Auszeichnung für Allersheimer Bier - ein Jahr nach Fusion in der Region

Höxter/Holzminden/Westheim. Anfang des Jahres – genau: gleich im Januar – sorgte die Ankündigung für Gesprächsstoff, Aufregung und auch für Unsicherheit: Die Allersheimer Brauerei wird unter den Deckel der Westheimer Gräflich zu Stolberg’schen Brauerei schlüpfen. Einiges zog um, anderes blieb in Holzminden. Zeit, nach knapp einem Jahr mal zu schauen, wie es läuft – das Bier, das Brauen, aber auch die Logistik. Und ein Grund zum Feiern, denn die Marke selbst ist geblieben. Und die fand nun überregional Aufmerksamkeit. Bei echten Kennern. Große Anerkennung für eine regionale Bierspezialität: Der Pro-Bier-Club.de hat das &bdquo;Allersheimer Urpils“ der Brauerei Allersheim aus Holzminden zum &bdquo;Bier des Monats Dezember 2024“ gewählt. Mit dieser Auszeichnung ist das traditionsreiche Pilsbier gleichzeitig für den prestigeträchtigen Titel &bdquo;Bier des Jahres“ nominiert. Die Preisverleihung fand mit Dirk Brüninghaus, Geschäftsführer der Brauerei Allersheim, Frank Winkel, Diplom-Biersommelier und Gründer des Pro-Bier-Clubs, sowie Marcus Busse, dem neuen Gebietsverkaufsleiter der Brauerei, statt. So lief das erste Jahr nach dem Brauerei-Zusammenschluss Innerhalb von nur einem Jahr hat sich viel für die Traditionsbrauerei Allersheim (seit 1854) verändert. Vor knapp einem Jahr schloss sie sich mit der Gräflich zu Stolberg’schen Brauerei Westheim GmbH zu einem Unternehmen zusammen. Die Produktion wurde vollständig nach Westheim verlagert, &bdquo;wodurch die Braukunst beider Traditionsunternehmen erhalten bliebe“, sagt Brüninghaus. Lesen Sie auch: Brauerei Allersheim bei Höxter schließt die Produktion Der Standort Allersheim bleibt jedoch als Logistikzentrum weiter in Holzminden-Allersheim erhalten. Ziel der Verlagerung sei es laut Brüninghaus gewesen, die Produktion und den Vertrieb an einem Standort in Westheim zwischen Warburg und Marsberg zu bündeln und so die Fortführung der Braukunst beider Unternehmen zu sichern. Nach zwölf Monaten ziehen die Verantwortlichen nun eine erste positive Bilanz: &bdquo;Es war mir ein persönliches Anliegen, die Marke Allersheim zu erhalten“, erklärt Geschäftsführer Brüninghaus. Trotz der Einstellung der Produktion in Holzminden-Allersheim konnte der Großteil der Mitarbeitenden übernommen werden. Nur zwei Kündigungen waren notwendig, was Brüninghaus als betrieblichen Erfolg wertet. Lesen Sie auch: Das Allersheimer Bier wird schon in Westheim abgefüllt Holzmindener Standort fungiert als Logistikzentrum Der Standort Allersheim dient seither weiter als Logistikzentrum, um den regionalen Einzelhandel und die Gastronomie weiterhin zuverlässig zu beliefern. In Westheim werden seit etwa zwei Monaten sämtliche Allersheimer Marken produziert. Verantwortlich dafür ist der langjährige Braumeister Rudolf Ley, der bereits seit 33 Jahren in der Brauerei tätig ist. &bdquo;Auch wenn der Brauort gewechselt hat, bleiben Qualität und Geschmack unserer Biere bis auf minimale Unterschiede unverändert“, versichert Brüninghaus. Neben der Produktion wurde auch der gesamte Vertrieb nach Westheim verlagert. Während in Allersheim keine Produktionspläne mehr bestehen, werde der Standort als logistisches Zentrum weiterentwickelt, heißt es. Die historischen Gebäude und das Sudhaus