So sieht der Plan für den Warburger Bahnhof aus

Warburg. Das Umfeld des Warburger Bahnhofs wird sich zu einer Mobilstation NRW ausweiten. Darüber wird schon seit Jahren diskutiert. Jetzt ist die Neugestaltung des Areals an den Bahngleisen Teil des Entwicklungskonzeptes für die brachliegenden Flächen der Warburger Zuckerfabrik. Als Teil der Landesinitiative &bdquo;Bau Land Partner plus“ soll auf dem elf Hektar großen Areal ein neues Stadtquartier entstehen. Im Mobilitätsausschuss ging jetzt die Verwaltung näher auf die Pläne für den Nachbarn Bahnhof ein. Verwaltung und Lokalpolitik haben die Aspekte moderner Mobilität im Blick. Städte- und Raumplaner möchten das Potenzial, das der Warburger Bahnhof in seinem Umfeld bietet, ausschöpfen. Und Synergien erzielen. Denn die Neugestaltung ist eingebettet in die Planung des zukünftigen Stadtquartiers auf dem derzeit brach liegenden Gelände der Zuckerfabrik. Die beiden Bereiche im Osten der Stadt sind direkte Nachbarn. Und werden, um das Quartier zu entwickeln, von den planenden Büros zusammen betrachtet. Bereits im März 2021 hatten sich die Verantwortlichen im Mobilitätsausschuss darauf geeinigt, das Bahnhofsumfeld umzugestalten. Etwas aus einem Guss sollte es werden. Eine Visitenkarte der Stadt: Zwischen dem bestehenden &bdquo;Park and Ride“-Parkplatz am westlichen Ende und dem Bus-Loop im Osten sollte an den Gleisen ein Willkommensportal für Reisende entstehen. Unterstützung fand das Projekt beim Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der im Juni 2023 knapp 2,6 Millionen Euro für den Ausbau des Bahnhofareals zu einer Mobilstation NRW bewilligte. Das Niveau am Warburger Bahnhof und dem Zuckerwerk wird angeglichen Ein Brakeler Ingenieurbüro stellte erste Ideenskizzen vor, die aber wieder verworfen wurden. Doch als Grundlage für neuerliche Überlegungen im Zuge der Zuckerwerk-Planung dienten. Überarbeitet vom Büro PlanLokal waren diese in der vergangenen Woche im Rat öffentlich vorgestellt worden. Die Raumplaner aus Dortmund hatten sich wie berichtet mit der Zuckerfabrik befasst und dabei den Bahnhof als &bdquo;herausgehobenen Aspekt“ in ihre Planvisionen einbezogen. Der Vorplatz des Bahnhofs soll neu gestaltet, das Gelände neu modelliert werden, um südwestlich des Bahnhofs Höhenunterschiede aus- und anzugleichen. Die eiserne Unterführung verschwindet. Die Brücke, die Fußgänger zu den Autoparkplätzen führt und abgerissen werden soll, gehört der Bahn. Kernstück ist eine Mobilitätsstation Kernstück ist eine Mobilitätsstation, die sich gegenüber der westlichen Fassade des im Jahr 1853 errichteten Bahnhofsgebäudes auf dem Vorplatz wiederfindet. Für Radlerinnen und Radler von der Bahnhofsstraße über die Auffahrt zum &bdquo;Park and Ride“-Stellplatz anzufahren. Barrierefrei werden die Bahnsteige erreicht. Eine frei zugängliche überdachte Abstellanlage für Fahrräder mit verschließbaren Radboxen, einer Reparatur- und Servicemöglichkeit, Ladesäulen für E-Bikes, Infos zum Radwegenetz und eine Toilettenanlage. Zu den Wünschen gehören noch Sharing-Angebote sowohl fürs Rad als auch fürs Auto. Parkhaus an der Bahnhofsstraße Für den Autoverkehr sind &bdquo;Park and Ride“-Parkplätze im Osten des Bahnhofbereichs und ein zentral gelegener &bdquo;Kiss and Ride“-Bereich für den schnellen Bring- und Abholverkehr vorgesehen. Der Clou ist ein Parkhaus, das in den Hang geschoben von der Bahnhofsstraße, der Zufahrtstraße zum neuen Stadtquartier, aus zu erreichen ist. &bdquo;Die Topographie lässt es zu“, sagt Kolditz. Fährt der Autofahrer ums Eck, wird er seinen Wagen über eine Einfahrt am Beginn des &bdquo;Park and