Kreis Paderborn

Gottesdienste zu Weihnachten? Erzbistum Paderborn bekräftigt seinen Kurs

Generalvikar Alfons Hardt mahnt eine Versachlichung der Diskussion an, ob Präsenzgottesdienste stattfinden sollten. Weihnachtsgottesdienste seien gerade in dieser Krisenzeit ein wichtiges Zeichen.

Das Erzbistum Paderborn hält daran fest, zu Weihnachten Präsenzgottesdienste zu feiern. | © Freya Rensing

23.12.2020 | 23.12.2020, 07:00

Paderborn. Die einen sagen Christmetten und Krippenfeiern ab, andere halten an ihren Planungen fest – in vielen katholischen Gemeinden herrscht große Verunsicherung darüber, wie in diesem Jahr Weihnachten gefeiert werden sollte. Die Bistumsleitung hat dazu jetzt Stellung genommen und bekräftigt ihre bisherige Linie, dass grundsätzlich in Gemeinschaft Weihnachten gefeiert werden darf, fest.

Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes berühre die Seele der Menschen. Viele Gläubige erwarteten zu Recht, dass die katholische Kirche die Sakramente feiere. Auch deshalb sei es dem Erzbistum Paderborn ein Anliegen, dass zu Weihnachten Gottesdienste, insbesondere die Feier der Eucharistie, in Präsenz, unter unbedingter Einhaltung der gültigen Corona-Auflagen, stattfinden könnten.

Generalvikar Alfons Hardt. - © Besim Mazhiqi
Generalvikar Alfons Hardt. | © Besim Mazhiqi

Weihnachtsgottesdienste seien in dieser Krisenzeit ein wichtiges Zeichen des Trostes und der Geborgenheit, so Generalvikar Alfons Hardt in einer mit Erzbischof Hans-Josef Becker abgestimmten Presseerklärung.

Das Erzbistum Paderborn stehe zu seiner Entscheidung, Gottesdienstfeiern zu Weihnachten unter nochmals verschärften Corona-Auflagen generell zu ermöglichen. Zugleich respektiere es unterschiedliche Perspektiven und bitte um eine Versachlichung der Diskussion, heißt es darin.

»Ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe«

Die Erfahrungen aus den vergangenen Monaten zeigten, dass die Gläubigen beim Gottesdienstbesuch mit den Vorgaben und Auflagen äußerst umsichtig und verantwortungsvoll umgehen. Alfons Hardt: „Das macht uns sicher, dass die Gläubigen diesem Gebot der Stunde auch beim Besuch der Weihnachtsgottesdienste – ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe – nachkommen." Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina bestätige beiden großen Kirchen mit Blick auf die Einhaltung der coronabedingten Abstands- und Hygieneauflagen ein besonders regelkonformes Verhalten, so der Generalvikar.

Hardt weiter: „Wenn sich einzelne Kirchengemeinden aufgrund hoher regionaler Corona-Infektionszahlen dazu entscheiden, zu Weihnachten keine Präsenzgottesdienste zu feiern, respektieren wir dies selbstverständlich. Gleichzeitig gibt es Regionen in unserem Erzbistum mit niedrigeren Fallzahlen, die den Verantwortlichen vor Ort mehr Raum für die Planung und Feier von Gottesdiensten ermöglichen."

In den vergangenen Wochen hätten viele Menschen große Kreativität entfaltet und viel Einsatz gezeigt, um Möglichkeiten zu schaffen, damit Präsenzgottesdienste regelkonform und sicher stattfinden können, sei es in geschlossenen Räumen oder im Freien. Hardt: „Für dieses Engagement bedanke ich mich, auch im Namen von Erzbischof Hans-Josef Becker, ausdrücklich bei allen Mitwirkenden."

»Wir befinden uns in einer besonderen Situation«

Auch für die Menschen, die sich dazu entscheiden, Gottesdienste zuhause, durch TV, Radio oder Internet mitzufeiern, stelle das Erzbistum zahlreiche Informationen und Angebote zur Verfügung.

Generalvikar Hardt: „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation, die Zusammenhalt, Rücksicht und Respekt erfordert. Mit Weihnachtsgottesdiensten, ob virtuell oder in Präsenz, und mit vielen anderen Aktivitäten tritt die Kirche der drohenden Vereinsamung vieler Menschen entgegen und kommt ihrem Auftrag nach, Menschen in schweren Zeiten Hoffnung zu spenden."