Jetzt zieht die Warburger Tourist-Info ins Haus Pennig ein

Warburg. Über Generationen hinweg war das markante Fachwerkhaus an der Marktstraße 18 mit dem Schuhhaus der Familie Pennig eine feste Größe in der Stadt. Das soll es mit anderer Besetzung nun wieder werden. Die neue Hausgemeinschaft von Haus Pennig hat sich jetzt vorgestellt. Zu den künftigen Mietern gehört unter anderem die Stadt, die im ehemaligen Schuhverkaufsraum die Tourist-Information unterbringen wird.Bisher informierten sich Besucherinnen und Besucher der Hansestadt im Info-Center auf dem Neustädter Marktplatz über das touristische Angebot. Doch wird ein Umzug notwendig, weil die Stadtwerke als Eigentümer des Pavillons das Gebäude zu einem Café ausbauen werden. Das Erdgeschoss werde zudem Seminarräume für die Volkshochschule beheimaten sowie einen Raum, der die Arbeit des Projektes &bdquo;Demokratie leben!“ zur Verfügung stehe, kündigt die Warburger Denkmalstiftung an. Die treuhänderische Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) hatte das in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Fachwerkgebäude an der Ecke Marktstraße und Sternstraße vor fünf Jahren erworben, um es für die Zukunft zu sichern. 2022 begannen die denkmalgerechte Dokumentation und die Sanierung. Insgesamt sollten in den Erhalt des Gebäudes rund 2,5 Millionen Euro investiert werden. Das erste Obergeschoss wird nach den Sanierungsarbeiten zur Musikschule und im Dachgeschoss entsteht ein Ballettraum. Darunter hat das &bdquo;Westfalenblatt“ Räume für die Lokalredaktion angemietet. Das von der Stadt angemietete Erdgeschoss lasse zudem weitere Nutzungen zu, sagt Nadine Smukal von der Deutschen Denkmalstiftung. Auch die Musikschule Warburg und ein Zeitungsverlag sind dabei Bei der Unterzeichnung der Mietverträge am Donnerstag erinnerte DSD-Vorstand Steffen Skudelny an das ehemalige Leben im Haus. Ein Schuhgeschäft sei in jeder Stadt eine Institution, gehöre zu den stärksten Kindheitserinnerungen. In Zeiten, in den das Schuhwerk per Post komme, wolle der Denkmalschutz an das Leben der Menschen früherer Generationen erinnern und es an Objekten festmachen. Die neue Nutzung sei ein Mix, der das historische, alte Bauwerke in eine gute Zukunft führen könne, befand der Hausherr. Die Substanz des Hauses sei gerettet, jetzt ziehe wieder Leben ein. Ganz im Sinne des Denkmalschutzes. Skudelny kündigte an, die Schaufensterfront des Ladengeschäfts aus den 1960er Jahren zu belassen. Der Umbau sei damaligen Erfordernissen gefolgt und sei ein Zeitzeugnis, &bdquo;das wir akzeptieren müssen“. Denkmalsanierung in Warburg: Dem Haus Pennig geht’s ans Dach Stadtverwaltungsleiter Tobias Scherf betonte den Neubeginn im alten Gemäuer. Die Stadt sehe sich bei den Bemühungen, das Baudenkmal zu erhalten, &bdquo;eher als Unterstützer, weniger als Mieter“, hielt der Warburger Bürgermeister auf der Baustelle fest. Begegnungsräume zu schaffen, liege im Interesse der Stadt. Als ein neues Zentrum in der Warburger Innenstadt, sah Scherf eine noch Menge Entwicklungspotenzial. &bdquo;Wir geben den Raum dazu“, merkte er an. Dabei sei die Touristen-Info mit ihren festen Öffnungszeiten ein Anker. Für die Musikschule und der ihr angegliederten Ballettabteilung unterzeichnete Geschäftsführerin Samira Hördemann den Mietvertrag. Auch sie freut sich auf einen Umzug aus den bislang genutzten Räumen am Paderborner Tor. &bdquo;An diesem Ort werden sich die Schülerinnen und Schüler wohlfühlen und gern zum Unterricht gehen“, war sie sich sicher. Von den Musikzwergen bis zum Senior, der sich noch an ein neues Instrument wagt, werden Lernende und Lehrende das Haus beleben. Auch &bdquo;Westfalenblatt“-Geschäftsführer Marc Zahlmann bedankte sich, als Teil der Hausgemeinschaft im Fachwerkgebäude &bdquo;eine neue Heimat“ gefunden zu haben. Das Haus und das Angebot soll Heimat vermitteln Den Fokus auf kulturelle und gesellschaftliche Belange, die von den Mietern ausgehe, legte Initiator und Stifter Diether Wegener von der Warburger Denkmalstiftung. Seine Familie sei überzeugt davon, &bdquo;in dieses Haus, das vor dem Abriss stand, eine sinnvolle Investition ist“. Wegener sprach von der heute &bdquo;von vielen empfundenen Obdachlosigkeit der Seele“. .responsive23-W0dpo7rzQvKMeYpz-map-1015-haus-pennig-warburg { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-W0dpo7rzQvKMeYpz-map-1015-haus-pennig-warburg { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-W0dpo7rzQvKMeYpz-map-1015-haus-pennig-warburg { padding-top: 142.86%; } } Der ehemalige Diakon, der aus Warburg stammt, hofft, dass das Angebot des Hauses Heimat vermittle. &bdquo;Ein altes Haus, an dem Menschen einen Ort finden, der ihnen guttut“, fasste er zusammen. Geschwisterlichkeit, Toleranz, Menschenliebe seien der Mörtel, der den Bau zusammenhalten sollte. Doch warte er auch darauf, &bdquo;das Haus Pennig auch mal einweihen zu dürfen“, blickt Wegener auf die lange Zeit der Sanierung und die Zukunft. Auch interessant: Haus Pennig in Warburg: vom Chic vergangener Jahrhunderte Die neuen Mieter werden &bdquo;von oben nach unten einziehen“, sagt Smukal. Die aktuell 90 Ballettschülerinnen bereits Ende Oktober, Zeitung und Musikschule zum 1. Januar und im März kommenden Jahres dann das Touristenbüro der Stadt, die VHS und das Büro von &bdquo;Demokratie leben!“. Die Warburger Denkmalstiftung hoffe, dass ihr Pennig-Haus gut von den Warburger Bürgerinnen und Bürgern angenommen werde, sagt Wegener. Denn auch Vereinen, Kulturschaffenden und weiteren bürgerschaftlich getragenen Initiativen solle im ehemaligen Schuhgeschäft Raum gegeben werden, wirbt Bürgermeister Scherf.

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