Bahnhof: Warburg wartet auf den ganz großen Wurf

Warburg. Jetzt soll geklotzt und nicht mehr gekleckert werden: Das Umfeld des Warburger Bahnhofs rund um das historische Bahnhofsgebäude aus der Kaiserzeit soll ein neues Gesicht bekommen. &bdquo;Als Visitenkarte der Stadt", wie Bürgermeister Tobias Scherf in der Sitzung des Ratsausschusses für Mobilität am Dienstagabend in der Stadthalle erklärte. Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, ein Konzept, das langfristige Attraktivität schaffen soll, erarbeiten zu lassen. Mobilitätsmanager Jan Kolditz hatte zum Tagesordnungspunkt eine umfangreiche Vorlage erarbeitet, die mit Fotos belegte Schwachpunkte benannte. Um kurzfristig die Aufenthaltsqualität zu verbessern, merkte Kolditz nicht nur fehlende Hinweisschilder beispielsweise zum &bdquo;Park & Ride"-Parkplatz oder eine wuchernde Fauna an. Er schlug neben einer bereits von der CDU ins Spiel gebrachten Mobilitätsstation, eine Neugestaltung des Vorplatzes und Kurzpark-Areale zum Abholen und Bringen Reisender vor, die Verkehrsbeziehung zwischen Fußgängerwegen, Parkflächen und den Gleisbahnsteigen zu überdenken, sich Gedanken über öffentliche Toiletten zu machen, dunkle Bereiche, sogenannte &bdquo;Angsträume" in den Blick zu nehmen und die Nutzung der Räumlichkeiten im Bahnhofsgebäude (Tempel und Kloster der Buddhisten, Reisebüro, WC-Anlage) nicht aus dem Blick zu verlieren. &bdquo;Da werden wir eine Schüppe drauflegen müssen" Kolditz sprach zudem den Buswendeplatz und die IC-Parkplätze in östlichen Bereich des Geländes an. Dort stehe eine überdachte Fahrradabstellanlage, die sicherlich auch zu überarbeiten sei. Der Fußverkehr zum Bahnhofsareal auf dem Alten Bahnhofsweg und hinunter zum Tannenwäldchen hält der Mobilitätsmanager der Stadt als Verbindung zu den touristischen Rad- und Wanderrouten ebenso überdenkenswert wie &bdquo;perspektivisch der Bezug zum Areal der ehemaligen Zuckerfabrik". Lesen Sie auch: Diese Ideen gibt es für die Neugestaltung des Höxteraner Bahnhofs Am Ende der Verwaltungsvorlage stand die Frage nach einem &bdquo;grundlegenden Leitfaden zur schrittweisen Weiterentwicklung". &bdquo;Da werden wir wohl eine Schüppe drauflegen müssen", befand Hubertus Kuhaupt, Ratsfraktions-Chef der CDU, und nannte in einem Zuge den städtebaulichen Fachbegriff der Quartiersentwicklung. Infopoint, Café und WC-Anlage Ausschussvorsitzende Doris Hauck (Grüne) regte an, das ehemalige Bahnpost-Gebäude in die Überlegungen einzubeziehen. Dort könnten, in Absprache mit der Bahn, Infopoint, Café und WC-Anlage einziehen. Die Bahn habe vor Jahren schon einmal der Stadt den lang gestreckten Gebäudekomplex am Gleis 2 zum Kauf angeboten, wusste Hauck. Dass Eigentum auch verpflichte, warf Rathaus-Chef Scherf an dieser Stelle ein. Mit der Nutzung entstehe eine zusammenhängende Fläche zwischen &bdquo;Park & Ride"-Plätzen und Gleisen, argumentierte Hauck. Insgesamt gefiel der Gedanke. Auch wenn &bdquo;dafür eine Menge Geld in die Hand genommen werden muss", wie Kuhaupt anmerkte. Ricardo Blaszczyk begrüßte als sachkundiger Bürger für die Grünen das Ansinnen, unter Bürger-Beteiligung ein Konzept zu erstellen und damit &bdquo;ein Signal zu setzen". Beim &bdquo;Flickenteppich einzelner kleinerer Maßnahmen" sollte es nicht bleiben. &bdquo;Wir brauchen etwas aus einem Guss", bekräftigte Ausschussvorsitzende Hauck. Die große Lösung Eine teure Geschichte: Dennoch pochte Bürgermeister Scherf auf Professionalität und sah Architekten an der Arbeit, das Bahnhofsgelände zu überplanen. Die Flächen des Bahnhofsbereichs gehören zu Teilen der Bahn AG und der Stadt.Der Ausschuss entschied sich für die große Lösung: das Gesamtkonzept. Auch wenn es bis zum Ergebnis Jahre dauern wird. Vorbehaltlich, der Rat stimmt der Empfehlung des Gremiums zu.

Meistgelesen