Beverungen/Boffzen/Bad Karlshafen. Die Ratsfraktionen und Bürgermeister der Städte Beverungen, Trendelburg und Bad Karlshafen sowie der Samtgemeinde Boffzen kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme die Pläne der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am ehemaligen Kraftwerkstandort Würgassen ein Logistikzentrum für schwach- bis mittelstark belasteten Atommüll zu errichten.
Die Politiker seien entsetzt über die Art und Weise, wie sowohl mit den gewählten Vertretern als auch mit den Menschen in dem Dreiländereck umgegangen werde. Die Informationspolitik der Bundesregierung und der BGZ sei absolut ungenügend. "Die Sorgen und Nöte der Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Region sowie der örtlichen Behörden und Räte scheint man mit so einer Vorgehensweise überhaupt nicht ernst nehmen zu wollen", heißt es in der Stellungnahme.
Fragenkatalog an die BGZ
Die Politiker sorgen sich darum, dass das geplante Logistikzentrum entgegen anders lautender Beteuerungen zu einem Endlager für Atommüll werden könnte. Zudem werden in der Pressemitteilung Sorgen vor gesundheitlichen Gefahren und der vorhandenen unzureichenden Infrastruktur geäußert.
Überdies habe die Region verstärkt in den Tourismus investiert. "Wir haben die Sorge, dass mit einer Standortentscheidung für Würgassen all diese touristischen Bemühungen zunichte gemacht werden." Außerdem sei bisher nicht ersichtlich, auf welcher rechtlicher Basis das Logistikzentrum entstehen soll.
Verbunden damit ist ein Katalog von mehr als 20 Fragen. Etwa wer die Entscheidung getroffen hat. Wie realistisch eine Inbetriebnahme 2027 sei. Welche zusätzlichen Kosten erfasst wurden. Oder ob Gespräche mit der Deutschen Bahn geführt wurden. Das Dreiländereck sei eine strukturschwache Region, die um jeden Arbeitsplatz dankbar sei. "Wir lassen uns hiermit aber nicht kaufen", heißt es in der Pressemitteilung. Zugleich fordern die Politiker die BGZ auf, die Fragen ernst zu nehmen und darauf spätestens bei der Bürgerversammlung am Mittwoch, 18. März, ab 18 Uhr in der Stadthalle Beverungen zu antworten.