Warburger Holsterburg soll touristisches Glanzlicht werden

Warburg. &bdquo;Das wird ein touristisches Glanzlicht für die Region", freut sich Warburgs Bürgermeister Michael Stickeln über die Begehbarmachung der Holsterburg vor den Toren der Stadt. Die Ausgrabungsstätte der Ruine zwischen Warburg und Calenberg war für die Archäologen eine Sensation, das mittelalterliche Bauwerk ist schließlich die nördlichste achteckige Burg im deutschsprachigen Raum. &bdquo;Die Archäologen haben sich ungemein gefreut, dass der Rat der Stadt Warburg sich einmütig dafür eingesetzt hat, dieses Denkmal für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen", berichtet Stickeln. Derzeit ist die Firma Nolte damit beschäftigt, die Außenanlage nach den Plänen des Büros Frank Laudage herzurichten. &bdquo;Die Mauerwerksarbeiten sind bereits Ende Februar abgeschlossen worden", erläutert der stellvertretende Bauamtsleiter Ulrich Klare. Der milde Winter spielte dabei in die Karten, jetzt sollen die restlichen Arbeiten bis Ende Mai/Anfang Juni abgeschlossen werden. Alles unter dem Vorbehalt, dass die Corona-Krise die Unternehmen nicht beeinträchtigt. Übergang zum Gelände der Burg ist fertiggestellt Fertiggestellt ist bereits der Übergang zum Gelände der Burg. Eine drei Meter breite Einfahrt über einen Graben soll die Zufahrt zu den sechs Parkplätzen ermöglichen, zudem ist ein Rundweg in Vorbereitung. Eine wassergebundene Deckschicht sei dafür vorgesehen, so Klare. Auch die mit den Denkmalschützern abgesprochen Aufschüttung im Inneren der Burganlage macht Fortschritte. Um die Burg herum wird in einigem Abstand ein Wall aufgeschüttet. Nach der archäologischen Arbeit hat zunächst ein Fachunternehmen nach den Vorgaben des Experten für den Erhalt historischer Bausubstanz, Professor Erwin Schwing, die Mauerreste mit einem speziellem Mörtel verfugt und loses Gestein abgetragen. Damit soll verhindert werden, dass Wasser in die Wände der Ruine eindringt. 120.000 Euro haben diese Arbeiten zur Sicherung der Ruine gekostet. Weitere 250.000 Euro sind für die Umfeldmaßnahmen eingeplant. Für die Besucher wird neben dem Rundweg über zwei Stahlplattformen ein Blick auf die Anlage ermöglicht, diese Anlagen sollen Platz für kleine Gruppen bieten, erklärt Klare. &bdquo;Das Interesse der Fachwelt ist groß, es gab auch schon eine Delegation aus Asien, die sich die Burganlage angesehen hat", ergänzt Museumsleiter Franz-Josef Dubbi. Anlage wird offen gehalten Die freigelegten Fundamente und Räume geben Aufschluss darüber, wie die Anlage im 13. Jahrhundert ausgesehen hatte. Auch naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Landschaft, in der die Burg zu ihrer Entstehungszeit eingebettet war, wurden dokumentiert. Normalerweise wird so eine Ausgrabung später als Erddenkmal erhalten, angesichts der Bedeutung dieses Komplexes entschied sich der Rat mit der Verwaltung dazu, die Anlage für Fachbesucher und geschichtsbewusste Bürger offen zu halten. Die Maßnahme wird gefördert aus Mitteln des Denkmalprogramms des Bundes, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die 50.000 Euro zur Verfügung stellt, und des Landschaftsverbandes LWL. Die Burganlage soll für Aufmerksamkeit sorgen, meint Bürgermeister Stickeln, der die Holsterburg mit dem Desenberg, dem Eulenturm und dem Chattenturm in einem großen Verbund sieht. Der Bürgermeister sieht dabei unter touristischen Aspekten einen besonderen Wert. Für Wanderer und Radfahrer soll die Burganlage eine besondere Attraktion darstellen, zudem sollen Führungen die Anlage in den Fokus rücken. &bdquo;Dazu werden wir noch Konzepte entwickeln, das werden wir noch ausbauen", versichert Stickeln. In jedem Fall sei das Geld für die Begehbarmachung gut angelegt. &bdquo;Wir haben ja künftig deutlich mehr Hotelzimmer anzubieten, da müssen wir auch das Angebot weiter verbessern", so Stickeln. In diesem Jahr werden das Hotel Zeitgeist mit 57 Zimmern und das Hotel ten Hoopen in Germete mit weiteren 14 Zimmern an den Markt gehen.

Meistgelesen