Zwischenfrüchte

Was wächst denn da gerade auf den Feldern im Kreis Höxter?

Auf den Feldern im Kreis Höxter blüht der gelbe Senf und der weiße Ölrettich. Diese Arten sind wahre Multitalente, denn sie bereiten Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben den Boden.

Die blühenden Pflanzen wie der weiß blühende Ölrettich sind im Sommer gesät worden. | © WLV

08.12.2020 | 08.12.2020, 12:30

Kreis Höxter. Gelbe und weiße Farbtupfer sind derzeit Hingucker in der Landschaft: Bei den farbigen Feldern handelt es sich häufig um gelben Senf oder weißen Ölrettich. Beide gehören zu den sogenannten Zwischenfrüchten. Doch nicht jede Zwischenfrucht blüht derzeit, sie sind auch als grüne Pflanzendecke auf dem Acker sichtbar. Antonius Tillmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter, erklärt, das der Anbau dieser Ackerfrüchte viele Vorteile habe: „Zwischenfrüchte sind richtige Multitalente."

Die Zwischenfrucht bereitet den nachfolgenden Hauptfrüchten im nächsten Jahr wie Kartoffeln, Mais oder Zuckerrüben, die im kommenden Frühjahr in die Erde kommen, eine gute Vorfrucht. „Die jetzt blühenden Pflanzen sind nach der Ernte im Sommer gesät worden", berichtet der Vorsitzende. Sie sind oft nicht winterhart, das heißt, sie sterben bei Minusgraden im Winter ab und bilden eine schützende Mulchauflage, die auf dem Feld verbleibt.

Grünteppich für den Winter

„Ihre Überreste werden im Frühjahr in den Boden eingearbeitet und dienen den Bodenlebewesen und später auch den folgenden Kulturen als Versorgungsquelle", erzählt der Vorsitzende. Die abgestorbene Biomasse werte den Ackerboden auf und bereichere den Humushaushalt. So liefern die Pflanzen Futter für Lebewesen wie den Regenwurm, einen Nährboden für Bodenbakterien, sie binden Nährstoffe im Boden, schützen sie damit vor Auswaschung und schaffen die Voraussetzung für ein optimales Nährstoffangebot für die Folgefrucht.

Verschiedene Zwischenfrüchte wie der gelb blühende Senf bieten bunte Farbtupfer auf den heimischen Äckern. - © WLV
Verschiedene Zwischenfrüchte wie der gelb blühende Senf bieten bunte Farbtupfer auf den heimischen Äckern. | © WLV

Sie überziehen den Ackerboden im Winter mit einem wirkungsvollen „Grünteppich". Dieser schützt die Ackerflächen vor Austrocknung, Erosion und Unkrautentwicklung. Weiter sorgen die Pflanzen mit ihren tiefen Pfahlwurzeln für eine tiefere Auflockerung des Bodens. „Nebenbei bietet der flächige Pflanzenbewuchs Schutz und Futter für Wildtiere", ergänzt Tillmann.

Ölrettich und Senf seien beliebte Zwischenfrüchte, so Tillmann und ergänzt: „Es gibt zudem viele andere, häufig werden sie in Mischungen, bestehend aus verschiedenen Zwischenfrüchten, ausgebracht." Die positiven Effekte der Zwischenfrüchte sind vielfältig. Sie sind wertvoll für die Bodenfruchtbarkeit, das Bodenleben und Humusbildung. „Sie sind eine Wohltat für den Boden, die Folgefrucht sowie für die wildlebenden Tiere", fasst der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter zusammen.