Coronavirus: Menschen im Kreis Höxter suchen Rat in Apotheken

Kreis Höxter. In der Apotheke herrscht Hochbetrieb. Grippesaison, Erkältungszeit – und nun auch noch Menschen, die von den Berichten über den Coronavirus verunsichert sind. &bdquo;Wir sind die erste, niedrigschwellige Anlaufstelle für die Menschen in Gesundheitsfragen", sagt Thomas Rochell, Vorsitzender der Bezirksgruppe Höxter im Apothekerverband Westfalen-Lippe. Viele Patienten wollten zum Beispiel wissen, wie groß das Risiko sei sich anzustecken. &bdquo;Vor allem aber suchen die Menschen Rat, wie sie sich vor einer Infektion schützen können", so der Apotheker aus Beverungen. &bdquo;Die allgemeinen Hygieneregeln schützen auch in diesem Fall", so Thomas Rochell und zählt auf: Hände häufig waschen und zwar mindestens 20 Sekunden. Nach dem Waschen die Hände gründlich abtrocknen und regelmäßig desinfizieren, vor allem nach engerem Kontakt mit anderen Menschen. &bdquo;Die Apothekenteams können geeignete Desinfektions-Mittel empfehlen, die Viren auch wirklich bekämpfen." Beim Niesen oder Husten möglichst Abstand zu anderen Menschen halten, sich wegdrehen und ein Einwegtaschentuch benutzen. Zur Not, wenn kein Taschentuch greifbar, Nase und Mund mit der Armbeuge abdecken. Was nicht sinnvoll ist Einen Mund-Nasen-Schutz zu kaufen, wie man ihn aus Operationssälen kennt, sei hingegen nicht sinnvoll, so Thomas Rochell. Der tauge allenfalls dafür, dass eine bereits infizierte Person andere nicht durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen entstehen, anstecke. Er schütze aber nicht davor, sich selbst zu infizieren. Zu diesem Zweck gebe es Atemschutzmasken, die jedoch dazu bestimmt seien, medizinisches Personal beim Umgang mit erkrankten Patienten vor Infektionen zu bewahren. Diese Masken könnten das Atmen erschweren und seien deshalb nicht alltagstauglich. Das Thema Corona-Virus beschäftigt auch stationäre und ambulante Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege. &bdquo;Wir haben jetzt für Besucher und Bewohner Hinweise ausgehängt, um auf die grundlegenden Vorsorgemaßnahmen hinzuweisen", erklärt Thomas Berens, Geschäftsführer des Altenheims St. Johannes in Warburg. Seniorenzentrum ordert Desinfektionsmittel Dabei appelliere man an den gesunden Menschenverstand, auf Besuche von Angehörigen im Seniorenzentrum zu verzichten, wenn Anzeichen eines grippalen Infektes zu spüren seien. Hausintern seien die Mitarbeiter in Sachen Hygiene bestens geschult. &bdquo;Mitarbeiter im Bereich der Pflege sind Profis in diesem Bereich", weiß Berens. &bdquo;Wir haben jetzt zusätzlich weitere Desinfektionsmittel und Kittel geordert", sagt Berens. Einen Engpass gebe es derzeit bei Masken mit Filtern, da stehe man wie viele andere Betriebe auf der Warteliste. Die Steuerungsgruppe des Netzwerks Pflege im Kreis Höxter tagt in der nächsten Woche turnusgemäß. Inwieweit das Thema Vorsorge beim Corona-Virus auf die Tagesordnung kommt, ist nach Informationen der Vorsitzenden Elke Schmidt noch offen. Die Bezirksregierung und das Gesundheitsamt des Kreises seien in Sachen Prophylaxe tätig. Die Sorge der privaten Dienste Betreiber von privaten Pflegediensten erwarten unterdessen wirtschaftliche Konsequenzen, sollten Corona-Fälle im Kreis nachgewiesen werden. Der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen erklärt, dass krankheitsbedingt abgesagte Pflegeeinsätze im ambulanten Bereich oderkrankheitsbedingt abgesagte Besuche in der Tagespflege grundsätzlich dem Unternehmerrisiko zuzuordnen seien. Gleiches gelte dann, wenn der Kunde beziehungsweise Gast die Absage &bdquo;prophylaktisch" tätige, zum Beispiel um das eigene Infektionsrisiko zu mindern. &bdquo;Es gelten in diesen Fällen die im Pflege- beziehungsweise Gastvertrag vereinbarten Vorgaben. Tagespflegen können gegebenenfalls eine &bdquo;Abwesenheitsvergütung" gegenüber den Kostenträgern geltend machen, sofern dies im Landesrahmenvertrag vorgesehen ist", so der Bundesverband.

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