Was die Landwirte im Kreis Höxter beschäftigt

Kreis Höxter/Brakel. Die Herausforderungen für Landwirte sind groß. Waren sie früher vornehmlich mit der Produktion von Lebensmitteln beschäftigt, sind sie heute zugleich häufig Energiewirte und sollen sich zusätzlich um die Themen Umweltschutz und Klimawandel kümmern. Dazu steigen – bei zunehmender Bürokratie – ständig die Auflagen für Ackerbau und Viehzucht. All das braucht viel Beratung und Förderung. Zuständig dafür ist im Kreis Höxter die in Brakel ansässige Landwirtschaftskammer, deren hauptamtlichen Mitarbeiterstab ein ehrenamtliches Gremium aus Landwirten und Arbeitnehmern zur Seite steht: die Kreisstelle. Das sechsköpfige Team wurde in den vergangenen Wochen neu gewählt und kommt am Donnerstag, 12. November, zu seiner ersten Sitzung zusammen. Wichtiger Tagesordnungspunkt: die Wahl des Kreislandwirts, der das Gremium leitet. Der bisherige Amtsinhaber, Heinrich Gabriel aus Borgentreich, stellt sich zur Wiederwahl, wie er auf Anfrage von nw.de verriet. Sechs Vertreter gehören der neuen Kreisstelle an. Neben Heinrich Gabriel sind das als landwirtschaftliche Arbeitgebervertreter Barbara Rochell aus Gehrden, Annette Lutter aus Jakobsberg sowie Caspar-Moritz von Haxthausen vom Gut Abbenburg (Bellersen). Als Arbeitnehmervertreter gehören Jens Hoppe aus Borgholz und Axel Hartmann aus Löwen dazu. Verbindung zur Basis &bdquo;Unsere Hauptaufgabe besteht in der Förderung und Weiterentwicklung der Landwirtschaft", erklärt Kreislandwirt Heinrich Gabriel. Dazu gehören zu allererst die Ausbildung junger Landwirte und die Weiterbildung. Aber auch der Bereich der finanziellen Förderung. Das sechsköpfige Gremium der Kreisstelle fungiert als Verbindung zwischen den Landwirten an der Basis und der Landwirtschaftskammer, wie Gabriel sagt. Mindestens zweimal im Jahr trifft sich das Team, um aktuelle Herausforderungen zu besprechen. Im vergangenen Herbst waren beispielsweise die folgenschweren Schlammlawinen in Erkeln, Hembsen und Ottbergen ein wichtiges Thema. Mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, aber auch mit der Feuerwehr wurde besprochen, was sich gegen solche Bodenerosionen infolge von Starkregen kurz- und langfristig tun lässt. Eine andere Aufgabe ist die Wasserqualität in der Region. Zwar sei der Kreis Höxter aktuell &bdquo;im grünen Bereich", wie Gabriel unterstreicht, doch die Vorschriften zur Düngung entwickeln sich ständig weiter, so dass es immer wieder neue Anforderungen gebe. Auch um den Erhalt der Artenvielfalt wird immer wieder diskutiert. Im Kreis Höxter gebe es dazu schon viele Projekte wie beispielsweise die Hummelwiese in Hampenhausen oder die Annenbiene in Brakel. &bdquo;Das sind sicherlich noch kleine Schritte", weiß auch der Kreislandwirt. Aber auch diese seien wichtig. Immer neue Herausforderungen Sechs Jahre dauert nun die Amtszeit der neu gewählten Kreisstelle. Zurzeit ist die Arbeit in den Arbeitsgruppen Corona-bedingt zwar stark eingeschränkt, dennoch ist sich Gabriel sicher, dass dem Gremium der Diskussionsstoff nicht ausgehen wird. &bdquo;Es gibt immer neue Herausforderungen", sagt der Kreislandwirt. Die Weiterentwicklung der Landwirtschaft sei ein andauernder Prozess. Weil er diesen weiter begleiten will, tritt er noch einmal zur Wahl zum Kreislandwirt an. Die Aufgabe bereite ihm trotz der vielen Arbeit Freude. Er habe die Chance, viele interessante Menschen kennenzulernen. Dennoch hätte sich der 61-Jährige gewünscht, dass sich der landwirtschaftliche Nachwuchs stärker in der Gremienarbeit engagiert. Gleichwohl hat er Verständnis, dass junge Familien neben Hof und Kindern kaum Zeit dafür haben. So steigt der Borgentreicher nun noch einmal in den Ring. Der Kreislandwirt habe vor allem repräsentative Aufgaben, sagt Gabriel. Das Netzwerk mit dem Kontakt zu Behörden, anderen Branchen, aber auch Banken sei sehr wichtig. Und die Öffentlichkeitsarbeit. Sein Wunsch: dass sich die Menschen mehr für die Landwirtschaft interessieren. Denn Themen wie die Sicherheit der Lebensmittelversorgung, Regionalität und Globalisierung, aber auch Umweltschutz gehen alle an.

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