Was geht im Nieheimer Sackmuseum vor sich?

Nieheim. &bdquo;Sackstark“, nennt es jemand in seinem Feedback: das Sackmuseum in Nieheim. Bemerkenswert viele Rezensionen gibt es im World Wide Web zu der Dauer-Ausstellung des Heimatvereins zu lesen. Denn ein ganzes Museum rund um den Sack, das zieht offenbar so manchen in seinen Bann – sei es aus historischem Interesse, oder um einfach mal etwas Kurioses zu sehen, oder mehr mit einer gewissen Portion Albernheit, wie einst Satiriker Jan Böhmermann. &bdquo;Für jeden Sackliebhaber ein Muss“, wertet jemand. Ein anderer: &bdquo;Richtig geile Säcke“. So so. Und weil das Museum samt mietbaren Räumlichkeiten inmitten Nieheims richtig gut läuft, kann der Heimatverein nun in einiges Neues investieren. Lesen Sie auch: Nieheimer Sackmuseum wird in Führer für &bdquo;schräge Museen“ aufgenommen Eigentlich herrscht gerade Winterpause und die Museumstüren bleiben zu – doch im Inneren des geschichtsträchtigen Hauses in der Wasserstraße tut sich dennoch etwas: Es wird geplant und fleißig gewerkelt. Renovierungen und Investitionen im Museum Nun haben die Verantwortlichen die Katze aus dem Sack gelassen und verraten, was da im markanten Backsteingebäude vor sich geht: &bdquo;Wir frischen alles kräftig auf“, sagt Michael Rasche, Vorsitzender des Nieheimer Heimatvereins, der wiederum Träger des Museums ist. &bdquo;Mit neuen Möbeln und hellerem Licht“, fügt er hinzu. Die Ausstattung soll künftig hochwertiger sein, das urige Ambiente des ehemaligen Landhandels aber bleiben. Damit es im Museum nicht nur urig, sondern weiterhin auch heimelig warm bleibt, hat der Heimatverein jüngst rund 10.000 Euro in eine neue Heizung, in Nahwärme, investiert. &bdquo;Dafür gab es eine kleine Förderung, aber den Großteil der Summe haben wir selbst finanziert“, so Rasche. Denn durch die Museumseintritte, durchgeführte Veranstaltungen sowie die Vermietung des Erdgeschosses hält der rund 125 Mitglieder starke Verein ein gewisses Budget in petto. Bald sollen auch die optisch wenig entzückenden Rundstahlketten, die die beiden Ebenen in der Diele voneinander trennen, weichen. &bdquo;Ein neues Holzgeländer soll her“, so Rasche. Wohl auch aus Sicherheitsgründen: &bdquo;Damit uns da nicht mal jemand herunterfällt“, ergänzt der Vorsitzende mit Blick auf die breiten Lücken zwischen den Ketten. Bei der Finanzierung des neuen Geländers werde wohl die Nieheimer Bürgerstiftung unterstützen, so Rasche. 7.500 Exponate sind im Sackmuseum Auf rund 7.500 Stück schätzen Rasche und Hausmeister Hans Pelizäus die Anzahl der vorhandenen Exponate im Museum. Die Angst, dass Gäste etwas mitgehen lassen könnten, ist in der Ackerbürgerstadt inzwischen gewichen – &bdquo;denn das Gegenteil ist der Fall“, erzählt Rasche, &bdquo;die Besucher bringen oft noch etwas thematisch Passendes mit und legen es zur Ausstellung dazu“. Fast jedes Mal, wenn der Nieheimer eine Führung durchs Museum gibt, finde er irgendwo in den Räumlichkeiten noch etwas Neues, das von anderen Gästen dort abgestellt worden ist. So brachte beispielsweise auch jemand seinen geplatzten Dudelsack als Erweiterung des Museumsspektrums mit. Trainer Fritz Sdunek brachte einst einen vom Sportler Vitali Klitschko signierten Boxsack mit. In der Museumsküche hängen Zwiebelsäckchen, Teebeutel – und nicht weit entfernt davon ist der &bdquo;Alte Sack“ von Schriftsteller und Illustrator Walter Moers zu sehen. Lesen Sie auch: Nach &bdquo;Magazin Royale“-Sendung: Sackmuseum Nieheim lädt Böhmermann ein Alles Sackartige wird von den Betreibern des Museums gern entgegengenommen und findet seinen Platz in der Ausstellung – denn alles hat ja auch (irgend)eine Geschichte. Welche spannend ist und welche nicht, entscheiden die Besucher natürlich selbst. Und sie entscheiden auch, ob sie den Geschichten lauschen wollen oder nicht: Per zuvor gebuchter Führung gibt es von den ehrenamtlich aktiven Ortshistorikern allerhand Wissenswertes zu erfahren. Aber auch allein lässt es sich durch die beiden Museumsetagen schlendern – mit mehr Ruhe, aber weniger Infos. Heimatverein sucht alte Möbel für die Ausstellung Vom Klönabend bis zum närrischen Prinzenfrühstück finden im Erdgeschoss des Backsteingebäudes in den kommenden Wochen schon einige illustre Events statt, darunter auch eine Veranstaltung der Kulturinitiative: Am 25. Januar verspricht das Duo &bdquo;Esther & Jörg“ leidenschaftlichen Blues. Eintrittskarten gibt es für interessierte Musikliebhaber im Modehaus Stamm und bei Eggedesign. Das Sackmuseum in den oberen Etagen hat indes dann erst ab dem 5. April wieder für interessierte Gäste geöffnet. Bis dahin möchte Pelizäus noch so manche Glühbirne gewechselt, so manche Vitrine ausgetauscht und so manches Bild neu in Szene gesetzt haben. Weit mehr als bloß ein Frühjahrsputz also. Ganz nach dem Motto: &bdquo;Von der Spanplatte zum hübschen Naturholz“, sagt Pelizäus schmunzelnd. Wer den Nieheimer Heimatverein unterstützen möchte, kann Mitglied werden. Entsprechende Formulare liegen im Eingangsbereich des Museums aus und sind auch online, unter www.sackmuseum.de, zu finden. Und wer alte, wertige Möbel daheim hat und für diese einen Abnehmer sucht, kann sich ebenfalls an den Nieheimer Heimatverein wenden: &bdquo;Wenn jemand für eine Ausstellung passende Schränke übrig hat, würden wir sie gerne annehmen – denn das macht dann schon einen ganz anderen Eindruck als die bisherigen dürftigen Vitrinen“, so Rasche.

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