Beim Warburger Zuckerwerk planen die Entwickler den Bahnhof gleich mit

Warburg. Sie steht auf der Tagesordnung der nächsten Ratssitzung: Dann wird die Verwaltung zum Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik berichten und bisher erarbeitete gutachterliche Stellungnahmen präsentieren. Im Hintergrund steht die Frage: Wird die Stadt das Areal von der Eigentümerin übernehmen? Bleibt die Bevölkerungsentwicklung stabil, werden in Warburg Hunderte neuer Wohnungen benötigt. Da ist die Zuckerfabrik ein Zukunftsprojekt, ausgelegt auf Jahrzehnte, wissen Bürgermeister und Lokalpolitik. Wie steht es um den Entwicklungsprozess? Dazu werden Tobias Scherf und beauftragte Städtebauplaner Ergebnisse, Pläne und erste Entwürfe vorstellen. Wie mehrfach berichtet, erwägt die Stadt den Erwerb des rund elf Hektar großen Areals im Osten der Stadt. 2019 hatte die Südzucker AG als Eigentümerin ihren traditionsreichen Standort für die Zuckerproduktion in Warburg aufgegeben, hatte die Werkstore geschlossen, nach und nach die Produktion abgebaut und große Teile der Anlagen veräußert. Zurück blieb eine Industriebrache, deren Fläche genügend Potenzial für ein neues Quartier, für Wohnungen und Gewerbe, haben könnte. Die Hansestadt zeigte Interesse. Gemeinsam mit der Stadt ging die Landestochter Urban NRW dann vor zwei Jahren das städtebauliche Projekt an. Als Entwickler unterstützt die Gesellschaft Städte und Gemeinden bei der Revitalisierung von brachliegenden Flächen mit Know-how und Personal. Die Lage in unmittelbarer Nähe des Warburger Bahnhofs biete sich für eine urbane Quartierentwicklung an, hielten die Partner gleich zu Beginn ihres Analyse-Prozesses fest. Die Planer betrachteten das Gelände in der Folge zusammen mit dem Bahnhof. Bereits im März 2021 hatten sich die Verantwortlichen im Mobilitätsausschuss darauf geeinigt, das Bahnhofsumfeld umzugestalten. Kein Klein-klein sollte es werden: &bdquo;Wir brauchen etwas aus einem Guss“, hieß es damals. Der Bahnhofsvorplatz sollte zwischen &bdquo;Park and Ride“-Parkplatz am westlichen Ende und dem Bus-Loop im Osten zu einem Willkommensportal für Reisende und zur Visitenkarte der Stadt werden. Erste Fördermittel flossen bereits Unterstützung fand das Projekt beim Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) gefunden. Der Verband bewilligte im Juni 2023 knapp 2,6 Millionen Euro für den Ausbau des Bahnhofareals zur Mobilstation. Ein Ingenieurbüro wurde beauftragt, stellte erste Ideenskizzen vor, die aber wieder verworfen wurden. Mit der Planentwicklung zur benachbarten Industriebrache konnte noch größer gedacht werden. &bdquo;Ein wichtiger und herausgehobener Aspekt im Zusammenhang mit dem Ankauf der ehemaligen Industriefläche“, betont Bürgermeister Tobias Scherf und nennt die Worte &bdquo;Zukunftsbahnhof“ und &bdquo;moderne Mobilität“ als Stichworte. Um eine optimale Entwicklung zu ermöglichen, sei die Grundstücksangelegenheit Zuckerfabrik von besonderer Bedeutung, hält der Verwaltungschef fest. Die vorgeschlagene Quartierentwicklung sei eng mit dem Ankauf und der Einbeziehung der Südzucker-Flächen verknüpft. Lesen Sie zum Hintergrund: Erste Skizzen zeigen Plan fürs Warburger Bahnhofsumfeld Gelände südwestlich des Warburger Bahnhofs soll umgestaltet werden In der Verbindung ergebe sich die sich die Möglichkeit, das Bahnhofsumfeld &bdquo;zielführend zu gestalten, das Potenzial auszuschöpfen und Synergieeffekte zu nutzen, um zukunftsorientierte Mobilität zu schaffen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Und weiter: &bdquo;Neben einer Neugestaltung des Vorplatzes erfolgt eine Neumodellierung des Geländes südwestlich des Bahnhofs.“ Vorplatz und sich anschließende Grünterrassen bildeten einen Aufenthaltsbereich für Reisende, markierten einen Ankunftsort in Warburg und ebneten den Weg in die Innenstadt. Dabei wird auch der Abriss der Unterführung in Erwägung gezogen. Eine Terrassierung des Geländes fördere &bdquo;eine klare Sicht- und Wahrnehmungsachse und stärke die direkte Wegeverbindung zwischen Bahnhof undInnenstadt“. Die räumliche Trennung der Parkplatzanlage und des ÖPNV in Form der separaten Busvorfahrt vor dem Bahnhofsgebäude verbessere die Verkehrssicherheit in diesem Bereich. Lesen Sie auch: Alte Zuckerfabrik in Warburg: Übernimmt jetzt die Stadt? Zum Stand der Dinge: Öffentliche Vorstellung im Stadtrat Das sind die Ideen in groben Zügen, die Details der Planungen sollen am Dienstag, 25. März, im Stadtrat vorgestellt werden. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr in der Stadthalle am Schützenplatz. &bdquo;Unser Ziel ist es, den Bahnhof zum Zukunftsbahnhof auszugestalten“, wiederholt Bürgermeister Scherf. Als attraktiver Bahnhof für Bewohnerinnen und Bewohner, Pendlerinnen und Pendler werde er &bdquo;urban an die Stadtentwicklung“ angeschlossen sein. Der Bahnhof werde deutlich stärker an die Mitte der Stadt und an das Kernzentrum heranrücken. Damit sei das Bahnhofsumfeld mehr als ein verkehrlicher Zugang in den Gewerbe- und Wohnbereich eines möglichen neuen Stadtquartiers.

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