild. „Wir haben an einer sehr klaren Form der Sprache gearbeitet“, sagt Regisseurin Sophie Killer. Außerdem enthalte das Stück musikalische Inhalte. Auch körperliche Elemente prägen das Stück, die Körper werden auf der Bühne sehr aktiv sein, sagt Killer weiter.

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Paderborner Bühnenbild arbeitet mit Flüssigkeiten

Der Raum, den „Juices“ zeigt, ist mit vielen Elementen gestaltet. „Wir haben mit Flüssigkeiten gearbeitet, Wasser, Schlamm“, sagt Gabriela Neubauer, verantwortlich für Bühne und Kostüme. Auch mit den Kostümen sei versucht worden, spezifische Charakteristika der Generation aufzugreifen, sagt Neubauer weiter.

Im Zentrum des Bühnenbilds steht ein Loch. - © Tobias Kreft
Im Zentrum des Bühnenbilds steht ein Loch. | © Tobias Kreft

Im Zentrum der Bühnenelemente liegt ein großes Loch, außerdem wird die Bühne durch ein Geländer räumlich begrenzt. Diese Elemente seien im gesellschaftlichen Sinne zu verstehen, etwa zeige das Loch eine ständig präsente Bedrohung, während das Geländer gesellschaftliche Grenzen aufweist, sagt Sophie Killer.

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Und auch eine Videoprojektion wird es auf der Studiobühne geben. Thalia Killer, die für Video und Musik verantwortlich ist: „Ähnlich wie im Bühnenbild wollen wir auch beim Video verschiedene Ebenen darstellen und Abstraktheit schaffen.“

Dramaturgische Einführung vor den Aufführungen

Die Premiere findet am 15. November statt. Das Stück dauert 75 Minuten, gespielt wird ohne Pause. Vor den Aufführungen gibt es jeweils eine dreißigminütige, dramaturgische Einführung mit Marcel Kieslich.

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