Ride“-Bereichs auch auf dem Dach der Parkpalette abstellen können. Natürlich sind Ladeinfrastruktur für E-Autos, Parkflächen für Taxi und Car-Sharing sowie Infostelen eingeplant. &bdquo;Car-Sharing, Autoteilen, wenn möglich“, schränkt Kolditz das Angebot ein. Lesen Sie auch: Beim Warburger Zuckerwerk planen die Entwickler den Bahnhof gleich mit Auch der öffentliche Personennahverkehr ist ein als zentrales Elemente der &bdquo;Mobilität von morgen“: Entlang des alten Bahnhofsgebäudes fahren die Busse auf dem Asphalt eines Bus-Loops die insgesamt sechs Haltestellen an. Zudem bleibt genügend Raum für die Ruhezeiten der Fahrerinnen und Fahrer. Drei Haltestellen bleiben unter dem denkmalgeschützten Dach des ehemaligen Warburger Inselbahnhofs. Die Verbindung zwischen dem Bahnsteig und den Bushaltestellen ist barrierefrei ausgebaut. Stufen und ein Zick-Zack-Weg Trotz des Höhenausgleichs über eine Terrassierung des Geländes werden Fußgänger über Stufen den Bahnhofsvorplatz und die Mobilstation erreichen. Nach dem Entwurf werden zwei Treppenanlagen die wenigen Meter überwinden. Ein Zick-Zack-Weg führt Väter und Mütter mit Kinderwagen oder Seniorinnen und Senioren mit Rollatoren sowie gehandicapte Menschen im Rollstuhl an die Bahnsteige. Im gesamten Entrée des Vorplatzes schaffen bepflanzte Hochbeete Atmosphäre. Mobilitätsmanager Kolditz betont den derzeitigen &bdquo;guten Kontakt mit der Bahn“. Das war nicht immer so. Schaute die Bahn bislang im monatlichen Rhythmus an der Gleisanlage nach dem Rechten, so würden nun in der Regel einmal die Woche die Bahnsteige an den Gleisen und die Unterführung gesäubert. Zudem gehe die Bahn &bdquo;proaktiv auf die Stadt zu“, hält Kolditz als Ansprechpartner des Konzerns in der Warburger Verwaltung fest. Graffitis zieren den Warburger Bahnsteig-Tunnel Unlängst hatte sich die Bahn um die Treppenanlage zu den Bahnsteigen gekümmert und die Fliesen der Unterführung verschönert und gleichzeitig mit einer Versiegelung überzogen. Graffitis mit Motiven der Sehenswürdigkeiten der Hansestadt schmücken seitdem die Wände. Für die Aktion bekam die Bahn aus den Reihen der Reisenden und der Bürgerschaft eine Menge Beifall. Die Bahn könne sich eine Verlängerung des Tunnels noch Norden vorstellen, gab Kolditz in der Ausschusssitzung am Montagabend bekannt. Unter den Gleisen hindurch bis zur Desenbergstraße. Auch Parkende, die vom aktuellen &bdquo;Park and Ride“-Parkplatz den Mittelbahnsteig (Gleis 3 und 4) erreichen wollen, mögen die direkte Linie und queren die Gleise. Beides wohl bequem, aber gefährlich. Da gebe es Überlegungen, blieb Kolditz allerdings vage. Zum Hintergrund: So könnte der neue Stadtteil für Warburg aussehen Wie geht es weiter? In drei Schritten möchte die Stadt die Zukunft der Industriebrache Zuckerfabrik bis zu den Gleisen angehen: &bdquo;In einem ersten der Bahnhof und die Zugangsstraßen, dann die Gewerbeflächen und schließlich der Wohnungsbau“, gibt Rathauschef Scherf die Richtung vor. Einen Zeitraum nennt er nicht. Vor der Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes müssen jedoch die Fraktionen im Stadtrat über die Frage, ob die Stadt das Zuckerfabrik-Areal ankaufen soll, um später Raum für Gewerbe und Wohnraum schaffen zu können, entscheiden. Sollte das Votum in der Ratssitzung am Dienstag, 13. Mai, negativ ausfallen, was dann? &bdquo;Dann werden wir beim Bahnhof sehr limitiert sein“, merkt Bürgermeister Tobias Scherf an. Weil am Raum fehle, um da Projekt so wie geplant realisieren zu können. Über eine Zukunftsplanung werde dann zu gegebener Zeit entschieden.

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