
Steinheim. Ob Unfall am Kreisverkehr, überflutete Straßen durch Hochwasser oder ein Sofa-Brand in der Tiefgarage – wer plötzlich in Kontakt mit den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim kommt, steckt häufig in einer schwierigen Situation: keine Zeit, sich über die vielfältige, lebenswichtige Arbeit der ehrenamtlich engagierten Feuerwehrleute zu informieren.
Um das zu ändern, lud die Steinheimer Wehr nun zu einem großen Sicherheitstag an ihrer Wache am Piepenbrink ein. „Wir wollen unsere Arbeit präsent machen und ein größeres Verständnis für unsere Arbeit schaffen", sagte Brandoberinspektor Tobias Jürgens. Mit dabei waren auch andere Organisationen, die für die Sicherheit der Menschen täglich im Einsatz sind, wie Polizei, Rettungsdienst, Verkehrswacht und der Automobil-Club Europa.
Realistische Einsatzübungen zur täglichen Arbeit
Dabei wurde allerdings nicht nur die umfangreiche Technik zur Schau gestellt, sondern auch mit realistischen Einsatzübungen die tägliche Arbeit der Rettungskräfte greifbar gemacht. Ziel der Übungen war es nicht nur, die vielfältigen Hilfsmöglichkeiten vorzustellen, sondern vor allem auf Gefahren hinzuweisen.
Auch die anderen Akteure hatten an ihren Ständen viele Tipps parat: So demonstrierte die Verkehrswacht Kreis Höxter mit einem Überschlagssimulator, wie man sich nach einem Überschlag mit dem Auto selbst befreien kann. An einem sogenannten Gurtschlitten konnten die Besucher selbst testen, welche Wirkung der Anschnallgurt hat. Auch eine Rauschbrille konnten die Erwachsenen ausprobieren und so erfahren, wie sehr die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr nach Alkoholkonsum leidet. Zudem informierte die Polizei Höxter über Gefahren im Straßenverkehr.
Vom Rettungswagen bis zur Drehleiter
Die Kinder staunten natürlich über die vielen Einsatzfahrzeuge von Rettungswagen bis Drehleiter. Aber auch für sie hatte sich die Steinheimer Feuerwehr ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht, zu dem das Fahren eines Bobbycar-Parcours und das Naschen von kleinen Popcorn-Portionen gehörte.

Der Nachwuchs ist es auch, den die Wehrführung besonders im Fokus hat. Denn zwar gibt es aktuell noch 59 aktive Mitglieder im Löschzug Steinheim und 20 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr, doch gerade bei Einsätzen während der Hauptarbeitszeit wird es immer schwieriger, genügend Feuerwehrleute zu finden, die spontan alles stehen und liegen lassen, um zur Einsatzstelle zu kommen.
Schon fast so viele Einsätze wie im ganzen Jahr 2018
Zumal die Steinheimer Feuerwehr viel zu tun hat: Ob die überflutete Reithalle, eine eingeklemmte Person in einem verunfallten Auto auf der Ostwestfalenstraße, ein Großbrand in Sommersell oder die mehrtägige Brandsicherheitswache beim Karneval – schon 95 Mal sind die Kräfte in diesem Jahr ausgerückt. „Im vergangenen Jahr haben wir zum ersten Mal über 100 Einsätze verzeichnet. Zurzeit sind es schon kurz nach der Jahreshälfte über 90 Einsätze – es werden immer mehr", so Jürgens.
Wer Interesse an der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr hat und Mitglied werden möchte, hat jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr die Gelegenheit, in der Wache am Piepenbrink vorbeizuschauen und sich vorzustellen.