Höxter

Kramp-Karrenbauers Rückzug bewegt auch die Parteien im Kreis Höxter

54-Jährige will vom Amt der CDU-Vorsitzenden zurücktreten. Sowohl die CDU als auch die SPD kommentieren die neuerlichen Entwicklungen in Berlin. CDU-Kreisvorsitzender Haase fordert nun innerparteiliche Geschlossenheit.

Annegret Kramp-Karrenbauer will ihren CDU-Vorsitz abgeben. | © Hannibal Hanschke/REUTERS

Sebastian Beeg
10.02.2020 | 10.02.2020, 20:11

Höxter. Nach der Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen: Die CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte am Montag an, bald von ihrem Amt zurückzutreten und darüber hinaus auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten. Dieser Schritt stieß auch im Kreis Höxter auf Reaktionen, etwa beim Höxteraner Bundestagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Christian Haase.

"Die Entwicklungen in Thüringen haben noch einmal gezeigt, dass innerparteiliche Kritiker jede vermeintliche Schwäche nutzen, um die Führungsfrage zu stellen. Ich hätte mir gewünscht, diese Kritik wäre in den Gremien und nicht immer wieder über die Medien geäußert worden. Hier müssen wir im Allgemeinen einen anderen politischen Stil finden", sagte Haase nach seiner Teilnahme an der Sitzung des Bundesvorstandes.

Es sei zwar falsch gewesen, das Amt von Vorsitz und Kanzlerschaft zu trennen, allerdings hätte Kramp-Karrenbauer nun den Weg zu einem Neuanfang frei gemacht. Gleichzeitig rief Haase zu innerparteilichen Geschlossenheit auf. "Ich warne jetzt vor Personalspekulationen, insbesondere aus den eigenen Reihen. Es gibt dafür ein geordnetes Verfahren. Hier fordere ich Geschlossenheit genauso wie bei der Frage zum Umgang mit politischen Extremisten. Es darf bei der CDU kein Wackeln nach rechts oder links geben."

"Kein Grund zur Freude"

Auch bei der SPD im Kreis wurden die Entwicklungen in Berlin kommentiert. "Der Rücktritt ist kein Grund zur Freude", sagt der Kreisvorsitzende Helmut Lensdorf. "Die Große Koalition ist mal wieder geschwächt. Die CDU hat viel in der eigenen Partei zu tun. Das lenkt vom Regieren ab." Demokraten und Demokratinnen vor allem in Führungspositionen müssten nun die Nerven behalten.

"Die politischen Verhältnisse sind ungewohnt und nicht mehr so wie vor 25 oder 30 Jahren. Wir haben nun auch undemokratische Mitbewerber. Die neuen Zeiten und neuen Verhältnisse erfordern neue Lösungen und gute Nerven."