Zerbrochene Skulpturen: Landesgartenschau Höxter bietet Belohnung für Hinweise

Höxter. Thomas Schöning seufzt. &bdquo;Im Prinzip zieht es sich seit der Eröffnung hin“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins LGS Höxter. Er meint die Eröffnung des Huxarium-Gartenparks im Frühjahr, nicht die der Landesgartenschau im April 2023. &bdquo;Zur LGS war alles in Ordnung, weil das Gelände ja eingezäunt war.“ Und Schöning meint das leidige Thema Vandalismus. Denn seit dem Frühjahr werden auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau immer wieder Gegenstände gestohlen oder mutwillig zerstört. In den vergangenen Wochen habe sich das Problem am Höxteraner Weserbogen aber noch einmal zugespitzt, wie der Förderverein in einer Mitteilung schreibt. Der jüngste Vorfall von Sonntag, 28. Juli, betraf – nicht zum ersten Mal – die blauen Schafskulpturen am Weserufer. Drei von ihnen wurden zerstört. Einem Schaf klafft nun ein riesiges Loch im Rücken, ein anderes wurde im wahrsten Sinne des Wortes zweigeteilt. Um die Skulpturen herum liegen blaue Porzellan-Schafkörperbruchstücke verteilt. Gegen 22.40 Uhr hatte eine Anwohnerin Polizeiangaben zufolge ein lautes Geräusch gehört. &bdquo;Wir sind da dran“, bekräftigt Polizeisprecher Jörg Niggemann im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“, den ermittelnden Beamten fehle es jedoch an konkreten Hinweisen. Lesen Sie auch: Unbekannte zerstören schon wieder Schaf-Figuren an der Weser Mehr als eine vage Personenbeschreibung – zwei männliche deutschsprachige Jugendliche, einer davon mit E-Roller, die in der Nähe der Schafe gesehen wurden – habe die Zeugin nicht abgeben können. &bdquo;Wir hoffen nach wie vor auf Hinweise.“ Grundsätzlich sei die Aufklärung von Vandalismus- und Sachbeschädigungsdelikten schwierig, sagt Niggemann, die Polizei wisse aber um &bdquo;die Bedeutung der Schafe unabhängig vom Wert“ und tue deshalb alles, um die Täter zu ermitteln. Bereits 10.000 Euro Schaden Vielleicht kann da die Belohnung helfen, die der Förderverein ausgelobt hat. Denn den Ehrenamtlichen reicht es. Neben den Schafen, die mehrmals Opfer von Vandalismus wurden, seien auch der Spendenbaum, ein Sonnenschirm, Blumenkästen am Pavillon der Ortschaften, ein Murmelautomat und auch die Murmelbahn selbst beschädigt worden – &bdquo;Symbole des Zusammenhalts“, wie der Verein betont. &bdquo;Die jüngsten Schäden belaufen sich bereits auf 10.000 Euro und betreffen verschiedene gemeinnützige Projekte“, heißt es weiter. Viel Geld, wie Thomas Schöning betont, Geld, das der Förderverein gerne an anderer Stelle investiert hätte. Im Vergleich dazu sind die 1.000 Euro, die der Verein für &bdquo;sachdienliche Hinweise“ verspricht, &bdquo;die zur Ergreifung des oder der Täter führen“, zu verschmerzen. &bdquo;In Einzelfällen kann eine Belohnung sicher helfen“, berichtet Niggemann aus der Erfahrung der Polizei. Möglicherweise könne die Summe mögliche Mitwisser überzeugen, sich doch noch zu melden. Besucher informieren, wenn wieder etwas passiert ist In der Regel, sagt Thomas Schöning, würde der Förderverein von Besucherinnen und Besuchern informiert, wenn wieder etwas zerstört worden sei: &bdquo;Wir sind gut vernetzt.“ Mitglieder des Vereins schauen sich dann vor Ort um. &bdquo;Wir gucken erst mal, wie groß der Schaden ist und ob man ihn reparieren kann.“ Lesen Sie auch: Glasstele in Boffzen zerstört: &bdquo;Vandalismus muss ein Ende haben“ Anfangs hätte der Verein auch versucht, das Thema nicht an die große Glocke zu hängen. Sicher auch, um keine Nachahmer anzulocken. &bdquo;Wir haben gedacht, das müssen wir aushalten, das passiert“, sagt Schöning. Als die blauen Porzellanschafe zum ersten Mal Ziel wurden, machte der Verein aus der Not eine Tugend und bepflanzte die Schadstellen. Mit dem &bdquo;Überspielen“ ist es nun aber vorbei. Inzwischen bringt der Förderverein regelmäßig Taten zur Anzeige bei der Polizei. Und geht ja nun auch an die Öffentlichkeit. Fördervereinsvorsitzender: &bdquo;Das ist kein Protest“ Nach dem jüngsten Vandalismusvorfall sollen die Schafe erst mal bis zum Saisonende bleiben, wie sie sind. Das hat auch damit zu tun, dass der Künstler erkrankt ist und sie nicht einfach reparieren kann. Für ihn tut es Thomas Schöning noch mal leid, was einige wenige am Weserbogen angerichtet haben. Es stehe fest, dass die Schafe auf keiner weiteren Landesgartenschau ausgestellt würden. &bdquo;Der Künstler hat sich so gefreut, dass wir sie übernehmen“, berichtet Schöning. Der Verein müsse nun schauen, ob und wie die Skulpturen zu retten seien. Wie erwähnt, wenn, wohl erst im Herbst. Schöning geht davon aus, dass es sich bei den Tätern um Menschen handele, die nicht wüssten, wohin mit ihrem Frust. &bdquo;Ich glaube nicht, dass das ein Protest ist.“ Der Verein hofft nun, dass durch die Unterstützung der Höxteranerinnen und Höxteraner die Täter bald gefasst und weitere Schäden verhindert werden können. Zumal Prävention schwierig sei. Das Gelände ist öffentlich zugänglich. Über Wildkameras habe der Verein mal nachgedacht. &bdquo;Aber da zeigt die Erfahrung, dass das nicht so viel bringt“, sagt Schöning. Zudem gebe es rechtliche Hürden bei der Kameraüberwachung an öffentlichen Plätzen. Alltagsmenschen immer wieder Ziel von Zerstörung Vermehrt Streife gefahren wird in dem Bereich wohl erst mal nicht. Polizeisprecher Niggemann betont, die Behörde habe das gesamte Stadtgebiet im Blick. Und auch die Huxarium-Gesellschaft kann, wie Sprecherin Manuela Puls auf Anfrage erklärt, wohl kaum etwas tun. &bdquo;Bei der Größe des Geländes ist das nicht so einfach, es war eine ganz andere Sache, als es noch LGS-Areal und abgesperrt war“, sagt sie. Thomas Schöning seufzt erneut. Er habe das Gefühl, dass es mehr werde mit dem Vandalismus. Für Aufsehen hatten zuletzt auch mehrere &bdquo;verletzte“ Alltagsmenschen in der Höxteraner Innenstadt gesorgt. Zwar hatte der Huxarium-Gartenpark nicht von Vandalismus sprechen wollen, doch wurden Figuren bekritzelt und um verschiedene Gliedmaßen erleichtert. &bdquo;Aber“, meint Schöning, &bdquo;das ist ja auch nicht nur in Höxter so“. Zeugen, die Hinweise zu einer oder mehreren Taten machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 05271 9620 und beim LGS-Förderverein per Mail an info@foerderverein-lgs.org zu melden.

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