Willebadessener Windplan-Kritiker lassen nicht locker

Willebadessen/Peckelsheim. Die Windplan-Gegner reagieren auf die Vorwürfe, die Bürgermeister Norbert Hofnagel in einer persönlichen Stellungnahme im Umgang in der Diskussion um die Windkraftplanung der Stadt in der jüngsten Ratssitzung aufgebracht hatte. Hofnagel hatte die Diskussionskultur vehement bemängelt. &bdquo;Mit emotionalen und grenzwertigen Vorwürfen“, wie im Detail im Ratsprotokoll zu lesen sei, sagen jetzt Werner Gockeln und Martina Fastabend gegenüber der &bdquo;NW“. Sie hatten im Dezember einen offenen Brief an Verwaltung und Rat initiiert, der die 1.000-Meter-Abstandsregel zwischen Windrad und Wohnbebauung einforderte. &bdquo;Ein höflich formuliertes Schreiben“, bemerkt Gockeln. Vergebens habe man aber auf ein Gespräch mit dem Bürgermeister gewartet. Dagegen habe dieser &bdquo;von vorneherein medial mit unsachlichen und teilweise falschen Behauptungen auf die Kritik eingedroschen“. Mitte Januar hatte, wie berichtet, die Bezirksregierung in Detmold den von der Stadt eingereichten Teilflächennutzungsplan für die Ausweisung von Windkraftzonen abschließend geprüft und genehmigt. Mit der anschließenden Bekanntmachung war die vom Rat im November einstimmig beschlossene Änderung des Nutzungsplans in Kraft getreten. Nach gut zweieinhalbjähriger Vorbereitung. Sie ermöglicht der Stadt nun die Steuerung des Windkraftausbaus. Jetzt werden Bauanträge für Windkraftanlagen gestellt Die Verwaltung habe allen Bürgerinnen und Bürgern versprochen, sie nach Abschluss des Verfahrens in der nächsten Stufe zu begleiten, sagt Bauamtsleiter Markus Blaschek. &bdquo;Jetzt beginnt die Phase, in der konkrete Anlagen genehmigt werden.“ Für Dienstag, 20. Februar, hat die Stadt nun in der Peckelsheimer Schützenhalle eine Info-Veranstaltung organisiert. Ab 18 Uhr werde ein kurzer Umriss der Potenzialflächen für die Windkraft und der Flächen, auf denen derzeit kein Windkraftausbau möglich sei, vorgestellt. &bdquo;Noch wichtiger wird die Vorstellung der Projektierer sein, die Projekte innerhalb des Stadtgebietes bereits planen und eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ermöglichen“, lädt Willebadessens Bürgermeister Norbert Hofnagel ein. &bdquo;Im Dialog Differenzen aus der Welt schaffen“ Die Zulässigkeit der Errichtung von Windkraftenergieanlagen (WEA) wird vom Kreis Höxter als Genehmigungsbehörde nach rechtlichen Vorgaben geprüft. Auch dabei sind die Verfahrensschritte komplex. Damit Bürgerinnen und Bürger ihre Beteiligungsmöglichkeiten an diesen Prozessen wahrnehmen können, sollen an dem Info-Termin auch die Varianten dieser Genehmigungsverfahren erläutert werden. Die Beteiligung der Projektierer und anderer Anbieter sei freiwillig, hält die Verwaltung fest. Acht Projektierer haben sich bis jetzt für den Abend angemeldet. Er diene aber auch dazu, &bdquo;um im Dialog Differenzen aus der Welt zu schaffen“, sagt Blaschek. Die Stadtverwaltung erhoffe sich, dass die Anlagenbetreiber mit ihren Projekten in den einzelnen Ortschaften später ebenso über ihre Planungen und über Möglichkeiten der Beteiligung informieren werden. Für Geld allein Lebensqualität zu verkaufen, sei der falsche Weg Juristisch sei nach dem Kommunalrecht alles ordnungsgemäß gelaufen, sagt Kritiker Gockeln. Doch habe &bdquo;fast die Hälfte der Ratsmitglieder und der Bürgermeister persönlich oder mit ihren Familien Flächenbesitz in den beschlossenen WEA-Baugebieten“. Und hätten damit die Chance, Pachtannahmen zu erhalten. Meinungen von Menschen, die eine derart zustande gekommene Planung nicht richtig finden würden, ließen sich jedoch nicht durch Klageandrohungen unterbinden. &bdquo;Es wird nicht gelingen, die Kritik an einem Plan, der im Kreis Höxter das größte Baugebiet mit einem Potenzial von mehr als 100 Windanlagen für die Windindustrie erschließt, mundtot zu machen“, sagt Gockeln bestimmt. Für Geld allein Landschaft und Lebensqualität zu verkaufen, sei der falsche Weg, findet der Löwener markante Worte. Es bleibe zu hoffen, dass der Bürgermeister am angekündigten Info-Abend Lösungen aufzeige, &bdquo;die nicht nur Interessen von Investoren und Landeigentümern gerecht werden“, sondern auch Antworten auf die Sorgen von Bürgern habe, &bdquo;die nicht umzingelt werden wollen“. Diskussionskultur vehement bemängelt Hofnagel war in seiner Erklärung vor den Ratsmitgliedern in der vergangenen Woche &bdquo;Verleumdungen, die die Arena des politischen Meinungskampfes verlassen“ heftig entgegentreten und hatte die Art und Weise der von den Windplan-Kritikern angestoßenen Diskussion eine &bdquo;erschreckende Kampagne“ genannt. Er habe weder als Privatperson, noch als Bürgermeister Themen miteinander vermischt. Daher seien die &bdquo;völlig aus der Luft gegriffenen Vorwürfe und Anfeindungen“, die auch seiner Familie begegneten, &bdquo;ungeheuerlich“. Persönlichen Attacken, die ihn oder seine Familie träfen, werde er in Zukunft auch juristisch entgegentreten.

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