Senioren bringen wieder Leben ins Nieheimer Richterhaus

Nieheim. Die große Eingangstür der neuen Tagespflegeeinrichtung öffnet sich zum ersten Mal für Gäste: Der Dienstleister Jung und Alt hält ab diesem Montag viele Angebote für Senioren im Nieheimer Richterhaus bereit. Aufbau und Einzug des Sozialdienstes liefen in den vergangenen Wochen ganz routiniert ab – schließlich hat Einrichtungsleiterin Johanna Multhaup-Koch schon im Kollerbecker Pendant dieser Tagespflege viel Erfahrung sammeln können. Während in den oberen Etagen aktuell noch gewerkelt wird, ist das Erdgeschoss des Richterhauses nun für seine künftige Nutzung bereit: &bdquo;Auf rund 260 Quadratmetern haben wir hier nicht nur genug Platz, um gemeinsam zu frühstücken und Kaffee zu trinken, sondern auch genug Raum für kreative Freizeitbeschäftigungen sowie Bewegungs- und Gymnastikübungen", erzählt Multhaup-Koch. Zudem gibt es für die Senioren zwei Ruheräume und bald auch einen kleinen Innenhof. Konzept ist beliebt Das Konzept der Tagespflege erfreut sich großer Beliebtheit: Die Senioren können so den Vor- und Nachmittag in Gesellschaft verbringen, und dennoch weiterhin in der gewohnten häuslichen Umgebung wohnen. Das entlastet tagsüber auch die Angehörigen. Der Dienstleister Jung und Alt möchte sich mit der neuen Nieheimer Tagespflegeeinrichtung im Nordkreis Höxter noch breiter aufstellen: Ganz bewusst habe man sich deshalb auch gegen eine Erweiterung der seit 2016 bestehenden Einrichtung in Kollerbeck entschieden. &bdquo;Wir wollen die Nieheimer Region so noch gezielter ansprechen als bisher", sagt Jung-und-Alt-Pressesprecher Thomas Knopf im Gespräch mit nw.de. Dieser Wunsch zeigt schon jetzt Erfolg: Alle Plätze der Tagespflegeeinrichtung sind bereits belegt, zudem gibt es eine Warteliste. Eigentlich sind die Räumlichkeiten im Richterhaus groß genug für 14 Plätze. Corona-bedingt stehen derzeit allerdings nur acht Plätze zur Verfügung. &bdquo;Corona macht es uns aktuell wirklich nicht leicht", sagt Multhaup-Koch. Doch auch diesbezüglich hat die 31-Jährige gemeinsam mit ihrem Team bereits in den vergangenen Monaten in Kollerbeck viel Routine gewonnen. Mit acht Tagesgästen können die Abstands- und Hygienemaßnahmen bestens eingehalten werden, weiß die junge Kollerbeckerin. Der Tagesablauf Morgens werden die Senioren zuhause von einem Fahrdienst abgeholt. Sind alle Gäste im Richterhaus angekommen, gibt es ein gemeinsames Frühstück und eine anschließende Morgenrunde mit verschiedenen Beschäftigungsangeboten. &bdquo;Dazu zählen beispielsweise Spaziergänge und Gymnastik. Was tatsächlich unternommen wird, orientiert sich natürlich an den Interessen der Gäste", betont Multhaup-Koch. Nach dem Mittagessen, das aus Steinheim geliefert wird, gibt es Ruhe- und Schlafmöglichkeiten. Danach gibt es Kaffee mit Kuchen oder andere süße Leckereien, nochmals eine kleine Beschäftigungsrunde und dann gehts per Fahrdienst zurück nach Haus. Für die Anschaffung der Fahrzeuge erhielt der Sozialdienst einige Förderungen, unter anderem 5.200 Euro von der Stiftung Wohlfahrtspflege. &bdquo;Das hat uns finanziell sehr geholfen", betont Knopf. Neue Aufgaben Multhaup-Koch weiß für die neue Aufgabe in Nieheim ein neunköpfiges Pflege- und Betreuungsteam um sich. Die meisten Mitarbeiterinnen kommen aus dem ambulanten Dienst von Jung und Alt. Sie freuen sich auf ihre neuen Aufgaben im gemütlich eingerichteten Erdgeschoss des Richterhauses. Das erscheint übrigens nicht nur in moderner Optik, sondern erinnert auch an die Geschichte des Gebäudes: So ist beispielsweise der alte Küchenkamin zu sehen, und einige ursprüngliche Wandmalereien sind erhalten geblieben. &bdquo;Das gehört zum Denkmalschutz", so Multhaup-Koch. Nach und nach wird künftig noch mehr Leben in das Richterhaus zurückkehren: Voraussichtlich im April wird der Jugendtreff ins oberste Geschoss einziehen. Die Räume in der ersten Etage wird die Volkshochschule nutzen.

Meistgelesen