Nach eskalierter Mottowoche in Spenge: Wie oft Schulen in OWL Abschlussfeiern abgesagt haben

Spenge. Die Absage der Abschlussfeier für die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs der Regenbogen-Gesamtschule wird auch Tage danach in den sozialen Medien ebenso fleißig diskutiert wie die Gründe, die die Schulleitung dafür anführt. Beim letzten Tag der traditionellen Mottowoche seien insbesondere in Hinblick auf Rücksichtnahme und gegenseitigen Respekt zuvor vereinbarte Absprachen nicht eingehalten worden. Auf dem Schulgelände und außerhalb der Schule sei es mehrfach zu Regelverstößen und respektlosem Verhalten gekommen, das auch nach der Ansprache von Lehrkräften nicht beendet worden sei, hieß es in einer Stellungnahme der Schulleitung. Wie selten dieser Schritt einer Schulleitung zumindest in OWL ist, zeigt ein Blick ins NW-Archiv, das in den vergangenen 22 Jahren nur drei solcher Fälle auflistet. Nur drei vergleichbare Fälle in über zwei Jahrzehnten Im Juli 2011 artete der &bdquo;Chaostag“ an der Realschule Heepen vor der Abschlussfeier zu einem Randaletag aus: Einige Schüler hatten während einer Polonaise randaliert, waren über die Sachen jüngerer Schüler getrampelt und hatten Jacken und Schulmittel beschädigt. Die Schulleitung sprach Von &bdquo;verwüsteten Klassenbildern“. Hintergrund: Mottowoche eskaliert: Abschlussfeier an der Regenbogen-Gesamtschule in Spenge abgesagt Drei Jahre zuvor, im Juni 2008, hatte auch die Martin-Niemöller-Gesamtschule in Schildesche nach Randale von etwa 90 Schülern an ihrem letzten Schultag die Abschlussfeier gecancelt. Die Absage sei auch &bdquo;aus Solidarität mit den in ihrer persönlichen Ehre verletzten Kollegen“ entschieden worden, hieß es damals in einem Elternbrief. Grund sei, &bdquo;unmissverständlich deutlich zu machen, dass die Schule ein solches Verhalten nicht duldet“. Zeugnisse wurden in den Klassen ausgegeben, parallel dazu sollten Gespräche über &bdquo;gültige Werte“ stattfinden. Absage in Porta Westfalica: Keine Organisation, kein Fest Offiziell einen anderen Grund hatte dagegen die Absage der Entlassfeier an der Hauptschule Porta Westfalica 2003. Die Schüler hätten es in einem halben Jahr nicht geschafft, eine Abschlussfeier zu organisieren, so begründete Schulleiter Jürgen Meier die Maßnahme. Da sich die Lehrer dem üblichen Programm aus faulen Eiern, Beschimpfungen und Wasserbeschuss nicht mehr aussetzen wollten, sei alles abgesagt worden – sowohl die feierliche Übergabe der Zeugnisse vormittags als auch die Abschlussfeier nachmittags. Dass die Absage in Verbindung mit einem Vorfall zwei Wochen zuvor stand, bei dem Schüler das Schulgebäude so verrammelt hatten, dass über mehrere Stunden niemand hineinkonnte, wies der Schulleiter damals zurück. Bei der Aktion war ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstanden. Meinung: Gestrichene Abschlussfeier ist das richtige Signal Hausfriedensbruch in Halle – und dennoch beim Umtrunk dabei Weniger drastisch war es vor drei Jahren an einer Gesamtschule in Halle im Kreis Gütersloh zugegangen. Dort wurden zehn Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse von der Abschlussfeier ausgeschlossen, am Umtrunk nach der Feier durften sie nach einem Gespräch mit der Schulleiterin aber teilnehmen. Die Schüler waren in der vorangegangenen Nacht mit einem gestohlenen Generalschlüssel in die Schule eingedrungen und hatten Tische und Bänke aus den Unterrichtsräumen vor die Klassen geräumt. Von einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs sah die Schule ab. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Auch Herford griff zuletzt durch Erst vor wenigen Wochen hatte auch das Königin-Mathilde-Gymnasium in Herford aufgrund des Fehlverhaltens einiger Schüler in der Mottowoche Maßnahmen ergriffen und einige geplante Aktionen zum &bdquo;Chaostag“ abgesagt.

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