Feuerwachen-Umbau wird teurer - Willebadessener Bürgermeister ärgert sich über Kritik

Peckelsheim. In der Stadt keimt die Aufregung: Der Umbau des Feuerwehrgerätehauses verteuert sich. Weit mehr als um das Doppelte der ursprünglich kalkulierten Summe werden Sanierung und Erweiterung kosten. Die Kritik bekommen Planer und Handwerker ab. Spaziergänger äußern ihre Meinung an der Baustelle. Mit heftigen Worten. Gründe dafür, dass die Baukosten an der Lange Torstraße so immens in die Höhe geschnellt sind, gibt es viele. Doch werden &bdquo;die Bürgerinnen und Bürger mit Halbwahrheiten und Unsachlichkeit heißgemacht“, sagt Bürgermeister Norbert Hofnagel. Dabei seien Verwaltung, Feuerwehr, Ratsfraktionen und Baubeteiligte nach wie vor davon überzeugt, dass der vor Jahren eingeschlagene Weg &bdquo;fachlich und sachlich richtig ist“. Man stehe zu Unrecht in der Kritik, sagt der Rathauschef gegenüber der Neuen Westfälischen. &bdquo;Seit Wochen wiederkehrende Falschmeldungen werden ebenso wie Teilwahrheiten und Stammtischparolen gestreut und wahllos verbreitet“, beschreibt Hofnagel auch Versuche, &bdquo;persönliche Beschädigungen herbeizuführen“. Bei einer Begehung der Feuerwehrgerätehäuser im Stadtgebiet war im Sommer 2021 auf gravierende Mängel hingewiesen worden. Das Gebäude in Peckelsheim muss dringend und umfassend modernisiert werden, hieß es damals. Mitarbeitende aus der Verwaltung, Architektur- und Fachplanungsbüros nahmen sich der Sache an, sichteten den Bestand, bewerteten alte Bauunterlagen, führten Probebohrungen durch, sprachen mit den Verantwortlichen der Feuerwehr und diskutierten. .responsive23-Lr1WUxXHU3PmCxGK-map-0721-peckelsheim-feuerwehr { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Lr1WUxXHU3PmCxGK-map-0721-peckelsheim-feuerwehr { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Lr1WUxXHU3PmCxGK-map-0721-peckelsheim-feuerwehr { padding-top: 142.86%; } } Neben der Sanierung des Funktionsbaus aus den 1960er nahmen sie auch Abriss und Neubau am Standort als Alternative in den Blick. Auch ein Neubau an anderer Stelle war im Gespräch. Der würde rund 4,2 Millionen Euro kosten, so wurde geschätzt. Nach damaligem Stand und ohne den Grundstückserwerb. Im Ort an gleicher Stelle neu zu bauen, schien in bestehender Ausdehnung und Größe nicht möglich. Weil nicht genehmigungsfähig. Auch sah man die zusätzlichen Kosten für den Rückbau. Finanzdebakel: Feuerwehrhaus im Kreis Höxter wird doppelt so teuer Sanierung und Umbau der Peckelsheimer Feuerwehrwache Im Ergebnis favorisierte man Sanierung und Umbau. Entsprechend wurde geplant und kalkuliert, die Bauarbeiten ausgeschrieben. Über eine Förderung seitens des Landes in Höhe von 250.000 Euro bekam die Stadt eine Zusage. Mehr ging nicht. Wurde zunächst von Investitionskosten, die nach DIN ermittelt, in Höhe von rund einer halben Million ausgegangen, so wurde das Vorhaben weitaus teurer. Derzeit rechnet die Stadt mit mehr als 1,2 Millionen Euro unter dem Strich. Die Steigerung hat Gründe, sagen die Verantwortlichen. &bdquo;Ein Altbau liefert immer Überraschungen“, merkt Bauamtsleiter Markus Blaschek an. Dazu die Preise am Bau, die infolge von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg explodierten. &bdquo;Ein schwieriges Thema“, weiß der Fachmann aus der Willebadessener Verwaltung. In Peckelsheim wird heftig diskutiert Der in den aufkeimenden Diskussionen oftmals geäußerten Forderung, doch besser komplett neu zu bauen, erteilt er eine klare Absage. Wie bereits zu Beginn der Planungen vor Jahren. Wie in den meisten NRW-Kommunen sind auch in der Eggegemeinde die städtischen Kassen klamm. Mindestens 4,2 Millionen hätte allein der Neubau verschlungen, nennt er die damalige Summe. Dazu die Kosten für ein Grundstück, &bdquo;das im Außenbereich nicht in Sicht war und auch dem Regionalplan entgegenstand“. Um zunächst Planungsrecht zu schaffen, wären Jahre ins Land gegangen. Dabei gehört