bleiben laut Brüninghaus erhalten. Gespräche mit dem neuen Eigentümer über die mögliche Nutzung der Räumlichkeiten für Events oder Brauereibesichtigungen laufen bereits. Ziel sei es, neue Konzepte zu entwickeln, um den Standort weiterhin attraktiv zu gestalten. Neuzugang im Allersheim-Vertriebsteam Einen Neuzugang gibt es im Vertriebsteam der Allersheimer Brauerei: Marcus Busse, ein gelernter Hotelbetriebswirt und seit 25 Jahren in der Braubranche tätig, verstärkt das Team als Gebietsverkaufsleiter. Der 57-jährige gebürtige Cuxhavener hat nach vielen Jahren Tätigkeit im Ruhrgebiet in Bad Driburg seine neue Heimat gefunden und schätzt die zentrale Lage für seine Tätigkeit und Zuständigkeit. Von den ehemals 20 festangestellten Mitarbeitenden der Brauerei Allersheim arbeiten heute acht weiterhin in Allersheim, weitere acht wechselten nach Westheim. Dazu gehört auch der Leiter des Flaschenkellers. &bdquo;Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Standorten funktioniert hervorragend“, betont Brüninghaus. Für die Zukunft wolle man nicht nur die Logistik in Allersheim stärken, sondern auch weiterhin die Marktpräsenz der Marken sichern und ausbauen. Auszeichnung für Hopfennote und &bdquo;schlanken Körper“ beim Allersheimer Urpils Bei der offiziellen Preisvergabe in der historischen Brauerei Allersheim zeigte sich Dirk Brüninghaus sehr geehrt von der Auszeichnung &bdquo;Bier des Monats Dezember 2024“, die durch die Jury aus 20 Bierexperten des &bdquo;Pro-Bier-Clubs“ vergeben worden ist und den Angaben zufolge mit einem großen Image-Schub verbunden sein wird. Die Jury lobte vor allem das Allersheimer Urpils für seine glanzfeine, goldene Farbe, die feinaromatische Hopfennote und den ausgewogenen, schlanken Körper. &bdquo;Ein Bier, das Tradition und Handwerkskunst perfekt vereint“, so die Juroren. &bdquo;Wir brauen weiterhin mit heimischem Hopfen und Malz und bedienen damit unteranderem den regionalen Geschmack“, betonte Brüninghaus. Trotz gestiegener Kosten für Energie und Rohstoffe bleibe der Bierpreis seit Jahrzehnten relativ stabil – ein Punkt, den die Verantwortlichen durchaus kritisch anmerkten. Ende Januar 2025 wird der Gewinner des Titels &bdquo;Bier des Jahres“ gekürt. Die Verantwortlichen der Brauerei hoffen, auch noch diesen imageträchtigen Titel ergattern zu können. Das steckt hinter dem &bdquo;Pro-Bier-Club“ Der &bdquo;Pro-Bier-Club.de“ wurde im Jahr 1998 von Biersommelier und Bierbotschafter IHK Matthias Kliemt und Biersommelier Frank Winkel in Dortmund gegründet. Hintergrund war die gemeinsame Liebe zum Kultgetränk Bier. Auf der Suche nach immer neuen Bierspezialitäten waren die Getränkemärkte nicht sehr hilfreich, da das Angebot doch sehr begrenzt war. Es entstand die Idee, aus der Vielfalt von über 7.000 verschiedenen Biermarken aus rund 1.400 deutschen Brauereien eine monatliche Bierauswahl an andere Bierbegeisterte zu verschicken. Heute erhalten die weltweit etwa 6.000 Mitglieder jeden Monat ein Paket mit neun Flaschen Bierspezialitäten regionaler Brauereien und dazu die klubeigene &bdquo;Pro-Bier“-Zeitung. Die 20-köpfige Jury hat laut Winkler bereits 4.000 unterschiedliche Biere verkostet, darunter nur heimische Biere aus Deutschland, die nach Deutschem Reinheitsgebot gebraut wurden.

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