Glasfaserausbau

Warten aufs schnelle Internet: Glasfaserausbau in Peckelsheim startet

Jetzt hat der Glasfaserausbau im Willebadessener Stadtgebiet begonnen. Ein Auftakt, hoffen Bürgermeister und Bauamtsleiter. Liegt das Kabel, wird saniert. Was Bürger jetzt wissen müssen.

An der Friedhofsmauer knabbert in Peckelsheim der Bagger der Baufirma Wigand. Der spätere Gehweg zwischen den Straßen Lüsterbach und Hoppenhof wird zwei Meter breit sein. | © Dieter Scholz

Dieter Scholz
29.04.2025 | 29.04.2025, 17:18

Peckelsheim. Der Bagger hat bereits sein gutes Stück freigelegt. Jetzt werden einige Dutzend Zentimeter von der Friedhofsmauer gekappt. „Weil später auch der Gehweg saniert wird“, sagt Markus Blaschek. Der Bauamtsleiter der Willebadessener Stadtverwaltung im Peckelsheimer Rathausgebäude blickt über die Karte. Sein Finger gleitet zu den Straßen Lüsterbach und Hoppenhof. Dort wird der Asphalt aufgerissen, um Kabel zu legen. Und im Zuge der Bauarbeiten gleich ganze Straßenabschnitte komplett zu sanieren. Bis in den späten Herbst wird voraussichtlich gebaut. Unter anderem ist auch eine Temporeduzierung vorgesehen.

„In einem ersten Abschnitt hat in der vergangenen Woche im Auftrag der Telekom der Glasfaserausbau im Baubereich begonnen“, sagt Blaschek. Seit dem Donnerstag sind Mitarbeiter der örtlichen Baufirma Wigand entlang der Baumreihe am Evangelischen Friedhof am Werk. Auch die EAM Netz werde ihre Stromleitungen erneuern, sagt der Bauexperte. Bis Anfang Juni sollten diese Arbeiten beendet sein, nennt Blaschek den Zeitplan.

Anschließend geht es an die Fahrbahn. Insgesamt soll der Bereich für Anwohner und Fußgänger attraktiver werden. Die Arbeiten betreffen hauptsächlich die vorhandenen Gehweganlagen. „Aus diesem Grund wird der Bürgersteig der Straße Lüsterbach von dem Grundstück mit der Hausnummer 2 bis zum Einmündungsbereich in die Straße Hoppenhof, also bis zum Grundstück Lüsterbach 13, auf die rechte Straßenseite verlegt.“ Insgesamt investiert die Stadt rund eine halbe Million Euro in die Baumaßnahmen.

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Pflanzinsel sorgt für langsamere Fahrt, die Telekom drückt aufs Tempo

Die Gehweganlage soll auf eine Breite von zwei Metern gebracht werden und „wird aus Betonpflaster mit geschlossener Oberfläche bestehen“, beschreibt Blaschek. Dadurch sei ein problemloser Winterdienst möglich. Die Straßenplaner haben zwei Pflanzinseln vorgesehen, die Autofahrer in der bereits bestehenden Tempo-30-Zone zu einer langsameren Fahrt zwingen werden. „Vor den Inseln ist ausreichend Wartefläche für zwei Pkw vorhanden“, sagt Blaschek und denkt an einen reibungslosen Verkehrsstrom auch zu den stark frequentierten Tageszeiten. Eine Fahrbahnbreite von mindestens dreieinhalb Metern ermögliche die problemlose Durchfahrt von Rettungswagen, Feuerwehr und Müllfahrzeugen.

Die Straße Lüsterbach in Peckelsheim is in keinem guten Zustand. Nach dem Verlegen der Glasfaserkabel wird sie erneuert. - © Dieter Scholz
Die Straße Lüsterbach in Peckelsheim is in keinem guten Zustand. Nach dem Verlegen der Glasfaserkabel wird sie erneuert. | © Dieter Scholz

Auf das Tempo drückt dagegen die Telekom: Ursprünglich wollte der Telekommunikationsriese bereits im August 2023 mit dem Glasfaserausbau in der Gemeinde beginnen, verschob dann aber den Starttermin um mehrere Jahre, zuletzt auf frühestens 2026. Jetzt nimmt sich der Konzern schon in diesem Frühjahr den Ortsteil Peckelsheim vor, um ihn ans schnelle Internet anzuschließen. Voraussichtlich im kommenden Jahr werde dann Willebadessen folgen, gibt Blaschek eine Information weiter. „Auf Drängen der Stadt“, merkt der Fachbereichsleiter Bauen und Planen mit einem Seitenblick an.

Ein Brief des Willebadessener Bürgermeisters informiert

In den vergangenen Jahren habe es diverse Ankündigungen zum Aufbau eines Glasfasernetzes in der Eggekommune gegeben, schreibt Bürgermeister Norbert Hofnagel in einem Bürgerbrief. „Von verschiedensten Anbietern wie der Deutschen Glasfaser, der Westconnect, der Sewikom und der Telekom Deutschland.“ Viele dieser Ankündigungen zum eigenwirtschaftlichen Ausbau der Glasfaserinfrastrukturen in unterschiedlichen Bereichen und Ortsteilen der Stadt seien mehrere Jahre alt, „wurden verschoben, befristet ausgesetzt oder ganz aufgegeben“. Die Stadt habe ein hohes Interesse an der digitalen Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger und damit am Ausbau des Glasfasernetzes, könne aber selbst nur begrenzt Einfluss auf die Unternehmen ausüben. „Die Deutsche Glasfaser und die Westconnect haben sich derzeit komplett aus unserem Stadtgebiet zurückgezogen“, sagt Hofnagel.

Die Kommune werde den Ausbau der Telekom „bei allen Belangen rund um die Trassenführung und notwendigen Genehmigungen in unbürokratischer Weise“ unterstützen, sichert Hofnagel zu. Bestrebungen anderer Anbieter, in Willebadessen Glasfaser zu verlegen, sehe er derzeit nicht.

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Zuversichtlich: Markus Blaschek, Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen der Stadt Willebadessen. - © Dieter Scholz
Zuversichtlich: Markus Blaschek, Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen der Stadt Willebadessen. | © Dieter Scholz

Der Auftakt für des Glasfaserausbaus in Willebadessen

Die Telekom werde nach dem Auftakt an Lüsterbach und Hoppenhof weitere Straßen in Peckelsheim mit Glasfaser versorgen, ist sich Blaschek sicher. Im Zuge dessen seien auch weitere Straßensanierungsmaßnahmen eingeplant. „Die Bauarbeiten werden für Anwohnerinnen und Anwohner Einschränkungen zur Folge haben“, bittet er um Verständnis. Die Baustellen müssten eingerichtet, das Material gelagert werden. Zeitweise sei auch mit einer unvermeidbaren Lärmbelästigung zu rechnen.