der Brandschutz zu den Pflichtaufgaben der Kommunen. Die Bereitstellung und Sicherstellung der Feuerwehraufgaben kann eine Stadt nicht beliebig gestalten. Neben dem zeitlichen wäre auch der finanzielle Aufwand immens gestiegen. &bdquo;Bei den damaligen Preisen zwischen fünf und sechs Millionen Euro bei einem Neubau auf der grünen Wiese“, sagt Blaschek. &bdquo;Das wird gern übersehen“, gibt er in der aktuellen Diskussion zu bedenken. Haushalt in Willebadessen: Enorme Schulden belasten die Zukunft Die Vorwürfe werden im Willebadessener Rathaus zurückgewiesen Die derzeit ausgemachten Mehrkosten für den Umbau des Feuerwehrhauses in Peckelsheim sind eingeplant. &bdquo;Wir werden weiter bauen“, sagt Blaschek. Und in diesem Jahr werde noch Einweihung gefeiert. &bdquo;Planmäßig.“ Davon seien alle überzeugt. Dann verfüge der Löschzug über eine Nutzfläche von 620 Quadratmeter. Den Vorwurf, mit der Feuerwehr nicht genügend kommuniziert zu haben, weist der Bauamtsleiter von sich. Blaschek verweist auf regelmäßige Treffen von Vertretern des städtischen Immobilienbetriebes, Architekt, Bauverantwortlichen und Feuerwehrleitung. &bdquo;Um den jeweiligen Baufortschritt und Änderungen abzustimmen“, sagt er. Man habe sich nach den Erfordernissen und auch den Wünschen der Feuerwehrkräfte gerichtet. Allerdings sei der Bedarf nach den Arbeitsstättenrichtlinien für die Kameradinnen und Kameraden unterschätzt worden, sagt Bürgermeister Norbert Hofnagel. &bdquo;Es musste nachgebessert werden.“ Die Bausubstanz war deutlich schlechter als angenommen Auch haben das Dach erhöht werden müssen. Die Statik wurde neu berechnet, notwendige Genehmigungsprozesse eingeleitet. Die Torstürze kamen neu. Nur sechs Zentimeter dick sei die Bodenplatte in der Garage gewesen, nennt Statiker und Baubetreuer Dieter Figge ein anderes Beispiel. Erstaunlich, dass der Boden überhaupt die schweren Einsatzfahrzeuge getragen habe. &bdquo;Jeden Tag kam etwas Neues“, erinnert sich Figge an zwischenzeitlich stetig wachsende Herausforderungen. Wie der benachbarte Feuerwehrteich, der sich im Zuge der Bauarbeiten als undicht erwies. &bdquo;Eigentlich sollte er schon seit Jahren saniert werden“, bemerkt Figge. Die Kritik, die aktuell in der Stadt geäußert wird, kann Bauphysiker Figge nicht nachvollziehen. Feuerwehr, Planer und Verwaltung seien &bdquo;mit dem Ergebnis hochzufrieden“, sagt er. Zum Hintergrund: Feuerwehr-Stützpunkt in Peckelsheim wird modernisiert Persönliche Angriffe auf Projektbeteiligte In vielen Fällen habe die tatsächlich vorgefundene Bausubstanz nicht mit den hinterlegten Bauunterlagen übereingestimmt, fügt Bürgermeister Hofnagel an. &bdquo;Beim Öffnen von Böden und Decken erwies sich deren Zustand als deutlich schlechter als erwartet“, berichtet er von &bdquo;hohlen“ Fußböden, bis dahin unentdeckten Schäden und den dadurch verursachten Mehrkosten. &bdquo;Unvorhersehbare bauliche Rückschläge, massive Baukostensteigerung, neue Anforderungen aus der Arbeitsstättenverordnung im Bereich Umkleiden und der sanitären Anlagen, durch Erweiterungen der Pläne notwendig gewordene Baugenehmigungen und Zeitverzug bei Handwerkern haben ihr Übriges dazu und den Verzögerungen beigetragen“, sagt Hofnagel. Nachbesserungen und Anpassungen seien sinnvoll und &bdquo;auch im Sinne des Steuerzahlers sehr verantwortungsbewusst umgesetzt. &bdquo;Belegbar“, setzt Hofnagel bestimmt hinzu. &bdquo;Alle Hürden, Erkenntnisse und Rückschläge der Baumaßnahmen wurden thematisiert, abgestimmt und vorgelegt“, wehrt er sich auch im Namen von Rat, Verwaltung und Bauverantwortlichen gegen Vorwürfe und teilweise auch persönliche Angriffe auf Projektbeteiligte. &bdquo;Wir werden bei weniger als die Hälfte der für einen Neubau kalkulierten Kosten bleiben“, sagt Hofnagel. &bdquo;Und sind damit für Jahrzehnte gut am Standort und in der Stadt Willebadessen aufgestellt“.

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