Schulvergößerung Brüder-Grimm-Schule Brakel feiert Neubau-Einweihung

Brakel. Nach zwei Jahren Schulalltag auf einer Baustelle ist es nun endlich soweit: Die Brüder-Grimm-Schule in Brakel kann ihre neuen Räumlichkeiten einweihen. Ungefähr vier Millionen Euro hat der Bau der insgesamt 1.600 Quadratmeter großen Fläche gekostet. Endergebnis sind unter anderem eine neue Aula, ein Arbeitszimmer für Lehrer, ein Keller, die Erweiterung des Schulhofs und vier neue Klassenräume, inklusive Nebenräume. Die sind besonders wichtig für die individuelle Förderung der Kinder. In den neuen Räumen haben die Schülerinnen und Schüler mit sprachlichem Förderbedarf mehr Platz für Gruppenarbeiten und Lehrer können die Unterrichtseinheiten dank der Nebenräume noch individueller gestalten. Mit einem neuen Klettergerüst und einem Trampolin auf dem Schulhof können sich die Kinder in den Pausen austoben. Bereits im Schuljahr 2016/17 hatte Manuel Eller, Schulleiter der Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache, den Förderantrag für den Neubau gestellt. Grund dafür sei vor allem der Platzmangel gewesen. &bdquo;Als das Gebäude 1991 erbaut wurde, war es für 80 Schüler ausgerichtet und die Vorgabe der maximalen Klassengröße lag bei 14 Kindern“, erklärt Eller. Die Teilungsgröße sei allerdings vor einigen Jahren von 14 auf 17 Kinder angehoben worden und Anzahl der Schüler liegt mittlerweile bei 112. &bdquo;Die Räume waren mittlerweile also zu klein für die Anzahl der Kinder“, so Eller weiter. OGS-Gruppe brauchte Räumlichkeiten Hinzu kam eine weitere Veränderung an der Schule: &bdquo;Vor sechs Jahren haben wir die erste OGS-Gruppe in unsere Schule bekommen. Die brauchte zwei Räume. Als Übergangslösung sind die Schulkinder der dritten und vierten Klasse in freie Räume des Berufskollegs nebenan gezogen“, erzählt Eller. Die OGS ist ein Nachmittagsbetreuungsangebot an vielen Grundschulen. Das Besondere bei der OGS an der Brüder-Grimm-Schule: Kinder der Grundschule Brakel und der Brüder-Grimm-Schule werden gemeinsam betreut. &bdquo;Das ist ein einzigartiges Konzept in der Bezirksregierung Detmold“, berichtet der Schulleiter. Alle Schüler der Brüder-Grimm-Schule haben einen sprachlichen Förderbedarf. &bdquo;Das bedeutet, die Kinder hier haben beispielsweise Schwierigkeiten, gewisse Laute auszusprechen oder grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden. Sie verwechseln zum Beispiel Zeiten oder bilden die Verben nicht richtig“, erläutert Eller. Das erschwert den Kindern wiederum das Lesen und Schreiben. &bdquo;Manche Kinder sprechen auch gar nicht, wenn sie zu uns kommen. Das liegt mitunter an ihrer Angst, etwas nicht richtig zu sagen“, erklärt er. Anders als viele Menschen denken, geht es bei einem sprachlichen Förderbedarf nicht primär um stotternde Kinder. Die sind laut Aussage des Schulleiters kaum an der Förderschule vertreten. Manche Schüler haben zusätzlich einen erhöhten Lernbedarf Neben dem sprachlichem Förderbedarf, haben manche Kinder an der Brüder-Grimm-Schule auch erhöhten Lernbedarf. Das heißt, dass sie langsamer lernen oder etwas öfter wiederholen müssen. Die Lehrer versuchen dies zu unterstützen, indem sie in den Unterrichtseinheiten vermehrt und länger mit Hilfsmitteln arbeiten. &bdquo;In Deutsch nutzen wir zum Beispiel die Anlauttabelle länger als das in Grundschulen ohne Förderschwerpunkt der Fall ist. Wenn ein Kind es benötigt, holen wir die Tabelle auch noch im zweiten oder dritten Schuljahr heraus“, erklärt Eller. Eine Anlauttabelle soll das Erlernen von Buchstaben mithilfe von Bildern erleichtern. So hilft zum Beispiel das Bild eines Apfels dabei, den Buchstaben &bdquo;A“ zu lernen. Insgesamt arbeiten aktuell zehn Lehrerinnen und Lehrer und eine Referendarin an der Brüder-Grimm-Schule. Zusätzlich gibt es vier festangestellte Inklusionskräfte, die einzelne Kinder betreuen, die zum Beispiel eine Konzentrationsschwäche oder Schwierigkeiten im Sozialverhalten haben. Eine Schulsozialarbeiterin ist seit Frühling dieses Jahres unter anderem Ansprechpartnerin für Eltern und unterstützt die Lehrkräfte bei der Pausenaufsicht. Schulfest an diesem Samstag Kommenden Samstag, 12. November, laden die Mitarbeiter der Brüder-Grimm-Schule, dessen Träger der Kreis Höxter ist, alle Interessierten zu ihrem Schulfest ein. Von 12 bis 16 Uhr können sich Besucher an der Klöckerstraße 12 in Brakel einen eigenen Eindruck der neuen Aula, der Klassenräume und der zusätzlichen Schulhofausstattung machen. Gleichzeitig werden viele Dinge für alle Besucher angeboten: Neben Spielen und Kinderschminken verkaufen Schüler handgefertigte Kreationen auf einem Basar. Das Highlight: Ab 14 Uhr zeigt ein Zauberer in der neuen Aula sein Können. Das eingenommene Geld wird vom Förderverein genutzt, um neue Sitzmöglichkeiten in der Schülerbücherei und auf dem Schulhof anschaffen zu können.

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