Warburg

Warburger Schüler verschicken mehr als 1.000 Weihnachtsgrüße an Senioren

Als kleiner Lichtblick für ältere Mitmenschen wurden in den Klassenräumen des Hüffertgymnasiums 1.200 Karten gestaltet. Die Schüler sagen, warum sie bei der Aktion mitgemacht haben.

EIn lange Schlange von Nikoläusen spaziert duch das Eingangsfoyer des Gymnasiums aufd er Hüffert. | © Hüffertgymnasium

27.12.2020 | 27.12.2020, 14:00

Warburg. Sie wollten zum Weihnachtsfest älteren Mitmenschen eine kleine Freude bereiten: 1.200 Karten haben Schülerinnen und Schüler des Hüffertgymnasiums in den vergangenen Wochen geschrieben. Die Schulleitung hatte gedruckte Karten zur Verfügung gestellt, die in den Klassen und Kursen mit Weihnachtsgrüßen oder liebevollen Zeichnungen gestaltet wurden. „Der Schulgemeinde ist bewusst, dass gerade älteren Menschen in Zeiten von Corona viel an sozialem Leben verloren gegangen ist", sagt Schulleiterin Susanne Krekeler. Die Grußkarten sollten ein kleines Zeichen der Solidarität und Zuneigung sein.

Sie wurden in Seniorenheimen verteilt und über einige Arztpraxen, Pflegedienste und Physiotherapiepraxen ausgegeben. Zudem hatten sich eine Reihe von Schülern gemeldet, Karten in ihren Wohngebieten und Ortschaften zu verteilen. Als Zeichen der Wertschätzung waren auch Karten an alle Mitarbeiter des Helios-Klinikums geschrieben worden, „die derzeit Großartiges leisten", sagt Krekeler.

»Jeder hat es verdient, wertgeschätzt zu werden«

„Gerade in diesen unbekannten, beängstigenden und isolierenden Zeiten ist Zusammenhalt und Fürsorge mehr gebraucht denn je", sagt Theresa aus der Q1. Sie hoffen, „dass wir durch diese Aktion zeigen könne, dass man auch mit Abstand Menschen Nähe spüren lassen kann". „Sie sind nicht alleine, auch wenn sie sich zu diesem Zeitpunkt so fühlen", sagt Lena aus dem EF-Jahrgang.

Grußkarten für Warburger Senioren aus der Schule. - © Hüffertgymnasium
Grußkarten für Warburger Senioren aus der Schule. | © Hüffertgymnasium

Die Aktion zeige auch, was kleine Aufmerksamkeiten verändern könnten. Jeder habe es verdient, wertgeschätzt zu werden. „Wir wollten alleinstehenden Menschen ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern", bestätigt Mitschüler Jasper. Außerdem sollte sich niemand in der Weihnachtszeit allein fühlen müssen. Zusammenhalt sei wichtiger denn je.

Sich trotz möglicher Isolation bewusst zu sein, nicht alleine zu sein, könne eines der größten Geschenke sein, hält Klara fest. „Als junge Menschen sollten wir auf die älteren Generationen achten", hält Helen fest. Und Julia bemerkt, dass jeder Mensch das Recht auf eine schöne Weihnachtszeit habe. „Ich hoffe, dass ich den Menschen, denen es momentan vielleicht nicht so gut geht, ein Lächeln schenken kann, damit wir alle gemeinsam zufrieden und gesund das neue Jahr beginnen." Die Karten könnten den Menschen, die sie lesen, „die Hoffnung auf eine normale Zeit, die sie vielleicht verloren haben, zurückbringt", sagt Julia.

Schüler reagieren "sensibel auf die Nöte ihrer Mitmenschen"

Schulleiterin Susanne Krekeler freute sich über die „Lichtblick"-Aktion und bedankt sich bei ihrer Kollegin Ina Wriedt, die als Lehrerin für evangelische Religion diese Aktion ins Leben gerufen und dafür geworben habe. Natürlich gelte ihr Dank auch den Schülern, die diese Idee sofort begeistert aufgenommen und engagiert umgesetzt hätten. Dass die Schüler in der Corona-Krise „sensibel auf die emotionalen Bedürfnisse und Nöte ihrer Mitmenschen reagieren", berühre sie.

Vor dem Nikolaustag hatte die Schülervertretung fair gehandelte Schoko-Nikoläuse in den Klassenräumen verteilt, berichtet Schülersprecherin Lara Beller. In den großen Pausen wurde Weihnachtsmusik abgespielt, „um eine adventliche Atmosphäre zu erzeugen", ergänzt die stellvertretende Schülersprecherin Helen Hartmann. Um die Vorweihnachtszeit für die Unterstufe persönlicher zu gestalten, hatte die SV mithilfe der Fachschaft Kunst Sterne gebastelt, auf denen die Hüffertschüler ihre Wünsche für das kommende Jahr schrieben. Die „Wunschsterne" schmückten die Pausenhalle.

Auch die Schulleitung hat sich in diesem Jahr etwas Besonderes überlegt. Die Klassen und Jahrgangsstufen hatten die Möglichkeit, sich einen Wunsch im finanziellen Rahmen von 50 Euro zu überlegen. Drei dieser Wünsche werden im Januar per Tombola von der Schulleitung gezogen und ermöglicht. Die Schüler hatten die freie Wahl: „Einige Klassen wünschten sich etwas Neues für ihren Klassenraum, doch die meisten überlegten sich, das Geld an Hilfsorganisationen in Warburg, aber auch weltweit zu spenden", berichtet Krekeler.