„Erleichterung spürbar“: So stehen Politiker im Kreis Höxter zum Ampel-Aus

Kreis Höxter. Der SPD-Vorstand im Kreis Höxter saß am Abend sowieso zusammen, um wichtige Themen für den Kreis Höxter zu besprechen, als die Eilmeldung zum Ampel-Aus aus Berlin kam. Statt weiter zu debattieren, wurde gebannt auf den großen Fernseher geschaut, wurden die Nachrichten gemeinsam verfolgt. &bdquo;Bei allen war eine große Erleichterung zu spüren“, berichtet Helmut Lensdorf, Kreisvorsitzender der Sozialdemokraten. Es sei bei der Rede Olaf Scholz sogar leise Beifall geklatscht worden, wohlwissend, dass der Bundeskanzler den in Berlin nicht hören kann. Lensdorf spricht von spürbarer Aufbruchstimmung bei den Sozialdemokraten im Kreis Höxter. Und dann schaltet er um auf Wahlkampf. Man sehe anhand des Parteiaustritts von Verkehrsminister Volker Wissing, wie sehr Christian Lindner an Selbstüberschätzung leide. Der SPD-Kanzler habe jetzt einen Weg aufgezeigt, wie wichtige Entscheidungen noch umgesetzt werden könnten. Da stehe die CDU jetzt in der Mitverantwortung. Auch wenn diese das Angebot bereits abgelehnt habe, sieht Lensdorf noch Chancen. &bdquo;Jetzt wollen wir mal die Nerven behalten. Darin ist die SPD gut geübt.“ Das sehe er bei &bdquo;Herrn Merz“ nicht. So unterschiedlich die politischen Akteure im Kreis Höxter auch auf die Ereignisse in der Bundeshauptstadt schauen – alle atmen auf, dass es endlich vorbei und der Weg frei für einen Neuanfang ist. FDP-Vorsitzende: &bdquo;Wir brauchen einen Neustart“ Bei Helmut Lensdorf klingt das so: &bdquo;Der Schritt von Olaf Scholz war richtig, notwendig und verantwortungsbewusst für Deutschland. Er zeigt Führungsstärke. Und er hat auch recht, wenn er sagt, mit der Entlassung von Christian Lindner wendet er Schaden ab von Deutschland.“ Auch die FDP-Kreisvorsitzende Marion Ewers spricht von hohem Verantwortungsbewusstsein, meint aber den geschassten liberalen Finanzminister Christian Lindner. &bdquo;Es ist verantwortungsvoll zu sagen, wir brauchen einen Neustart. Und da hat er dem Kanzler einen Vorschlag gemacht.“ Dass es gerade mit Blick auf den Haushalt zum Bruch gekommen sei, war zum Schluss für sie absehbar. CDU-Abgeordneter Haase fordert schnelle Neuwahlen Es sei für die Liberalen ganz klar, dass sie auch weiterhin Verantwortung übernehmen wollen, &bdquo;aber es ging jetzt einfach nicht mehr“. Die Reaktionen von der Basis seien positiv. &bdquo;Es hat mich unheimlich erleichtert, dass die Partei so zusammensteht. Der dritte im Bunde, der erleichtert ist, ist Christian Haase. &bdquo;Das Ende der Ampel kann unser Land aufatmen lassen. Wir können uns nun keine Hängepartien leisten. Es geht nun darum, so schnell wie möglich den Weg für Neuwahlen freizumachen“, erklärte Haase und wiederholt, bei der Forderung, Scholz müsse jetzt sofort die Vertrauensfrage stellen, die Parteilinie. Ach ja – die Verantwortung bringt er – wie die anderen – auch in seinem Statement unter. &bdquo;Wir brauchen nun schnellstmöglich eine neue Regierung, die das Land wieder auf Wachstumskurs bringt. Dafür stehen wir als Union bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ Kandidaten von SPD und FDP noch nicht benannt Und wie geht es im Kreis Höxter weiter? Am besten vorbereitet auf die Entwicklung und einen kurzfristigen Wahlkampf ist die Union. Christian Haase steht schon seit Juli als Kandidat fest. Zudem käme das Ampel-Aus ja keinesfalls überraschend. Auch die FDP sieht sich auf den nun sehr kurzfristig anlaufenden Wahlkampf vorbereitet, berichtet die Kreisvorsitzende. &bdquo;Ich war unheimlich erleichtert, dass unser Kandidat heute Morgen als Erstes sagte: Jetzt erst recht“, berichtet Ewers. Den Namen des Bundeskandidaten wollte die Kreisvorsitzende allerdings noch nicht preisgeben. Er soll in der kommenden Woche gewählt werden. Ein Termin, der schon länger feststeht. Haase könnte zum vierten Mal wiedergewählt werden So weit ist die SPD noch nicht. Zwar gibt es gute Namen, doch seien – aufgrund der Größe des Wahlkreises, zu dem auch Teile von Lippe und Gütersloh gehören, noch Abstimmungen notwendig. &bdquo;Es wird ein guter und fähiger Kandidat sein“, verspricht Lensdorf. So dürfen die Wähler gespannt sein, wer gegen den CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Haase antreten wird, der bereits zum vierten Mal für den Bundestag kandidiert. 2021 hatte er mit 40,1 Prozent sein persönlich schlechtestes Ergebnis geholt, nach 44,3 Prozent im Wahljahr 2017 und glatten 50 Prozent 2013. Informiert bleiben: Erhalten Sie die aktuellen News der NW Höxter jetzt per WhatsApp!

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