Nach Großalarm an Sekundarschule in Borgentreich: fast 40 Verletzte in Schule

Borgentreich. Es war Reizgas: Die Bestätigung kam vom Leitenden Notarzt Axel von Hirschheydt schon am Mittag. Konkret: Pfefferspray, das die Augen und zum Husten reizt und einen scheußlichen Geschmack im Mund verursacht, dass man würgen muss: Unbekannte hatten es am Montagmorgen in der Jungentoilette vom Gebäude 1 der Sekundarschule in Borgentreich versprüht. Und damit einem Großeinsatz der Feuerwehr, Polizei und des Rettungsdienstes verursacht, wie ihn der Kreis Höxter schon lange nicht mehr gesehen hatte. Rund 130 Rettungskräfte das Team zur Psychosozialen Unterstützung (PSU-Team) kümmerten sich um mehr 50 betroffen Menschen. 38 von ihnen – 37 Schülerinnen und Schüler und ein DRK-Retter – wurden leicht oder mittelschwer verletzt. 27 weitere brauchten Unterstützung, weil sie einen Riesen-Schrecken bekommen hatte. 13 wurden anschließend mit dem Rettungswagen abtransportiert – darunter zwölf Schüler und die DRK-Einsatzkraft. Diese Zahlen nannte Polizeisprecher Jörg Niggemann am Nachmittag. Verursacher in Borgentreich müssen wohl mit Konsequenzen rechnen Es reihten sich Blaulichtfahrzeuge dicht an dicht auf dem Schulhof und rundherum – nicht nur aus dem Kreis Höxter, sondern auch aus den Kreisen Lippe, Paderborn und Kassel. Drei Rettungshubschrauber landeten an der Schule. &bdquo;Das wird für die Verursacher Konsequenten haben“, sagte Niggemann schon am Mittag entschieden. Schon während des Einsatzes war das Ermittlerteam der Polizei vor Ort und ging Hinweisen auf die Verursacher nach. Man sei zuversichtlich, sie zu finden, erklärte er am Montagnachmittag und meldete einen ersten Erfolg: Im Laufe des Nachmittags konnten zwei Tatverdächtige ermittelt werden. Sie stehen im Verdacht, auf der Schultoilette mit Tierabwehrspray hantiert zu haben. Die Befragungen und weiteren Ermittlungen dauern noch an. Hinweise sind weiterhin unter Tel. 05271 9620 bei der Polizei Höxter möglich. Der Hausmeister löste den Alarm in Borgentreich aus Es war ein Großalarm, der am Morgen am Standort Borgentreich der Sekundarschule Warburg ausgelöst worden war und den Schultag auf den Kopf stellte: Der Notruf ging bei der Polizei um 10.15 Uhr ein. Der Hausmeister hat nach ersten Erkenntnissen den Alarm ausgelöst, nachdem er die Tür der Toilettenanlage im Erdgeschoss geöffnet – und gleich wieder geschlossen hatte. Einsatzkräfte aus dem Kreis Höxter und den umliegenden Kreisen wurden zusammengezogen. &bdquo;MANV 20“ heißt das in der Feuerwehrsprache. Ein Massenanfall an Verletzten, der deutlich über das normale Maß hinaus geht. Deshalb auch die große Anzahl an Einsatzmitteln und die Anzahl der Rettungshubschrauber. Ein Rettungs-Automatismus, der in Gang gesetzt wird und funktionierte. Schülerinnen und Schüler seien zuvor hustend zurück in die Klasse gekommen, berichtete eine Augenzeugin. Im betroffenen Gebäudetrakt zwei des Schulkomplexes mit insgesamt 260 Schülern sind die Jahrgangsstufen acht bis zehn untergebracht. Dann ging alles ganz schnell. Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Sebastian Göke, war einer der Ersten, die an der Schule eintrafen. Zunächst 24 Schülerinnen und Schüler habe man mit Symptomen und hustend nach draußen gebracht und auf dem Schulhof von den anderen Schülern separiert, die in den Klassen bleiben mussten. Eine Gefahr der Ausbreitung des Pfeffersprays bestand nicht. Zahl der Verletzten und Betroffenen erhöht sich deutlich Dann habe sich die Anzahl der Betroffenen schnell auf mehr als 50 erhöht. Und man habe entschieden, die Aula im Gebäude 1 der Sekundarschule für diese Schülerinnen und Schüler zu öffnen. Und das Ganze hochzufahren. So trafen immer weitere Rettungsteams an der Stadthalle ein, von wo sie abgerufen werden konnten. In der Aula kümmerten sich Notärzte und Rettungsteams um die Verletzten, die in zwei Kategorien eingeteilt wurden: leicht und mittelschwer, erklärt Notarzt von Hirschheydt. &bdquo;Wir wussten relativ sicher, dass es sich um Pfefferspray handelt. Das reizt. Das tut weh – und die Aufregung ist groß“, erzählt er. Aber es sei anders als andere Reizgase nicht giftig. &bdquo;Ein, zwei Stunden aufpassen, damit es zu keinem allergischen Lungenödem kommt.“ Danach entspanne sich die Lage meistens. &bdquo;So schnell, wie die Reaktion auf Pfefferspray da ist, so schnell ist sie auch wieder weg“, fasste Kreisbrandmeister Stefan Nostitz die Wirkung zusammen. Dennoch sei den jungen Leuten mit auf den Weg gegeben worden, sich sofort zu melden, wenn sie später noch etwas merken. &bdquo;Ich kann die Aufregung gut nachvollziehen“, sagte von Hirschheydt. &bdquo;Die jungen Menschen kommen in eine Situation, die sie nicht kennen.“ Viele hätten auch einfach eine Ansprechperson gebraucht, um sich zu beruhigen. Beunruhigung auch in der benachbarten Grundschule Auch in der nahen Grundschule gingen PSU-Kräfte in die Klassen, um die Kinder zu beruhigen. So konnten gegen Mittag alle aufatmen. Die drei Rettungshubschrauber mussten niemanden transportieren. Dennoch sei die Unterstützung der ärztlichen Besatzung sehr gut gebraucht worden, so Notarzt von Hirschheydt. Attacke: Schüler haben Krankenhaus nach Reizgas-Verdacht im Kreis Gütersloh verlassen Die Feuerwehr hatte zwischenzeitlich am Feuerwehrgerätehaus in Borgentreich eine Anlaufstelle für Eltern eingerichtet. Erziehungsberechtigte wurden gebeten, sich dort zu melden und nicht direkt zur Schule zu kommen. Gegen Mittag entspannte sich die Lage an der Sekundarschule merklich. Die meisten Schüler wurden von ihren Eltern abgeholt oder konnten wie gewohnt mit dem Bus – an einer verlagerten Haltestelle – den Rückweg antreten. Aber niemanden wollten die Einsatzkräfte nach diesem Erlebnis allein nach Hause schicken. Reizgasattacken an Schulen kommen immer wieder vor. Im Januar trat an einer Gesamtschule in Bielefeld Reizgas aus - einer Schülerin soll damals eine Dose Pfefferspray aus der Jackentasche gefallen sein. Im November 2023 versprühte ein Schüler am Gymnasium in Schloß Holte-Stukenbrock Reizgas. Damals wurden 120 Schüler verletzt. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter .responsive23-MoCy3QTLypbDDcA5-map-20250610-sekundarschule-warburg { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-MoCy3QTLypbDDcA5-map-20250610-sekundarschule-warburg { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-MoCy3QTLypbDDcA5-map-20250610-sekundarschule-warburg { padding-top: 142.86%; } }

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