Warburger Brauerei mit neuem Titel

Warburg. Am Schmetterlingssteig, der als Wanderweg oberhalb des Brauereigeländes am Kuhlemühler Weg den Blick über das Brauereigelände ins Diemeltal frei gibt, sollen bis zum Sommer Info-Tafeln auf die Besonderheiten des idyllischen Panoramas hinweisen. &bdquo;Naturschutz durch Kulturlandschaft“, so das übergreifende Thema, dem sich die Brauerei und der Naturpark Teutoburger Wald jetzt gemeinsam annehmen wollen. Dem Naturpark sei es wichtig, mit Partnern zusammenzuarbeiten, &bdquo;die die gleichen Ziele haben“, betont Geschäftsführerin Birgit Hübner. Dabei möchten die Brauerei-Chefs aber mehr als nur schnöder Sponsor sein. Mit der Kooperation, die bereits im Dezember unterzeichnet worden war, &bdquo;werden wir unserer Verantwortung im Natur- und Artenschutz im Sinne der Erdcharta gerecht“, freut sich Brauerei-Geschäftsführer Michael Kohlschein über die Partnerschaft und die Auszeichnung &bdquo;Naturpark-Brauerei“. Informative Stationen für Wanderer und Radfahrer Der Vertrag, der die Zusammenarbeit definiere, laufe über drei Jahre. Doch nur Namensträger zu sein, genügt den beiden Inhabern nicht. &bdquo;Wir wollen hier in der Region eine aktive Rolle spielen“, sagt Franz-Axel Kohlschein. Konkret sollen bis zum Sommer zwischen der Brauerei in der Kuhlenmühle und der Stadt für Wanderer und Radfahrer informative Stationen entstehen. Die genaue Anzahl lässt Kohlschein noch offen. Inhaltlich werde auf den Tafeln &bdquo;alles, was ich sehe, thematisiert“, blickt er ins weite Grün. An Punkten, die das Auge schweifen lassen und an denen sowohl die Natur-, als auch die Kulturlandschaft erlebbar werden. Das Tal sei historisch schon immer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt gewesen, erinnert Michael Kohlschein beispielsweise an die lange Mühlengeschichte der Stadt und die landwirtschaftliche Nutzung der Landschaft. Seit einem halben Jahrhundert werde in dem Landschaftsschutzgebiet auch das Warburger Bier gebraut. &bdquo;Wir arbeiten mit der Natur“, hält Kohlschein fest. Ressourcenschonung und Umweltschutz Mit Energie aus dem eigenen Wasserkraftwerk, Brauwasser aus eigenen Brunnen und heimischer Braugerste. Das hatte der Brauerei von zwölf Jahren das Solarbier-Zertifikat eingebracht. Die Grundlage für die Bescheinigung sei die umwelt-, klima- und ressourcenschonende Ausrichtung der Bier-Produktion, sagt Michael Kohlschein. &bdquo;Die technische Universität München hat den Anteil regenerativer Energie am Brauprozess mit 65 Prozent zertifiziert“, nennt er Fakten. Die Investitionen des Betriebes zielten &bdquo;klar auf Ressourcenschonung und Umweltschutz“. Dazu zählen die Warburger Bierbrauer unter anderem schwermetallfreie Mehrwegkisten, die Nutzung der Wasserkraft und die stetige Steigerung der Anteile regionaler Braugerste. Bei deren Anbau wird auch darauf geachtet, während der Aussaat zum Schutz der Tierwelt sogenannte Lerchenfenster, Fehlstellen in den Äckern, anzulegen. Projekt &bdquo;Heimatapfel“ Zudem unterstütze die Brauerei im Kulturland Kreis Höxter regionale Akteure und Projekte auch finanziell. Aktuell kooperiere sie mit dem Projekt &bdquo;Heimatapfel“ der Stiftung Natur-Heimat-Kultur im Steinheimer Becken. &bdquo;Dort steht der Erhalt des Kulturgutes Streuobstwiese im Fokus“, erklärt Michael Kohlschein. Durch die klare Ausrichtung auf nachhaltiges Handeln leiste der Betrieb seit vielen Jahren einen Beitrag &bdquo;mit Leuchtturmcharakter im Sinne nachhaltiger regionaler Wirtschaftskraft“. Der Schutz von Klima und Natur, der Erhalt der Kulturlandschaft und der Bildungsbereich für nachhaltige Entwicklung seien Themen, für die auch der Naturpark stehe, sagt Geschäftsführerin Hübner. Das nächste Projekt Der Startschuss der Partnerschaft war die Pflanzaktion &bdquo;123-Eichen“ zum &bdquo;Tag des Artenschutzes“ auf dem Brauereigelände gewesen. Zusammen mit der Warburger Erd-Charta-Ideenwerkstatt (ECI) und Schülern des Johann-Conrad-Schlaun-Berufskollegs waren junge Stieleichen zwischen die Kopfweiden am Diemelufer gesetzt worden. Nun steht mit dem Info-Punkten das nächste konkrete Projekt ins Haus. Erste Tafeln werden die Naturpark-Brauerei, ihre Geschichte, Produktion und die Philosophie des Traditionsunternehmens vorstellen. &bdquo;Die Besonderheiten der Naturlandschaft Diemeltal am südlichsten Punkt des Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge werden dort ebenfalls Eingang finden“, kündigt Hübner an. Noch werden zusammen mit dem Touristikbeauftragen der Stadt, Lucas Simon, weitere geeignete Standort geprüft. Geplant sei zudem das Angebot regelmäßiger Infoveranstaltungen, sagt Hübner. Brauereibesichtigungen und Naturführungen, die gemeinsam mit der Teutoburger Wald-Geschäftsführerin ausgearbeitet und überregional beworben werden. Das freut den Bürgermeister. In dem Projekt sieht Tobias Scherf eine weitere touristische Aufwertung der Stadt und ihrer umgebenden Landschaft.

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