Medizinische Nofallversorgung

Erster Spatenstich für neue Rettungswache in Steinheim

Mit dem Neubau in will der Kreis Höxter die Notfallversorgung weiter verbessern. Wie das Gebäude eingerichtet und ausgestattet wird – und wann die Fertigstellung und Inbetriebnahme geplant ist.

Landrat Michael Stickeln (vorn, Mitte), Steinheims Bürgermeister Carsten Torke (vorn, r.) und Martin Lange (vorn, l.) als Fachbereichsleiter mit Gästen beim Spatenstich für den Bau der neuen Rettungswache in Steinheim an der Rolfzener Straße. Foto: Kreis Höxter | © Kreis

13.12.2024 | 13.12.2024, 15:37

Kreis Höxter/Steinheim. Ein erster Spatenstich, auf den in den kommenden Monaten noch viele weitere folgen werden: Gemeinsam mit vielen Gästen haben Landrat Michael Stickeln, Steinheims Bürgermeister Carsten Torke und Martin Lange als Fachbereichsleiter für Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises den offiziellen Startschuss für den Bau der neuen Rettungswache in Steinheim an der Rolfzener Straße gegeben. In den kommenden zwei Jahren entsteht dort ein Neubau, der allen Anforderungen an eine moderne Rettungswache entsprechen wird.

„Innerhalb weniger Jahre haben wir im gesamten Kreisgebiet fünf neue Rettungswachen in Betrieb genommen: in Beverungen, Peckelsheim, Warburg, Bad Driburg und in Brakel. Hinzu kommen eine neue Rettungsdienstzentrale in Brakel sowie eine Interims-Rettungswache in Natzungen.

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Auch der Neubau in Steinheim ist ein wichtiger Beitrag, um die Notfallversorgung kreisweit zu verbessern und zukunftsfest aufzustellen. Die neue Rettungswache wird den Einsatzkräften vor Ort eine bessere Arbeitsumgebung bieten und für die Menschen im Notfall eine schnellere medizinische Versorgung sicherstellen“, betonte Stickeln beim Spatenstich.

Fast 28.000 Einsätze im Jahr 2023

Notwendig seien die Investitionen auch, weil die bisherige Steinheimer Rettungswache am Piepenbrink in die Jahre gekommen sei und nicht mehr den Anforderungen entspreche – etwa vor dem Hintergrund der kreisweit steigenden Zahl der Einsätze des Rettungsdienstes. „Das Einsatzaufkommen lag beispielsweise im Jahr 1998 kreisweit bei rund 15.000 Fahrten. Im Jahr 2023 war die Zahl der Einsätze bereits auf fast 28.000 Fahrten angestiegen. Allein auf die bestehende Steinheimer Rettungswache sind im Jahr 2023 davon rund 4.000 Einsätze des Rettungsdienstes entfallen. Das unterstreicht die Bedeutung dieses Standortes.“

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Besonders groß ist die Freude über den Neubau auch bei Steinheims Bürgermeister Torke: „Die gesundheitliche Versorgung ist für unsere Stadt und unseren Kreis ein wichtiger Standortfaktor. Ich danke dem Kreis Höxter deshalb sehr für die Investition, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen wird.“

Die neue Rettungswache soll Anfang 2027 fertiggestellt sein und nach zwei Jahren Bauzeit ihren Betrieb aufnehmen. Der neue Standort ist nach Angaben von Kreis und Stadt verkehrsgünstig gelegen und hat eine direkte Verbindung an die Bundesstraßen 239 (Rolfzer Straße) und 252 (Ostwestfalenstraße). „Das bringt eine deutliche Verbesserung, da es im Notfall auf jede Minute ankommt“, erklärt Martin Lange, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises Höxter.

So soll die Rettungswache aussehen

Die neue Rettungswache wird als Massivbau errichtet und hat mit einer Gesamtfläche von rund 1.231 Quadratmeter mehr Raumkapazitäten als die bisherige Wache. Das Raumkonzept sieht einen extra Raum für den Notarzt vor, der im alten Gebäude bislang fehlte. Außerdem sind zwei Büroräume, ein Schulungsraum, drei Fahrzeughallen sowie eine eigene Waschhalle für die Fahrzeuge geplant.

Dauerhaft stationiert werden zwei Rettungstransportwagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Krankentransportfahrzeug. Die neue Wache wird auch den neuesten energetischen Standards mit einer eigenen PV-Anlage sowie einer Geothermie-Wärmepumpe entsprechen.

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Für die Baukosten hat der Kreis Höxter rund 6,5 Millionen Euro an Investitionen eingeplant. Hinzu kommen rund 96.300 Euro für den Erwerb des Grundstücks. „Die Bauplanung und Durchführung haben die Kollegen der Abteilungen Interne Dienstleistungen sowie des Rettungsdienstes übernommen. Ich danke den erfahrenen und versierten Kollegen sehr herzlich für ihre umsichtigen und vorausschauenden Planungen. Hier sind alle wichtigen Belange mitgedacht und eingeplant. Das wird den Menschen in und um Steinheim im Notfall zugutekommen“, so der Landrat.

Optimaler Rettungsdienst im Kreis Höxter

Er wies beim Spatenstich außerdem darauf hin, dass zu einem optimalen Rettungsdienst auch eine optimale Unterbringung der Mitarbeitenden gehöre – sowie eine technische Ausrüstung, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben unabdingbar sei. „Gerade in den anstrengenden und stressigen 24-Stunden-Schichtdiensten spielt ein erholsames, angenehmes Arbeitsumfeld eine große Rolle. Das sind wir den Menschen schuldig, die für ihre Mitmenschen und unser Gemeinwesen so wertvolle Dienste erbringen.“

INFORMATION


Der Rettungsdienst

Als Träger des Rettungsdienstes hat der Kreis Höxter nach eigenen Angaben die Aufgabe, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung sicherzustellen. Dazu gehört die notärztliche Versorgung im Rettungsdienst und der Krankentransport. Der Kreis versorgt rettungsdienstlich rund 142.000 Einwohner auf einem Gebiet von rund 1.200 Quadratkilometern. Der Rettungsdienst im Kreis rückt pro Jahr zu rund 29.800 Einsätzen aus. Um jederzeit fristgerechte Hilfe leisten zu können, betreibt er Rettungswachen in Bad Driburg, Beverungen mit der Außenstelle in Natzungen, Brakel, Steinheim, Warburg und Peckelsheim. Die Rettungswache in Höxter obliegt der Trägerschaft der Stadt.

Kreisweit arbeiten insgesamt rund 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst. An den Standorten sind insgesamt zwölf Rettungstransportwagen (RTW), fünf Krankentransportwagen (KTW) und fünf Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) stationiert. Auch stehen die Rettungshubschrauber in Bielefeld, Göttingen und Kassel und der Intensivhubschrauber in Steinfurt für Rettungseinsätze zur Verfügung. Die Einsätze im Rettungsdienst werden disponiert über die Kreisleitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst in Brakel. Dort laufen alle Notrufe 112 aus den Ortsnetzen im Kreis auf. Auch angrenzende Kreise werden in Randgebieten durch Rettungsmittel des Kreises Höxter mitversorgt.