Kreis Höxter/Holzminden. Die Vorentwurfsplanung für den Ausbau der Bahnstrecke von Paderborn nach Kreiensen ist weitgehend abgeschlossen. Das teilte die Holzmindener Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) mit. Sie beruft sich dabei auf Aussagen des niedersächsischen Wirtschaftsministers Bernd Althusmann (CDU) in einer Antwort auf eine Anfrage von ihr.
Aktuell liefen nach Aussagen des Ministers nur noch ergänzende Betrachtungen von Teilaspekten. Der endgültige Abschluss der Vorentwurfsplanung werde demnach noch in diesem Monat erfolgen. Daher werde noch im Sommer eine genaue Kostenschätzung für das Projekt vorliegen. Nach ersten Ergebnissen sei davon auszugehen, dass der Streckenausbau einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten werde.
Halbstundentakt geplant
Mit dem Ausbau der Strecke soll das Nahverkehrsangebot auf dem niedersächsischen Streckenabschnitt auf einen Stundentakt verdichtet werden. Gleichzeitig sollen in Kreiensen optimale Anschlüsse in Richtung Hannover, Göttingen und Bad Harzburg hergestellt werden. Auf dem Streckenabschnitt Paderborn bis Ottbergen ist in Zukunft ein Halbstundentakt geplant. Bislang verkehrt die Bahn im Abschnitt Paderborn – Ottbergen bis nach Holzminden im Stunden-Takt und von dort im Zwei-Stunden-Takt weiter bis nach Kreiensen.
Grundvoraussetzung dafür ist der Bau eines Begegnungsgleises zwischen Holzminden und Kreiensen. Hier soll der Streckenabschnitt zwischen dem alten Bahnhof Deensen/Arholzen und Bevern geeignet sein. Rund sechs Kilometer Schienen müssten dann neu verlegt werden. Darüber hinaus ist eine Modernisierung der Strecke zwischen Altenbeken, Bad Driburg, Brakel und Höxter erforderlich, damit sogenannte „Spurtstarke Fahrzeuge" eingesetzt werden können.
Abstimmungsgespräche folgen
„Es freut mich, dass wir schon zeitnah mit handfesten Ergebnissen rechnen können und nach Vorliegen der Kostenschätzung das Projekt weiter vorangetrieben werden kann", so Tippelt. Klar sei aber auch, dass es noch Abstimmungsgespräche mit dem Land Nordrhein-Westfalen geben müsse. Diese hätten aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden müssen. Sie sollen nun aber zeitnah nachgeholt werden.
„Ein Großteil der Strecke liegt auf dem Gebiet Nordrhein-Westfalens, hier müssen wir die guten Verbindungen zu den Bundes- und Landtagsabgeordneten auf der anderen Seite der Weser nutzen, um direkt nach der Sommerpause Termine für Gespräche zu vereinbaren. In diesen Gesprächen werde ich mich natürlich dafür einsetzen, das Projekt gemeinsam, möglichst schnell voranzutreiben", kündigte die Landtagsabgeordnete an.
Althusmann sei in seinem Schreiben auch auf die Frage nach der Nutzung von Wasserstoffzügen zur Landesgartenschau in Höxter im Jahr 2023 eingegangen. Die Firma Alstom habe hier signalisiert, grundsätzlich bereit zu sein. „Ich bin mir sicher, dass sich der Minister auch hier weiter einsetzen wird", so Tippelt abschließend.