
Boffzen-Lauenförde/Beverungen. Die Deutsche Bahn ist in diesen Tagen mal wieder in aller Munde. Bei der Vorstellung von Evelyn Palla, die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG werden soll, ist erneut deutlich geworden, wie viele Baustellen das Unternehmen lösen muss. Eine Modernisierungsmaßnahme, die die Region betrifft, ist derweil nach hinten verschoben worden.
„Die Maßnahmen am Bahnhof Lauenförde-Beverungen werden aktuell nicht weiter verfolgt und müssen neu geplant werden.“ Dies teilte Sabine Tippelt, SPD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Holzminden, mit.
Tippelt ist Präsidentin der Parlamentariergruppe Bahn (PGB), die im Niedersächsischen Landtag ein Gespräch mit Vertretern der Deutschen Bahn sowie der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen geführt hatte. Dabei wurde mitgeteilt, dass die bisherigen Planungen für den Bahnhof Lauenförde-Beverungen nicht weiter verfolgt werden können und neu begonnen werden müssen.
Sanierung war bereits für 2023 geplant
Ursprünglich war die Umsetzung der Maßnahme bereits für das Jahr 2023 geplant. Nachdem die Gemeinde selbst die Zuwegung zum Bahnhof barrierefrei gestaltet hatte, sollte 2023 der Bahnsteig mobilitätsgerecht ausgebaut werden. Es war eine Erneuerung beider Bahnsteige geplant. Für die Bahnsteige sollte es eine Bahnsteigerhöhung und den Neubau eines barrierefreien Zugangs inklusive Blindenleitsystem geben, so die damaligen Planungen zum Ausbau.
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Auch die Bahn teilt auf NW-Nachfrage mit, dass man sich in Planungen befinden. „Bahnhöfe sind das Eintrittstor zur Schiene. Barrierefreiheit und Reisendenkomfort stehen dabei im Fokus für unsere Kundinnen und Kunden. Deshalb prüft die DB InfraGO derzeit zusätzliche Varianten der barrierefreien Modernisierung des Bahnhofs Lauenförde-Beverungen“, heißt es da.
„Das ist eine ernüchternde Nachricht. Der barrierefreie Ausbau und die Modernisierung des Bahnhofs Lauenförde sind dringend notwendig – auch, weil sie Voraussetzung für den Einsatz neuer Züge auf der gesamten Strecke sind. Ich erwarte, dass die Bahn hier schnell zu belastbaren Planungen kommt und die Region nicht noch länger auf die dringend erforderlichen Verbesserungen warten muss“, betonte Sabine Tippelt in einer Mitteilung, die aber auch gute Nachrichten mit in den Kreis Holzminden brachte.
Umbau in Holzminden: Fertigsstellung in 2026
In Holzminden am Bahnhof sind aktuell Sanierungsarbeiten im Gange. Um während der anstehenden Sperrung der Personenunterführung den Zugang zum Mittelbahnsteig zu sichern, soll ab Oktober 2025 eine provisorische Überführung errichtet werden. Danach soll die Unterführung für rund vier Monate geschlossen und saniert werden.
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Restarbeiten wie die Wiedererrichtung des Bahnsteigdaches oder die Fertigstellung von Beleuchtung und Wegeleitung schließen sich an. Ein Abschluss der Baumaßnahmen wird für das Frühjahr 2026 in Aussicht gestellt. „Nun kommt es darauf an, dass die Bahn den angekündigten Zeitplan für Holzminden auch wirklich einhält. Die Menschen vor Ort brauchen Verlässlichkeit“, so Tippelt.