Höxter

Streit zwischen Schützenverein Höxter und Stadt vorerst entschärft

Seit Jahren versucht der Verein, seine Schießbahn zu erweitern. Bislang erfolglos. Zuletzt gab es darum viel Zoff. Nun kommt Bewegung in die Sache.

Ein Bebauungsplan bringt Bewegung in den Streit zwischen dem Schützenverein Höxter und der Stadt. | © Simone Flörke

Sebastian Beeg
17.03.2022 | 17.03.2022, 20:00

Höxter. Nach langem Streit zwischen dem Schützenverein Höxter und der Stadt gibt es nun positive Signale, scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Auf seiner letzten Sitzung beschloss der Ortsausschuss Stadtkern die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Vereinsgelände am Hafen. Dieser macht es zumindest planungsrechtlich möglich, das Gelände zu entwickeln.

Konkret soll es dann möglich sein, die Schießbahn von 50 auf 100 Meter Länge auszubauen. Zudem könne die dazugehörige Schützenhalle ausgebaut werden. Vor allem den Ausbau der Schießbahn hatte der Verein in der Vergangenheit immer wieder gefordert.

Zudem soll auf einem Teilbereich des Corveyer Hafens eine Fläche für ein besonderes Bauprojekt vorgesehen werden. Hier sollen schwimmende Tiny Houses entstehen, die als Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste der Landesgartenschau 2023 dienen sollen. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Technischen Hoschule OWL.

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"Wir schaffen die Voraussetzung dafür, dass dort gebaut werden kann", sagt Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann (parteilos). Nun müsse das Vorhaben die unterschiedlichen Gremien passieren. Wann das Verfahren abgeschlossen sein wird, sei nach derzeitigem Stand nicht abzuschätzen.

Seit Monaten bereits schwelt ein Streit zwischen dem Schützenverein Höxter und der Stadt über eine Erweiterung der Schießbahnen am Corveyer Hafen. Seit mehr als zehn Jahren plant der Verein an einer Erweiterung der Anlage und hat dazu bereits mehrere Bauanträge eingereicht.

Diese sind in der Vergangenheit immer wieder abgelehnt worden. Aus Sicht des Vereins sind die Erweiterungen aber notwendig, weil aktuelle Disziplinen ohne Ausbau der Schießbahn künftig nicht mehr angeboten werden könnten. "Der Verein wäre am Ende", hieß es in einer Stellungnahme im Dezember 2021.

Der Bebauungsplan zeigt in rot die Schützenhalle und den Schießplatz in seiner derzeitigen Form. Blau umrandet sind die möglichen Erweiterungsflächen. Auf der Wasserfläche, dem blau markierten Bereich in der Bildmitte, könnten schwimmende Tiny Houses installiert werden. - © Stadt Höxter
Der Bebauungsplan zeigt in rot die Schützenhalle und den Schießplatz in seiner derzeitigen Form. Blau umrandet sind die möglichen Erweiterungsflächen. Auf der Wasserfläche, dem blau markierten Bereich in der Bildmitte, könnten schwimmende Tiny Houses installiert werden. | © Stadt Höxter

Bauvorhaben verstießen gegen Denkmalschutz

Die Bauanträge wurden abgelehnt, weil die Bauvorhaben gegen den Denkmalschutz verstoßen. Verein und Stadt gaben rechtliche Gutachten in Auftrag, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Die Schützen kamen zu dem Schluss, dass ein Ausbau auf Grundlage der Privilegierung im Außenbereich genehmigungsfähig seien.

Die Stadt hingegen erklärte, dass keine Privilegierung möglich sei und die Ausnahmetatbestände für ein Bauen ohne Bebauungsplan nicht greifen würden. Zwischenzeitlich kam das Areal der Landesgartenschau am Weserbogen rund um das Schießsportzentrum dazu. Denn der Gewinnerentwurf bezog das rund 15.000 Quadratmeter große Vereinsareal mit ein. Auch darüber gab es zwischen der Stadt und dem Verein Streit.

Und der eskalierte in den vergangenen Monaten zusehends. So warf der Verein der Stadt "Unwahrheiten" und "gezielte Fehlinformationen" vor. Die Stadt ihrerseits reagierte mit Unverständnis. Der nun auf den Weg gebrachte Bebauungsplan gibt Hoffung, dass sich die Wogen alsbald geglättet haben.