Beverungen

Politiker zu Würgassen: „Wir benötigen klare und verbindliche Antworten“

Landtagsabgeordneter Matthias Goeken fordert transparente Aussagen zum geplanten Atommüll-Logistikzentrum für das Endlager Konrad.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (l.) im Sommer 2019 beim Besuch in Würgassen im Gespräch mit Matthias Goeken und Hubertus Grimm (r.). | © Landtagsbüro Goeken

12.03.2020 | 12.03.2020, 12:00

Beverungen-Würgassen/Düsseldorf. Die Überlegung in Würgassen ein „Logistikzentrum für das Endlager Konrad“ zu errichten, erschrecke zurecht die Bürger in unserer Region, sagt der CDU Landtagsabgeordnete Matthias Goeken aus Bad Driburg. Laut Planung der „Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung” (BGZ) sollen ab 2027 in einer Stahlbetonhalle (650.000 Kubikmeter) bis zu 15.000 Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen gelagert und sortiert werden.

Für Goeken stellen sich folgende Fragen: Warum wird ein Standort nicht in der Nähe des Schacht Konrads favorisiert? Welche Kriterien sind für Gleis- und Straßeninfrastruktur für die Entscheidung zu Grunde gelegt worden?

"Warum Würgassen Braunschweig vorgezogen wurde"

„Der BGZ-Vorstand muss nun deutlich erklären, warum Würgassen vor Braunschweig vorgezogen werden soll. Die Bewertungsmatrix für die Bahn- und der Straßeninfrastruktur ist meiner Meinung nach nicht nachzuvollziehen“, so der Landtagsabgeordneter Goeken, den weitere Fragen beschäftigen: „Welche Stoffe sollen und würden gelagert werden? Welche Mengen würden zeitgleich in Würgassen gelagert? Lässt sich das Standortrisiko durch einen priorisierten Abtransport der Fässer aus dem Abbau des KKW Würgassen vermindern? Viele Fragen, auf die wir klare und verbindliche Antworten benötigen“, betont Matthias Goeken.

Viele Bürger in der Region lehnen ein solches Projekt deutlich ab. Deshalb sehe er die Pläne sowie die Vorgehensweise von der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), ohne die Nachbarländer Hessen und Niedersachsen einzubinden, als schwierig und als höchst unverständlich an, verdeutlicht Goeken.

"Planungsverfahren muss transparent durchgeführt werden"

„Das gesamte Planungsverfahren muss transparent durchgeführt werden. Bürger, Politiker sowie beteiligte Behördenvertreter müssen, soweit keine Sicherheitsinteressen betroffen sind, umfassenden Zugriff auf alle Daten haben“, fordert der Christdemokrat. Klar müsse sein, dass ein Logistikzentrum nur in Verbindung mit Schacht Konrad genehmigt werden dürfe. Auch die niedersächsische und hessische Seite sei in die Planungen eng mit einzubinden.

„Die eingeleitete strukturelle Entwicklung, wie zum Beispiel im touristischen Bereich, der Gewerbeansiedlung und bei der Rückkehr von Fachkräften im Dreiländereck, könnten durch das Projekt gefährdet werden“, betont Goeken. Er regt an, dass die Stadt Beverungen dazu ein Gutachten in Auftrag gibt, dessen Kosten von der BGZ zu tragen sind.